● U/f – Steuerung
● Drehzahlregelung
Bei einem Netzausfall sinkt die Zwischenkreisspannung aufgrund der fehlenden
Energiezufuhr aus dem Netz ab. Beim Erreichen der über Parameter p1245 (p1285)
eingestellten Zwischenkreisspannungsschwelle wird der Vdc_min-Regler aktiv. Durch die
PID-Eigenschaften des Reglers wird die Motordrehzahl so verringert, dass die
generatorische Energie des Antriebs die Zwischenkreisspannung auf den in p1245 (p1285)
eingestellten Pegel hält. Dabei ist die kinetische Energie des Antriebs von entscheidender
Bedeutung für die Abfallcharakteristik der Motordrehzahl und somit auch für die Länge der
Pufferung. Bei einem Schwungmassenantrieb (z. B. Lüfter) kann die Pufferzeit bei mehreren
Sekunden liegen, wobei bei einem Antrieb mit wenig Schwungmasse (z. B. Pumpen) die
Pufferzeit nur im Bereich von 100 – 200 ms liegen kann. Bei Netzwiederkehr wird der
Vdc_min-Regler deaktiviert und der Antrieb an der Rampe des Hochlaufgebers auf seine
Solldrehzahl gefahren. Solange der Vdc_min-Regler aktiv ist, wird eine Warnung A7402
(Antrieb: Zwischenkreisspannung-Minimal-Regler aktiv) abgesetzt.
Kann der Antrieb keine generatorische Energie mehr abgeben, z. B. weil die Drehzahl
bereits nahe dem Stillstand ist, so fällt die Zwischenkreisspannung weiter ab. Bei
Unterschreiten der minimalen Zwischenkreisspannung (siehe Abbildung "Ein-/Ausschalten
der Vdc_min-Regelung" <1>) schaltet der Antrieb mit Störung F30003 (Leistungsteil:
Zwischenkreis Unterspannung) ab.
Wird bei aktiver Vdc_min-Regelung eine mit Parameter p1257 (p1297) eingestellte
Drehzahlschwelle (siehe Abbildung "Ein-/Ausschalten der Vdc_min-Regelung" <2>)
unterschritten, so wird der Antrieb mit F7405 (Antrieb: kinetische Pufferung minimale
Drehzahl unterschritten) abgeschaltet.
Sollte es trotz freigegebener Vdc_min-Regelung zur Abschaltung mit Unterspannung im
Zwischenkreis (F30003) kommen ohne dass der Antrieb zum Stillstand gekommen war,
muss der Regler eventuell über den Dynamikfaktor p1247 (p1287) optimiert werden. Eine
Erhöhung des Dynamikfaktors in p1247 (p1287) bewirkt einen schnelleren Reglereingriff. Die
Voreinstellung dieses Parameters sollte allerdings für die meisten Anwendungsfälle
ausreichend sein.
Mit dem Parameter p1256 = 1 (p1296) kann eine Zeitüberwachung der kinetischen
Pufferung aktiviert werden. Die Überwachungszeit kann im Parameter p1255 (p1295)
eingestellt werden. Dauert die Pufferung (also der Netzausfall) länger als die hier eingestellte
Zeit, so schaltet der Antrieb mit Fehler F7406 (Antrieb: kinetische Pufferung maximale Dauer
überschritten) ab. Standardmäßig ist die Störreaktion dieses Fehlers auf AUS3 gestellt.
Somit kann mit dieser Funktion ein geführtes Stillsetzten eines Antriebs bei Netzausfall
realisiert werden. Zu viel generatorische Energie vom Antrieb kann in diesem Fall dann nur
über einen zusätzlichen Bremswiderstand abgebaut werden.
Umrichter-Einbaugeräte
Betriebsanleitung, 05/2010, A5E00331448A
Der Vdc_min-Regler wirkt auf den Drehzahlsollwertkanal. Bei aktivierter Vdc_min-
Reglung wird die Solldrehzahl des Antriebs so verringert, dass der Antrieb generatorisch
wird.
Der Vdc_min-Regler wirkt auf den Ausgang des Drehzahlreglers und beeinflusst den
momentenbildenden Stromsollwert. Bei aktivierter Vdc_min-Regelung wird der
momentenbildende Stromsollwert so verringert, dass der Antrieb generatorisch wird.
Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen
9.2 Antriebsfunktionen
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