Arbeitsverhalten und Arbeitstechnik
GEFAHR!
Lebensgefahr durch unkontrolliert
fallenden Baum!
Unkontrolliert fallende Bäume können
schwerste Verletzungen bis hin zum Tod
verursachen!
■
Um das kontrollierte Fallen eines Bau-
mes zu garantieren, eine Bruchleiste
zwischen der Fallkerbe und dem Fäll-
schnitt stehen lassen, die ca. 1/10 des
Stammdurchmessers beträgt.
■
Bei Wind keine Fällarbeiten durch-
führen.
HINWEIS
Es dürfen nur Keile aus Holz, Kunststoff
oder Aluminium verwendet werden.
Bevor mit den Fällarbeiten begonnen werden
kann, müssen folgende Maßnahmen durchge-
führt werden.
■
Sicherstellen, dass sich keine anderen Per-
sonen, Tiere oder Gegenstände im Gefah-
renbereich befinden.
■
Der Sicherheitsabstand zwischen anderen
Arbeitsplätzen oder Gegenständen soll min-
destens 2½ Baumlängen betragen.
■
Achten Sie auch auf Versorgungsleitungen
und fremdes Eigentum. Benachrichtigen Sie
gegebenenfalls das Energieversorgungsun-
ternehmen oder den Eigentümer.
■
Die Fallrichtung des Baumes beurteilen.
Für die Fallrichtung des Baumes entscheiden
mit:
■
Natürliche Neigung des Baumes
■
Höhe des Baumes
■
Einseitige Astbildung
■
Ebene oder Hanglage
■
Asymmetrischer Wuchs, Holzschäden
■
Windrichtung und Windgeschwindigkeit
■
Schneelast
■
Bei Hanglage immer oberhalb des zu fällen-
den Baums arbeiten.
■
Sicherstellen, dass sich in dem vorher festge-
legten Rückzugsweg keine Hindernisse be-
finden. Der Rückzugsweg soll ca. 45° schräg
rückwärts der Fallrichtung verlaufen (14).
■
Der Stamm muss frei von Gestrüpp, Ästen
und Fremdkörpern (z. B. Schmutz, Steine, lo-
2500096_b
se Rinde, Nägel, Klammern, Draht usw.)
sein.
Es ist ein Kerbschnitt und ein Fällschnitt zu set-
zen, um einen Baum zu fällen.
1. Bei Fäll- und Ablängschnitten den Krallenan-
schlag sicher am zu schneidenden Holz an-
bringen.
2. Die Fallkerbe (15/c) zuerst waagerecht, dann
schräg von oben in einem Winkel von min-
destens 45° einsägen. Dadurch wird das Ein-
klemmen der Kettensäge beim Setzen des
zweiten Kerbschnittes vermieden. Die Fall-
kerbe muss möglichst nah am Boden und in
der gewünschten Fallrichtung (15/e) ange-
bracht werden. Die Kerbtiefe soll ca. 1/4 des
Stammdurchmessers betragen.
3. Den Fällschnitt (15/d) gegenüber der Fallker-
be exakt waagerecht einsägen. Der Fäll-
schnitt muss in einer Höhe von 3-5 cm über
dem waagerechten Kerbschnitt eingeschnit-
ten werden.
4. Den Fällschnitt (15/d) so tief einsägen, dass
eine Bruchleiste (15/f) von mindestens 1/10
des Stammdurchmessers zwischen Fallkerbe
(15/c) und Fällschnitt (15/d) stehen bleibt.
Diese Bruchleiste verhindert, dass sich der
Baum dreht und in die falsche Richtung fällt.
Bei Annäherung des Fällschnitts (15/d) an
die Bruchleiste (15/f) sollte der Baum zu fal-
len beginnen.
Fällt der Baum während der Sägearbeit:
■
Fällt der Baum möglicherweise in die fal-
sche Richtung oder neigt sich zurück und
klemmt die Kettensäge ein, den Fäll-
schnitt unterbrechen. Zum Öffnen des
Schnitts und zum Umlegen des Baumes
in die gewünschte Falllinie Keile eintrei-
ben.
■
Kettensäge sofort aus dem Schnitt zie-
hen, abschalten und ablegen.
■
In den Rückweichbereich gehen.
■
Auf herunterfallende Äste und Zweige
achten.
5. Bleibt der Baum stehen, diesen durch Eintrei-
ben von Keilen in den Fällschnitt kontrolliert
zu Fall bringen.
6. Nach Beenden der Sägearbeit sofort den Ge-
hörschutz abnehmen und auf Signale oder
Warnrufe achten.
23