Übersicht
Ausfall des Masters
Überwachung in der SPS/IO-Task
Bei dauerhaften Busstörungen kann sich der DP-Zyklus auch bei 12 MBaud auf bis zu 100 ms verlängern.
Um den DP-Master zu überwachen, gibt es eine Status-Variable CycleCounter, die in der SPS verknüpft
werden kann (s. KapitelMaster-Diagnose [} 79]). Diese Variable wird vom Master nach jedem DP-Zyklus
inkrementiert, durch Überwachen dieser Variable in der SPS kann also ein Ausfall des Masters festgestellt
werden.
Überwachung im Slave
Um den Ausfall des Masters bzw. die Übertragung auf dem PROFIBUS zu überwachen, kann beim Slave
ein Watchdog (s. Karteireiter PROFIBUS [} 49] der Box) aktiviert werden (Defaulteinstellung: Watchdog
aktiviert mit 200 ms). Der Watchdog muss mindestens zweimal so groß wie das Maximum aus Estimated
Cycle Time und Cycle Time (s. Karteireiter "FC310x" (für TwinCAT 2.8 [} 35] bzw. TwinCAT 2.9 [} 43]) des
Masters) eingestellt werden.
Ausfall der SPS/IO-Task
Es wird zwischen den Fällen SPS-Stop, Erreichen eines Breakpoints und Task-Stop (IO-Task, NC-Task wird
nur beim System-Stop gestoppt) unterschieden. Beim SPS-Stop werden die Ausgangsdaten von der SPS
noch auf 0 gesetzt, beim Erreichen eines Breakpoints bleiben die Daten zunächst unverändert.
Im Master wird mit einer Überwachungszeit (TwinCAT 2.8: entsprechend der Einstellung Clear-Delay x
Task-Zykluszeit auf dem Karteireiter PROFIBUS [} 36] des Masters, TwinCAT 2.9: entsprechend der
Einstellung Task-Watchdog x Task-Zykluszeit auf dem Dialog Fault-Settings [} 45]) die Task überwacht.
Wenn innerhalb dieser Überwachungszeit keine neue Datenübergabe erfolgt, geht der Master entsprechend
der Einstellung Reaction on PLC-Stop bzw. Reaction on Task-Stop (TwinCAT 2.8: s. Karteireiter
PROFIBUS [} 36] des Masters, TwinCAT 2.9: s. Dialog Fault-Settings [} 45]) in den Zustand
"Clear" (Ausgänge werden auf 0 bzw. in den sicheren Zustand (Fail_Safe = 1 in der GSD-Datei) gesetzt,
Defaulteinstellung) oder bleibt im Zustand "Operate" (Ausgänge behalten den letzten Wert). Die Einstellung
"Operate" macht Sinn, wenn beim Erreichen eines Breakpoints in der SPS die Ausgänge nicht abfallen
sollen, bei einem SPS-Stop würden die Ausgänge trotzdem auf 0 gesetzt (durch die SPS), auch wenn der
Master in "Operate" bleibt. Dabei ist allerdings zu beachten, das die Ausgänge nur genullt werden, wenn der
vorangegangene DP-Zyklus rechtzeitig fertig war (s. Kapitel Synchronisierung [} 21]), es sollte daher nur
während der Inbetriebnahmephase eingestellt werden.
Ausfall des Hosts
Um einen Absturz des Hosts (z.B. Blue Screen bei PC) zu überwachen, kann eine Watchdog-Time
(TwinCAT 2.8: s. Karteireiter FC310x [} 35] des Masters, TwinCAT 2.9: s. Dialog Fault-Settings [} 45])
eingestellt werden. Wenn diese Watchdog-Time abläuft, geht der Master in den Zustand OFFLINE, d.h. die
DP-Verbindungen zu allen Slaves werden abgebaut und der Master meldet sich vom PROFIBUS ab, d.h. er
führt keine Buszugriffe mehr durch.
Start-Up Verhalten
Beim Start des TwinCAT Systems werden die DP-Verbindungen zu allen Slaves aufgebaut. Solange die
höchstpriore zugehörige Task noch nicht gestartet wurde, sendet der Master auch nach dem Aufbau der DP-
Verbindung noch keine Data_Exchange-Telegramme sondern Diagnose-Telegramme. Sobald die
höchstpriore zugehörige Task einmal Daten übergeben hat und die DP-Verbindung des entsprechenden DP-
Slaves aufgebaut ist, sendet der Master zyklisch (mit der höchstprioren zugeordneten Task) je ein
Data_Exchange-Telegramm zu den entsprechenden Slaves.
Darüber hinaus kann über die Einstellungen Operate-Delay und Clear Mode (TwinCAT 2.8: s. Karteireiter
PROFIBUS [} 36] des Masters, TwinCAT 2.9: s. Dialog Fault-Settings [} 45]) festgelegt werden, wann der
Master vom "Clear"-Zustand (Ausgänge werden auf 0 bzw. in den sicheren Zustand (Fail_Safe = 1 in der
GSD-Datei) gesetzt) in den "Operate"-Zustand (Ausgänge entsprechen den von der Task übergebenen
Ausgängen) wechselt. Das Operate-Delay gibt an, wie lange der Master nach dem erstmaligen Übergeben
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Version: 1.0
CX1500-M310, CX1500-B310