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Abgleich 1Khz; Abgleich 1Mhz; Betriebsarten Der Vertikalverstärker - Hameg HM 303-6 Handbuch

Oszilloskop
Inhaltsverzeichnis

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Abgleich 1kHz

Dieser C-Trimmerabgleich (NF-Kompensation) kompensiert die
kapazitive Belastung des Oszilloskop-Eingangs. Durch den
Abgleich bekommt die kapazitive Teilung dasselbe Teiler-
verhältnis wie die ohmsche Spannungsteilung. Dann ergibt
sich bei hohen und niedrigen Frequenzen dieselbe Spannungs-
teilung wie für Gleichspannung. Für Tastköpfe 1:1 oder auf 1:1
umgeschaltete Tastköpfe ist dieser Abgleich weder nötig noch
möglich. Voraussetzung für den Abgleich ist die Parallelität der
Strahllinie mit den horizontalen Rasterlinien ( siehe ,,Strahl-
drehung TRACE ROTATION" ).
Tastteiler 10:1 an den INPUT CH I-Eingang anschließen, keine
Taste drücken, Eingangskopplung auf DC stellen, Eingang-
steiler auf 5mV/cm und TIME/DIV.-Schalter auf 0.2ms/cm
schalten (beide Feinregler in Kalibrationsstellung CAL.), Tastkopf
in die CALIBRATOR-Buchse einstecken
Auf dem Bildschirm sind 2 Wellenzüge zu sehen. Nun ist der
NF-Kompensationstrimmer abzugleichen, dessen Lage der
Tastkopfinformation zu entnehmen ist. Mit dem beigegebenen
Isolierschraubendreher ist der Trimmer so abzugleichen, bis
die oberen Dächer des Rechtecksignals exakt parallel zu den
horizontalen Rasterlinien stehen (siehe Bild 1kHz). Dann sollte
die Signalhöhe 4cm ±1,2mm (= 3%) sein. Die Signalflanken
sind in dieser Einstellung unsichtbar.

