Künzel Heiztechnik GmbH
Dies erfordert eine genaue Planung, Überprüfung und Einstellung bei der Inbetriebnahme der Anlage.
Ein nachträglicher hydraulischer Abgleich ist ebenfalls möglich.
Ist eine Anlage abgeglichen, kann sie mit einem optimalen Anlagendruck und damit mit einer optimal nied-
rigen Volumenmenge betrieben werden. Das bedeutet niedrige Anschaffungskosten der Heizungspumpe
und niedrige Energiekosten während des Betriebes. Die EnEV in Deutschland schreibt aus diesem Grund
den hydraulischen Abgleich für neue oder zu sanierende Anlagen vor.
Trotzdem wird in der Praxis der hydraulische Abgleich oft nicht durchgeführt oder vom Planer überprüft.
Anzeichen für fehlenden hydraulischen Abgleich:
• die Heizkörper werden nicht warm, da andere Anlagenteile überversorgt sind (hydraulischer Kurzschluss)
• Geräusche im Rohrsystem oder an den Heizkörperventilen
• die Heizkörperventile öffnen und schließen nicht zur gewünschten Innentemperatur
• die Heizungsanlage wird mit zu hohen Temperaturen betrieben, um die Unterversorgung auf diesem
Wege auszugleichen
• es werden Pumpen mit zu hoher Leistung eingesetzt, die sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb
unnötig hohe Kosten verursachen
• die Vor- und Rücklauftemperaturen sind unnötig hoch und die Volumenströme schwanken
Aus dem nicht optimalen Betriebsverhalten resultiert ein erheblicher Mehrverbrauch an Strom- und Hei-
zungsenergie und insbesondere bei Einsatz moderner Brennwerttechnik oder auch bei Wärmepumpen und
Anlagen mit solarer Heizungsunterstützung verschlechtert sich der Wirkungsgrad.
13.5 Pumpenauslegung
Verschiedenartige Verbraucher sind meistens unabhängig voneinander mit eigenen Rohrkreisen und
eigenen Pumpen an einem Verteiler oder an Vor– und Rücklauf angeschlossen. Bei gleichzeitig laufenden
Pumpen, wie für die Heizkreise von Erd– und Obergeschoss eines Hauses, müssen die Fördermengen
dieser Pumpen zusammengezählt und danach die Größe der Kesselkreispumpe festgelegt werden.
Die Pumpe des Holzkesselkreislaufes soll dann etwa die zweifache Fördermenge aller gleichzeitig laufen-
den Pumpen haben. Siehe hierzu auch Kapitel 13.2 auf Seite 31.
Ein geregelter Warmwasserboiler fordert nur hin und wieder Wärme an. Schaltet die Boilerpumpe ein, wird
die angeforderte Wassermenge größer und es kommt zur Entnahme aus dem Puffer, der vorher aufgela-
den sein sollte. Wegen des geringen Widerstandes im Pufferspeicher darf nur eine sehr schwache Pumpe
als Boilerladepumpe vorgesehen werden.
Ein Fühler im oberen Teil des Puffers gibt dem Schaltfeld die Information, ob ausreichend Energie für einen
zusätzlichen Verbraucher gespeichert ist. Ein eingebautes Relais gibt die Pumpe dann bei Bedarf frei.
Bei Anlagen mit knapp ausgelegtem Holzkessel und zu kleinem Puffer kommt es über Nacht zur totalen
Auskühlung der Anlage. Wenn am nächsten Morgen angeheizt wird, muss das Thermomix–Ventil sehr
kaltes Heizungsrücklaufwasser auf 60°C mischen und kann nur eine relativ kleine Menge warmes Vorlauf-
wasser freigeben. Weil die Heizungsregelung Wärme anfordert, ist der Heizungsmischer ganz geöffnet und
die Wassermenge der Heizungspumpe deutlich größer als das vom Kessel kommende Wasservolumen.
Kaltes Rücklaufwasser durchströmt den Puffer und wird dem Vorlauf zugeführt. Hierdurch kann die Vor-
lauftemperatur soweit heruntergemischt werden, dass sie für eine zügige Aufheizung des Gebäudes nicht
mehr ausreicht. Ein großer Puffer hat Energiereserven, um morgens noch über ausreichend Grundwärme
zu verfügen. Ein leistungsstarker Holzkessel garantiert für kurze Aufheizzeiten.
Technische Änderungen vorbehalten
Bedienungsanleitung HV
Stand Dezember 2019
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