6.19
Den Motor elektrisch bremsen
Bremsen als generatorischer Betrieb des Motors
Wenn der Motor die angeschlossene Last elektrisch bremst, dann wandelt der Motor
Bewegungsenergie in elektrische Energie um. Die beim Bremsen der Last als elektrische
Energie frei werdende Bremsenergie E ist proportional zum Trägheitsmoment J von Motor und
Last sowie zum Quadrat der Drehzahl n. Der Motor versucht, die elektrische Energie an den
Umrichter weiterzugeben.
Hauptmerkmale der Bremsfunktionen
Gleichstrombremsung
Die Gleichstrombremsung verhindert, dass der Motor die Brems‐
energie an den Umrichter weitergibt. Der Umrichter prägt im Motor
einen Gleichstrom ein und bremst dadurch den Motor. Der Motor
wandelt die Bremsenergie E der Last in Wärme um.
Vorteil: Der Motor bremst die Last, ohne dass der Umrichter
●
generatorische Leistung weiterverarbeiten muss
Nachteile: starke Motorerwärmung; kein definiertes
●
Bremsverhalten; kein konstantes Bremsmoment; kein
Bremsmoment im Stillstand; Bremsenergie E geht als Wärme
verloren; funktioniert nicht bei Netzausfall
Compound-Bremsung
Eine Variante der Gleichstrombremsung. Der Umrichter bremst
den Motor mit einer definierten Rücklaufzeit und überlagert dem
Ausgangsstrom einen Gleichstrom.
Widerstandsbremsung
Der Umrichter wandelt die elektrische Energie mithilfe eines
Bremswiderstands in Wärme um.
Vorteile: definiertes Bremsverhalten; keine zusätzliche
●
Motorerwärmung; konstantes Bremsmoment
Nachteile: Bremswiderstand erforderlich; Bremsenergie E
●
geht als Wärme verloren
Umrichter SINAMICS G120C
Betriebsanleitung, 11/2016, FW V4.7 SP6, A5E34263257A AE
Erweiterte Inbetriebnahme
6.19 Den Motor elektrisch bremsen
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