5.4 Peripheral Milling: 3D-
Radiuskorrektur mit Werkzeug-
Orientierung
Anwendung
Beim Peripheral Milling versetzt die TNC das Werkzeug senkrecht zur
Bewegungsrichtung und senkrecht zur Werkzeugrichtung um die
Summe der Delta-Werte DR (Werkzeug-Tabelle und T-Satz). Die Kor-
rekturrichtung legen Sie mit der Radiuskorrektur G41/G42 fest (siehe
Bild rechts oben, Bewegungsrichtung Y+).
Damit die TNC die vorgegebene Werkzeug-Orientierung erreichen
kann, müssen Sie die Funktion M128 (siehe „Position der Werkzeug-
spitze beim Positionieren von Schwenkachsen beibehalten (TCPM):
M128 (Software-Option 2)" auf Seite 256) und anschließend die Werk-
zeug-Radiuskorrektur aktivieren. Die TNC positioniert dann die Dreh-
achsen der Maschine automatisch so, dass das Werkzeug die durch
die Drehachsen-Koordinaten vorgegebene Werkzeug-Orientierung mit
der aktiven Korrektur erreicht.
Diese Funktion ist nur an Maschinen möglich, für deren
Schwenkachsen-Konfiguration Raumwinkel definierbar
sind. Beachten Sie Ihr Maschinenhandbuch.
Die TNC kann nicht bei allen Maschinen die Drehachsen
automatisch positionieren. Beachten Sie Ihr Maschinen-
handbuch.
Kollisionsgefahr!
Bei Maschinen, deren Drehachsen nur einen einge-
schränkten Verfahrbereich erlauben, können beim auto-
matischen Positionieren Bewegungen auftreten, die bei-
spielsweise eine 180°-Drehung des Tisches erfordern.
Achten Sie auf Kollisionsgefahr des Kopfes mit dem
Werkstück oder mit Spannmitteln.
Die Werkzeug-Orientierung können Sie in einem G01-Satz wie nach-
folgend beschrieben definieren.
Beispiel: Definition der Werkzeug-Orientierung mit M128 und
Koordinaten der Drehachsen
N10 G00 G90 X-20 Y+0 Z+0 B+0 C+0 *
N20 M128 *
N30 G01 G42 X+0 Y+0 Z+0 B+0 C+0 F1000 *
N40 X+50 Y+0 Z+0 B-30 C+0 *
HEIDENHAIN iTNC 530
Vorpositionieren
M128 aktivieren
Radius-Korrektur aktivieren
Drehachse anstellen (Werkzeug-Orientierung)
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