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Korrektes Timing / Ventile Einstellen; Ausregelverhalten; Auspuff Und Abgasfarben; Sonstiges - Rotek ED4-5 Serie Benutzer- Und Wartungshandbuch

Luftgekühlte 1-zylinder industrie dieselmotoren
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Inhaltsverzeichnis

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6.5.4. Korrektes Timing / Ventile einstellen

Falsches Ventilspiel kann sich in unruhigem Motorlauf, Fehlzündun-
gen oder mangelnder Motorleistung bemerkbar machen.
Um die Ventile einzustellen, gehen Sie wie folgt vor:
• Nehmen Sie den Ventildeckel herunter, indem sie die 2 Hal-
teschrauben (N1) lösen.
• Drücken Sie das Auslassventil (N2) und drehen Sie die Kurbel-
welle über die Handstarteinrichtung so lange bis beide Ventile
geschlossen sind (Ventile ganz heraus bzw. Stösselstangen am
tiefsten Punkt).
• Die Stösselstangen (N3) sollten sich leicht bewegen lassen.
Überprüfen Sie das Ventilspiel mit einer Fühlerlehre. Das Ven-
tilspiel sollte bei kaltem Motor 0,15 mm für das Ein- (N2) und
Auslassventil (N4) betragen.
Sollte keine Fühlerlehre zur Hand sein so reicht auch ein einmal gefal-
tetes Schreibmaschinenpapier (also zwei Lagen Papier).
• Öffnen Sie die Kontermuttern (N5) zur Ventilverstellung und stel-
len Sie die Ventile mit der Stellschraube (N6) derart ein das sich
die Fühlerlehre mit einem merkbaren Widerstand durch den Spalt
ziehen lässt. Halten Sie nun die Stellschraube und ziehen Sie die
Kontermutter wieder an.
• Kontrollieren Sie nun nochmals das Ventilspiel und wiederholen
den Vorgang nötigenfalls. Stellen Sie sowohl das Einlassventil als
auch das Auslassventil ein.
Die Stösselstangen müssen sich leicht bewegen bzw. drehen lassen.
Die Ventilfedern dürfen nicht gebrochen und die Stösselstangenfüh-
rungen dürfen nicht ausgeschlagen sein. Die Stellung (Einschraubtiefe)
der Stellmuttern sollte annähernd gleich sein. Extrem unterschiedliche
Einschraubtiefen deuten auf Montagefehler bei der Einstellung oder
Beschädigung von Kipphebel, Stösselstange oder Ventil. Demontieren
Sie in diesem Fall die Kipphebel komplett und ziehen Sie die Stössel-
stangen heraus. Tauschen Sie beschädigte oder verformte Teile immer
aus.
Beim Wiedereinbau der Stösselstangen müssen diese in den entspre-
chenden Aufnahmen bei der Nockenwelle (im Motor) aufliegen. Über-
prüfen Sie die einwandfreie Betätigung der Ventile durch durchdrehen
der Kurbelwelle.
Die Steuerzeiten sind bei diesem Motor fest eingestellt und können
nicht verändert werden.
• Nach der Einstellung der Ventile montieren Sie wieder den Ventil-
deckel. Bitte prüfen Sie dabei den korrekten Sitz der Deckeldich-
tung.
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6.5.5. Ausregelverhalten

Der mechanische Drehzahlregler kann in seiner Regelcharakteristik
verschiedentlich beeinflusst werden. Wesentlich ist die Ausrege-
lung (wie sehr weicht die Drehzahl von der Idealdrehzahl ab) und
das Schwingverhalten (Motor beginnt zwischen niedriger und ho-
her Drehzahl zu schwingen). Diese beiden Charakteristiken wider-
sprechen einander. Die optimale Ausregelung ist erreicht wenn die
Sprungantwort ein einfaches Überschwingen hervorruft.
Dies bedeuted: Stellen Sie die Drehzahl im Leerlauf ein. Danach set-
zen Sie den Motor unter Vollast. Nun sollte die Drehzahl zuerst ab-
sinken, dann über die Nenndrehzahl überschiessen und dann wieder
auf Nenndrehzahl einregeln. Die Drehzahl sollte nicht schwanken
oder um die Nenndrehzahl oszillieren.
Um das Ausregelverhalten zu verbessern kann die Regelfeder am Re-
gelhebel weiter nach innen gehängt werden. Um die Schwingneigung
zu verringern kann die Regelfeder am Regelhebel weiter nach aussen
gehängt werden. Üblicherweise muss die Nenndrehzahl nach dem Um-
hängen neu eingestellt werden - siehe Abbildungen der Drehzahlsteller
unter 4.8.
Im Normalfall ist eine Veränderung an der Drehzahl oder am Ausre-
gelverhalten nicht notwendig. Bei zu geringer Drehzahl überprüfen sie
zuerst alle anderen Fehlerquellen (Luftfilter, Diesel, Ventile, usw.)!

6.5.6. Auspuff und Abgasfarben

Fehlzündungen im Auspufftrakt können durch lockere Schrauben
am Auspuffkrümmer verursacht werden. Kontrollieren Sie in diesem
Fall den festen Sitz der Krümmerschrauben sowie den einwandfrei-
en Zustand der Auspuffdichtungen. Der Auspuff sollte dicht und
ohne Beschädigungen sein.
Übermäßige Ablagerungen im Auspuff müssen entfernt werden. Sol-
che Ablagerungen deuten jedoch auf falschen Treibstoff oder die Ver-
brennung von Motoröl.
Ein zu großer Rückstau des Abgasstromes durch Ablagerungen kann
den Motor überhitzen.
Die Farbe des Abgases kann ebenfalls ein guter Hinweis auf den
Aktuellen Betriebszustand des Motors sein:
Motor raucht weiß
Wasser im
bzw. grau
Treibstoff
Motoröl
Motor raucht blau
wird
verbrannt
Motor raucht schwarz
Überlast

6.5.7. Sonstiges

Ungewöhnliche Laufgeräusche können durch verschlissene Kolben,
Kolbenringe, Zylinder, Kolbenbolzen, Kolbenauge, Pleuellager, Kur-
belwellenlager, usw. verursacht werden.
Ungenügende Kompression kann durch verschlissene Kolben, Zy-
linder, Kolbenringe, defekte Zylinderkopfdichtung, falsch eingestell-
te oder undichte Ventile verursacht werden.
Wird der Motor zu heiß so kann die Ursache an Überlast oder ver-
stopftem Luftleitsystem (Luftleitkasten, Ansaugschlitze, Lüfterrad)
liegen.
Befindet sich Wasser im Treibstoff so springt der Motor nicht an,
raucht weiss oder läuft sehr unruhig. Dieses Wasser kondensiert im
Tank wenn das Gerät im Freien bei grossen Temperaturdifferenzen
mit leerem Tank gelagert wird. Lassen Sie in diesem Fall den Treib-
stoff ab (drainen).
Treibstofftanktank
entleeren
Überprüfen Sie Ölstand, Ventilfüh-
rungen sowie Kompression
Prüfen Sie Luftfilter sowie Ein-
spritzdüse. Ggf. Last reduzieren.
DE

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