Teil XI - Tips und Hinweise
zur Filmvertonung
Die folgenden Tips und Hinweise aus der
Praxis sollen Ihnen eine kleine Hilfe bei der
Vertonungsarbeit sein.
Musikauswahl
•
Eine gute Filmmusik unterstützt die
Filmszene wirkungsvoll, ohne aufdringlich
zu wirken.
Sie soll zum Inhalt des Films passen:
Dynamik, Rhythmus und Tempo sind den
Filmszenen angepaßt.
Ausnahme: gezielter Einsatz zur drama-
turgischen Steigerung der Bildwirkung.
•
Instrumentalmusik ist vorzuziehen.
Schlager und allzu populäre Melodien sind
mit Vorsicht zu verwenden - besonders
dann, wenn deren Titel und Text nicht zu
den Szenen passen.
•
Es gibt Schallplatten und Musik-Kassetten
mit spezieller Musik zur Vertonung von
Filmen - fragen Sie Ihren Fachhändler.
•
Beachten Sie bitte unbedingt folgenden
Hinweis:
Sollte das Gerät für andere als rein private
Zwecke verwendet werden, ist die Magnet-
tonaufnahme und -wiedergabe urheber-
rechtlich geschützter Werke der Musik
und der Literatur nur mit Einwilligung der
Urheber und deren Interessenvertretungen,
wie z. B. GEMA, Bühnenverlage, Verleger
usw. gestattet.
Zum Überspielen von Schallplatten ist
außerdem das Einverständnis der Schall-
plattenhersteller erforderlich.
Geräuschauswahl
•
Bei Liveton-Filmen erübrigt sich normaler-
weise das nachträgliche Einblenden von
Geräuschen.
•
Für die Nachvertonung steht eine große
Auswahl von Geräuschplatten und Ge-
räuschkassetten zur Verfügung.
•
Viele Geräusche, z.B. Regen, Applaus des
Publikums, Pferdegetrabe etc., sind auf
diesen Platten nacheinander in verschie-
denen Versionen enthalten.
Hören Sie sich alle Versionen an.
Wählen Sie sorgfältig aus!
Kommentar zum Film
•
Kommentieren Sie nicht zu viel und nach
Möglichkeit nichts, was die Filmszene
selbst aussagt.
Ein Beispiel:
»Sie sehen jetzt...« ist eine überflüssige
Formulierung - der Zuschauer sieht es ja
bereits.
Besser ist:
»Wir haben unseren Urlaubsort...
erreicht«.
•
Notieren Sie sich den Text zu Ihrem Film
am besten in einem Textmanuskript -
zumindest in Stichworten.
Tonmanuskript
Das Tonmanuskript erleichtert Ihnen die
Filmvertonung. Auch bei längeren Filmen
bleibt die Übersicht erhalten - nicht ganz ge-
lungene Aufnahmen können anhand der
Unterlagen exakt wiederholt werden
•
Zunächst die Laufzeiten der Filmszenen
ermitteln und im Manuskript eintragen.
•
In der Spalte »Zählerstand« notieren Sie
den Anfang und das Ende der jeweiligen
Filmszene.
•
Passende Musik und Geräusche aussuchen
und im Manuskript eintragen.
•
Kommentar auf einem separaten
Manuskript erstellen.
Die einzelnen Kommentarteile werden
numeriert. In der Spalte »Kommentar«
tragen Sie die entsprechende Nummer ein.
•
In einer zusätzlichen Spalte machen Sie
sich »Regie«-Notizen, wie z.B. »Kommen-
tar 4 Sekunden nach Szenenwechsel«
etc.
Aufnahmen mit dem Mikrofon
•
Sprechen Sie ausnahmsweise den
Kommentar mit dem Mikrofon direkt auf
den Film, so achten Sie bitte auf genügen-
den Abstand zum Projektor. Nutzen Sie
die volle Länge des Mikrofonkabels aus.
•
Halten Sie das Mikrofon ca. 10 - 20 cm
leicht seitlich vom Mund.
•
Während des Aufsprechens des Kom-
mentars muß die Sprechtaste des Mikrofons
ständig gedrückt sein. Geben Sie die
Sprechtaste in Sprechpausen frei - dadurch
verhindern Sie, daß das Projektorgeräusch
aufgezeichnet wird.
•
Sprechen Sie den Kommentar zunächst
auf Band, so lassen Sie zwischen den
Kommentarteilen eine Pause von etwa
3 Sekunden. Durch den Band-Fernstart mit
dem SOUND MIX-Regler kann der Kom-
mentar in nur einem Filmdurchlauf über-
spielt werden.
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