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Automatische Leckagekompensation; Funktionsweise - Dräger Evita V300 Gebrauchsanweisung

Intensivtherapie-beatmungsgerät
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Automatische Leckagekompensation

Funktionsweise

Evita V300 ermittelt die Differenz zwischen dem in-
spiratorisch dosierten Flow und dem exspiratorisch
gemessenen Flow. Diese Differenz ist Maß für die
Größe der Leckage und wird von Evita V300 als
Leckage-Minutenvolumen MVleck und relativ als
% Leck (MVleck zu MVi) angezeigt.
Die Berechnung der Leckagekompensation be-
rücksichtigt die Atemwegsdrücke. Der inspiratori-
sche Volumenverlust ist prozentual höher als der
exspiratorische Verlust, da während der Inspiration
der Druck höher ist. Das angezeigte Leckage-Mi-
nutenvolumen MVleck bezieht sich auf den Mittel-
druck Pmittel. Das Leckage-Minutenvolumen
MVleck berücksichtigt auch inspiratorische Lecka-
gen. Durch technisch bedingte Toleranzen kann
auch bei einem dichten Atemschlauchsystem ein
geringes Leckage-Minutenvolumen angezeigt wer-
den. Bei einer schnellen Änderung der Leckage,
z. B. durch plötzliches Öffnen oder Schließen des
Lecks, benötigt Evita V300 einige Beatmungshübe,
um den neuen Leckagewert zu erkennen. Daraus
folgende eventuell gefährliche Druckerhöhungen
werden durch Evita V300 verhindert.
In volumenkontrollierter Beatmung ohne AutoFlow
liefert Evita V300 zusätzliches Volumen, um die
Leckage zu kompensieren. Eine unbegrenzte Volu-
menkompensation ist allerdings nicht sinnvoll.
Evita V300 kompensiert Volumenverluste bis zu
100 % des eingestellten Atemzugvolumens VT.
Volumen- und Flowmesswerte werden Leckage-
kompensiert angezeigt mit Ausnahme des exspira-
torisch gemessenen Minutenvolumens und aller
ausdrücklich als inspiratorisch oder exspiratorisch
gekennzeichneter Messwerte wie VTi und VTe.
Die inspiratorische Flowtrigger-Schwelle und das
Abbruchkriterium werden auf den leckagekorrigier-
ten Flow angewandt, wodurch beide Einstellungen
hinsichtlich der Leckage kontinuierlich optimiert
werden.
Gebrauchsanweisung Evita V300 SW 2.n
Beispiel Leckagekompensation bei
volumenkontrollierter Beatmung
Die Funktionsweise wird an einem vereinfachten
Beispiel dargestellt mit folgenden Werten:
– eingestelltes Atemzugvolumen VT = 500 mL
– 10 % Leckage im Tubus
Funktion ohne Leckagekompensation:
Evita V300 dosiert 500 mL. Der dosierte Wert wird
als VTi angezeigt. 50 mL entweichen als Leckage
während der Inspiration. 450 mL gelangen in die
Lunge. 450 mL werden ausgeatmet. Davon entwei-
chen wieder 45 mL als Leckage. 405 mL werden
exspiratorisch gemessen und als VTe angezeigt.
Bei einer Atemfrequenz von 10/min ergibt sich ein
inspiratorisch dosiertes Minutenvolumen von
5,0 L/min und ein exspiratorisch gemessenes Mi-
nutenvolumen von 4,05 L/min. In der Lunge venti-
liert ein Minutenvolumen von 4,5 L/min.
Ohne Leckagekompensation bestimmt der Thera-
pieeinsteller VT, wie viel Volumen Evita V300 lie-
fert.
Funktion mit Leckagekompensation:
Mit der automatischen Leckagekompensation do-
siert Evita V300 nicht 500 mL Atemzugvolumen,
sondern, auf der Basis des gemessenen Leckage-
Minutenvolumens, 550 mL. 500 mL gelangen in die
Lunge und das inspiratorische Atemzugvolumen
beträgt 500 mL. Dieser Wert wird als VT angezeigt.
Das exspiratorisch gemessene Volumen wird auch
bei eingeschalteter Leckagekompensation unkom-
pensiert angezeigt und beträgt deshalb 450 mL.
Das exspiratorisch gemessene Minutenvolumen
beträgt 4,5 L/min und wird ebenfalls nicht kompen-
siert. Andernfalls könnte der Alarm eines zu niedri-
gen Minutenvolumens durch eine exspiratorische
Leckagekompensation blockiert werden. Bei einem
zu kleinen Minutenvolumen soll Evita V300 auf je-
den Fall alarmieren.
Mit Leckagekompensation bestimmt der Therapie-
einsteller VT, wieviel Volumen dem Patienten zuge-
führt werden soll.
Beschreibung
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