2
Systembeschreibung allgemein
2.6
Kesseltemperaturregelung
2.6.1
Brenneransteuerung
Das digitale Regelsystem Logamatic EMS plus kann
einstufige, 2-stufige oder modulierende Brenner
ansteuern. Die Brenneransteuerung erfolgt dynamisch
innerhalb von festen Schaltschwellen (Schalt-
differenzen), abhängig von der Abweichung zwischen
der Kesselvorlauf-Solltemperatur und der Kesselvorlauf-
Isttemperatur (Regelabweichung). Den Sollwert für die
Kesselvorlauftemperatur berechnet das Regelgerät als
Maximalwert aus den Temperatursollwerten der Heiz-
kreise, Warmwasserbereitung sowie bei Bedarf einem
vorhandenen Kontakt zur externen Wärmeanforderung
(WA) und einem 0...10-V-Eingang.
Wandgeräte und modulierende bodenstehender
Wärmeerzeuger
Die Brennerhysterese für das Ein- und Ausschalten
beträgt bei allen modulierenden Geräten +6 K/–6 K um
den Kesselsollwert. Wenn der Kesselsollwert um –6 K
unterschritten wird, wird der Brenner und die Kessel-
kreispumpe eingeschaltet (
Wenn ein Weichenfühler vorhanden ist, so ist dieser Wei-
chenfühler anstelle des Kesseltemperaturfühlers für das
Einschalten des Brenners verantwortlich. Der Kessel-
temperaturfühler ist in diesem Fall nur noch für das Aus-
schalten des Brenners verantwortlich. Eine
„Antipendelzeit" verhindert zu häufige Brennerschalt-
spiele.
Nach dem Einschalten des Brenners wird über den mo-
dulierenden Betrieb der Kesselsollwert ausgeregelt.
Wenn ein Weichenfühler vorhanden ist, ist dieser
Weichenfühler für die Modulationsregelung
verantwortlich.
Wenn der Kesselsollwert nach Erreichen der minimalen
Modulation um 6 K überschritten wird, sch2altet der
Brenner aus.
Fremdwärmeerkennung:
Seite 13
Auch wenn ein Weichenfühler vorhanden ist, ist für das
Ausschalten des Brenners immer der Kesseltemperatur-
fühler verantwortlich. Eine kesselspezifische maximale
Kesseltemperatur schaltet den Brenner bei Erreichen
dieses Werts aus.
Bei großen bodenstehenden Wärmeerzeugern erfolgt
zusätzlich eine Erfassung der Anstiegsgeschwindigkeit
der Kessel-Vorlauftemperatur (GB312 oder GB402).
Wenn die Anstiegsgeschwindigkeit zu hoch ist, wird der
Brenner ebenfalls zurückmoduliert oder ausgeschaltet.
Ein- oder 2-stufiger bodenstehender Wärmeerzeuger
Die Brenneransteuerung kombiniert dynamisch
2 unterschiedliche Vorgaben zum Schaltverhalten des
Brenners.
• Erstens gibt es eine feste Vorgabe für die Schalt-
schwelle des Brenners. Diese Schaltschwelle beträgt
für einstufige Brenner und für die erste Stufe eines 2-
stufigen oder modulierenden Brenners maximal
Abweichung zwischen der Kesselvorlauf-
Solltemperatur und der Kesselvorlauf-Isttemperatur.
12
Kapitel 2.6.3, Seite 13).
Kapitel 2.6.3,
7 K
Für die zweite Stufe eines 2-stufigen oder
modulierenden Brenners beträgt die Regel-
abweichung maximal
vorgeschriebene Schaltschwelle überschritten wird,
schaltet das Regelsystem den Brenner oder die
Brennerstufe ein oder aus (
• Zweitens prüft das Regelsystem ständig die Differenz
zwischen der Kesselvorlauf-Solltemperatur und der
Kesselvorlauf-Isttemperatur. Daraus berechnet das
Regelgerät die Summe der Regelabweichung über ein
bestimmtes Zeitintervall (Integral). Wenn der
berechnete Wert einen fest eingestellten Grenzwert
überschreitet, wird der Brenner ein- oder aus-
geschaltet, auch wenn die fest vorgegebene Schalt-
schwelle noch nicht erreicht wurde (
Seite 13).
Aufgrund dieser beiden unterschiedlichen Vorgaben zur
Brenneransteuerung ist es möglich, eine optimale
Anpassung an den aktuellen Leistungsbedarf zu
erreichen.
ϑ
[°C]
VK
ϑ
ϑ
VK,Soll
–7 K
ϑ
VK,Ist
–15 K
II
(2...)
I
(1...)
B
Bild 3
Feste Schaltschwellen bei ein- oder 2-stufiger
Brenner in Abhängigkeit von der Regelabweichung
Kesselwasser-Vorlauftemperatur
VK
Istwert am Vorlauftemperaturfühler
VK,Ist
Sollwert für den Vorlauftemperaturfühler
VK,Soll
t
Zeit
A
Feste Ausschalthysteresen
B
Feste Einschalthysteresen
I
Brennerstufe I
II
Brennerstufe II
1
EIN Stufe I
2
Alles EIN
3
AUS Stufe II
4
Alles AUS
Logamatic EMS plus – 6 720 809 132 (2014/03)
15 K. Wenn die jeweils
Bild 3).
Bild 4,
A
II
(3...)
I
(4...)
+15 K
+7 K
VK,Ist
t [s]
6 720 645 180-03.1il