Abgleich 1MHz

Ein HF-Abgleich ist bei den Tastköpfen HZ51, 52 und 54
möglich. Diese besitzen Entzerrungsglieder (R-Trimmer in Kom-
bination mit Kondensatoren), mit denen es möglich ist, den
Tastkopf auf einfachste Weise im Bereich der oberen
Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers optimal abzugleichen.
Nach diesem Abgleich erhält man nicht nur die maximal mög-
liche Bandbreite im Tastteilerbetrieb, sondern auch eine weit-
gehend konstante Gruppenlaufzeit am Bereichsende. Dadurch
werden Einschwingverzerrungen (wie Überschwingen, Abrun-
dung, Nachschwingen, Löcher oder Höcker im Dach) in der
Nähe der Anstiegsflanke auf ein Minimum begrenzt. Die Band-
breite des Oszilloskops wird also bei Benutzung der Tastköpfe
HZ51, 52 und 54 ohne Inkaufnahme von Kurvenform-
verzerrungen voll genutzt. Voraussetzung für diesen HF-Ab-
gleich ist ein Rechteckgenerator mit kleiner Anstiegszeit (ty-
pisch 4ns) und niederohmigem Ausgang (ca. 50Ω), der bei einer
Frequenz von 1MHz eine Spannung von 0,2Vss abgibt. Der
Kalibratorausgang des HM303-6 erfüllt diese Bedingungen,
wenn die CAL.-Taste gedrückt ist (1MHz).
Tastköpfe des Typs HZ51, 52 oder 54 an den INPUT CH I-
Eingang anschließen, nur Kalibrator-Taste 1MHz drücken,
Eingangskopplung auf DC, Eingangsteiler auf 5mV/cm und
TIME/DIV.-Schalter auf 0.1µs/cm stellen (beide Feinregler in
Kalibrationsstellung CAL.). Tastkopf in Buchse 0.2Vpp einstek-
ken. Auf dem Bildschirm ist ein Wellenzug zu sehen, dessen
Rechteckflanken jetzt auch sichtbar sind. Nun wird der HF-
Abgleich durchgeführt. Dabei sollte man die Anstiegsflanke
und die obere linke Impuls-Dachecke beachten.
Auch die Lage der Abgleichelemente für die HF-Kompensation
ist der Tastkopfinformation zu entnehmen.
Änderungen vorbehalten
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Die Kriterien für den HF-Abgleich sind:
– Kurze Anstiegszeit, also eine steile Anstiegsflanke.
– Minimales Überschwingen mit möglichst geradlinigem Dach,
somit ein linearer Frequenzgang.
Die HF-Kompensation sollte so vorgenommen werden, daß
der Übergang von der Anstiegsflanke auf das Rechteckdach
weder zu stark verrundet noch mit Überschwingen erfolgt.
Tastköpfe mit einem HF-Abgleichpunkt sind, im Gegensatz zu
Tastköpfen mit mehreren Abgleichpunkten, naturgemäß einfa-
cher abzugleichen. Dafür bieten mehrere HF-Abgleichpunkte
den Vorteil, daß sie eine optimalere Anpassung zulassen.
Nach beendetem HF-Abgleich ist auch bei 1MHz die Signal-
höhe am Bildschirm zu kontrollieren. Sie soll denselben Wert
haben wie oben beim 1kHz-Abgleich angegeben.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Reihenfolge erst 1kHz-,
dann 1MHz-Abgleich einzuhalten ist, aber nicht wiederholt
werden muß, und daß die Kalibrator-Frequenzen 1kHz und
1MHz nicht zur Zeit-Eichung verwendet werden können. Fer-
ner weicht das Tastverhältnis vom Wert 1:1 ab. Voraussetzung
für einen einfachen und exakten Tastteilerabgleich (oder eine
Ablenkkoeffizientenkontrolle) sind horizontale Impulsdächer,
kalibrierte Impulshöhe und Nullpotential am negativen Impuls-
dach. Frequenz und Tastverhältnis sind dabei nicht kritisch.
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Die gewünschte Betriebsart der Vertikalverstärker wird mit
den 3 unterhalb der Teilerschalter befindlichen Tasten gewählt.
Für Mono-Betrieb werden alle Tasten ausgerastet. Dann ist nur
Kanal I betriebsbereit.
Bei Mono-Betrieb mit Kanal II ist die Taste CH I/II zu drücken.
Diese Taste trägt zusätzlich die Bezeichnung TRIG. I/II, weil
damit gleichzeitig die Kanalumschaltung der Triggerung er-
folgt.
Wird die Taste DUAL gedrückt, arbeiten beide Kanäle. Bei
dieser Tastenstellung erfolgt die Aufzeichnung zweier Vor-
gänge nacheinander (alternate mode). Die Signalbilder aus
beiden Kanälen werden zwar nur abwechselnd einzeln dar-
gestellt, sind aber bei schneller Zeitablenkung scheinbar bei-
de gleichzeitig sichtbar. Für das Oszilloskopieren langsam
verlaufender Vorgänge mit Zeitkoeffizienten ³1ms/cm ist die-
se Betriebsart nicht geeignet. Das Schirmbild flimmert dann
zu stark, oder es scheint zu springen. Drückt man noch die
Taste CHOP., werden beide Kanäle innerhalb einer Ablenk-
periode mit einer hohen Frequenz ständig umgeschaltet (chop
mode). Auch langsam verlaufende Vorgänge werden dann
flimmerfrei aufgezeichnet. Für Oszillogramme mit höherer
Folgefrequenz ist diese Art der Kanalumschaltung nicht sinn-
voll.
Ist nur die Taste ADD gedrückt, werden die Signale beider
Kanäle algebraisch addiert (I ±II). Ob sich hierbei die Summe
oder die Differenz der Signalspannungen ergibt, hängt von der
Phasenlage bzw. Polung der Signale selbst und von der Stel-
lung der INV. (invertieren) -Taste ab.
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