Wie regelt die FM 455?
3.4 Regler
P-/D-Anteil in der Rückführung
In der Parallelstruktur erhält jeder Anteil des Regelalgorithmus die Regeldifferenz als
Eingangssignal. In dieser Struktur wirken Sollwertsprünge direkt auf den Regler. Die
Stellgröße wird über den P- und den D-Anteil durch Sollwertsprünge unmittelbar beeinflusst.
Eine andere Struktur des Reglers jedoch, bei der die Bildung des P- und des D-Anteils in die
Rückführung verlegt wird, garantiert bei Sprungänderungen der Führungsgröße einen
stoßfreien Verlauf der Stellgröße (siehe folgendes Bild).
In dieser Struktur verarbeitet der I-Anteil die Regeldifferenz als Eingangssignal, auf den P-
und den D-Anteil wird nur die negative Regelgröße (Faktor = -1) aufgeschaltet. Beim D-
Anteil erfolgt die Umschaltung in die Rückführung im Fenster "Regeldifferenz" über den
Schalter "D-Eingang Regler", indem als Eingangssignal der negierte wirksame Istwert
ausgewählt wird. Die Auswahl der Eingangsgröße des D-Anteils ist auch möglich über den
Parameter D_EL_SEL des Funktionsbausteins PID_FM.
Bild 3-14
P- und D-Anteil lassen sich auch einzeln in die Rückführung schalten.
Reversierung der Reglerwirkung
Die Reversierung d. h. die Umstellung des Reglers von der Zuordnung
● steigende Regelgröße = steigende Stellgröße auf
● steigende Regelgröße = fallende Stellgröße
erreichen Sie durch Einstellung eines negativen Proportionalbeiwertes am Parameter GAIN.
Das Vorzeichen dieses Parameterwertes bestimmt die Wirkungsrichtung des Reglers.
Beispiele für eine Reversierung der Reglerwirkung sind Kühlregler oder Füllstandsregler.
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Regelalgorithmus mit P- und D-Anteil im Rückführzweig
Reglerbaugruppe FM 455
Bedienhandbuch, 05/2011, A5E00059358-05