Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen
9.2.6
Reibkennlinie
Beschreibung
Die Reibkennlinie dient der Kompensation des Reibmoments von Motor und
Arbeitsmaschine. Eine Reibkennlinie ermöglicht die Vorsteuerung des
Drehzahlreglers und verbessert das Führungsverhalten.
Für die Reibkennlinie werden jeweils 10 Stützpunkte verwendet. Die Koordinaten
jedes Stützpunktes werden durch einen Drehzahl- (p382x) und Drehmoment-
Parameter (p383x) beschrieben (Stützpunkt 1 = p3820 und p3830).
Merkmale
• Es stehen 10 Stützpunkte zur Abbildung der Reibkennlinie zur Verfügung.
• Eine automatische Funktion unterstützt die Aufnahme der Reibkennlinie
(Reibkennlinie Record).
• Ein Konnektorausgang (r3841) kann als Reibmoment (p1569) verschaltet
werden.
• Die Reibkennlinie kann aktiviert und deaktiviert werden (p3842)
Inbetriebnahme
In p382x werden Drehzahlen für die Messung in Abhängigkeit der Maximaldrehzahl
p1082 während der Erstinbetriebnahme vorbelegt. Diese können den
Erfordernissen entsprechend geändert werden.
Über p3845 kann die automatische Reibkennlinienaufnahme (Record) aktivert
werden. Die Aufnahme der Kennlinie erfolgt dann mit der nächsten Freigabe.
Folgende Einstellungen sind möglich:
• p3845 = 0
• p3845 = 1
Die Reibkennlinie wird in beiden Drehrichtungen erfasst. Das Ergebnis der
positiven und negative Messung wird gemittelt und in p383x eingetragen.
• p3845 = 2
• p3845 = 3
GEFAHR
Bei der Reikennlinienaufnahme werden vom Antrieb Bewegungen des Motors
ausgelöst, die bis zur Maximaldrehzahl des Motors reichen.
Die NOT–AUS–Funktionen müssen bei der Inbetriebnahme funktionsfähig sein. Es
müssen die einschlägigen Sicherheitsvorschriften beachtet werden, um Gefahren
für Mensch und Maschine auszuschließen.
9-22
Reibkennlinie Record deaktiviert
Reibkennlinie Record aktiviert Drehrichtung alle
Reibkennlinie Record aktiviert Drehrichtung positiv
Reibkennlinie Record aktiviert Drehrichtung negativ
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SINAMICS G150
Betriebsanleitung