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Schallemissionen Von Wärmepumpen; Allgemeines - Weishaupt WWP L 12 IDK Planungs- Und Installationshandbuch

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2.8 Schallemissionen von Wärmepumpen

2.8.1 Allgemeines

Jede Geräuschquelle, sei es nun eine Wärmepumpe, ein Auto
oder ein Flugzeug emittiert eine bestimmte Menge an Schall.
Dabei wird die Luft um die Geräuschquelle in Schwingungen
versetzt und der Druck breitet sich wellenförmig aus. Diese
Druckwelle versetzt beim Erreichen des menschlichen Ohres
das Trommelfell in Schwingungen, was dann den Vorgang des
Hörens auslöst.
Zur Beschreibung dieses so genannten Luftschalls, bedient
man sich der Schallfeldgrößen. Zwei davon sind der Schall-
druck und die Schallleistung.
Die Schallleistung ist eine theoretische, schallquellentypische
Größe. Sie kann rechnerisch aus Messungen ermittelt werden.
Die Schallleistung ist die gesamte Schallenergieabstrahlung in
alle Richtungen.
Unter Schalldruck versteht man die Änderung des Luft -
druckes infolge der in Schwingung versetzten Luft durch die
Geräuschquelle. Je größer die Änderung des Luftdruckes ist,
umso lauter wird das Geräusch wahrgenommen.
Physikalisch handelt es sich bei Schall um die Ausbreitung von
Druck- und Dichteschwankungen in einem Gas, einer Flüssig-
keit oder einem Festkörper. Schall wird im Allgemeinen vom
Menschen in Form von Luftschall als Geräusch, Ton oder auch
Knall aufgenommen, also gehört. Druckänderungen in einem
Bereich von 2*10-5 Pa bis 20 Pa können von dem menschli-
chen Gehör erfasst werden. Diese Druckänderungen entspre-
chen Schwingungen mit Frequenzen von 20 Hz bis 20 kHz und
stellen den Hörschall bzw. den Hörbereich des Menschen dar.
Aus den Frequenzen ergeben sich die einzelnen Töne. Fre-
quenzen die über dem Hörbereich liegen werden als Ultra-
schall bezeichnet, darunter liegende Frequenzen als Infraschall.
Die Schallabstrahlung von Geräusch- bzw. Schallquellen wird
als Pegel in Dezibel (dB) angegeben oder gemessen. Es han-
delt sich hierbei um eine Bezugsgröße, wobei der Wert 0dB in
etwa die Hörgrenze darstellt. Eine Verdopplung des Pegels,
z. B. durch eine zweite Schallquelle gleicher Schallabstrahlung,
entspricht einer Erhöhung um +3dB. Für das durchschnittliche
menschliche Gehör ist eine Erhöhung um +10dB notwendig,
so dass ein Geräusch als doppelt so laut empfunden wird.
Körperschall
Mechanische Schwingungen werden in Körpern wie Maschi-
nen und Gebäudeteilen sowie Flüssigkeiten eingeleitet, darin
übertragen und schließlich an anderer Stelle teilweise als Luft-
schall abgestrahlt.
© Copyright Max Weishaupt GmbH · Druck-Nr. 83181901, Dezember 2017
Luftschall
Schallquellen (zum Schwingen angeregte Körper) erzeugen
mechanische Schwingungen in der Luft, die sich wellenartig
ausbreiten und vom menschlichen Ohr wahrgenommen wer-
den. Bei der Aufstellung von Wärmepumpen sind je nach Auf-
stellungsort verschiedene Maßnahmen zum Schallschutz zu
ergreifen.
Innenaufstellung
Die Wärmepumpe sollte, wie jeder Heizkessel, über Trennver-
schraubungen angeschlossen werden. Für die Verbindung zwi-
schen Wärmepumpe sowie Heizungs-Vor- und Rücklauf sind
wegen der zu vermeidenden Schwingungsübertragungen
druck-, temperatur- und alterungsbeständige, elastische
Schläuche zu verwenden. Zusätzlich verfügen die meisten Wär-
mepumpen über eine schwingungsentkoppelte Verdichter-
grundplatte, dass heißt der Verdichter ist auf einer seperaten
Grundplatte installiert, die zur Körperschallentkopplung auf
Gummipuffer aufgesetzt ist. Weiterhin sollte die Wärmepumpe
bis 28 kW zur Reduzierung der Körperschallübertragung auf
den als Sonderzubehör erhältlichen Sylomerstreifen SYL 250
aufgestellt werden.
Außenaufstellung
Eine Körperschallentkopplung ist nur dann notwendig, wenn
das Fundament der Wärmepumpe direkten Kontakt zum Ge-
bäude hat. Flexible Schläuche erleichtern den Anschluss der
Wärmepumpe an das Heizsystem und verhindern gleichzeitig
mögliche Schwingungsübertragungen.
Zusätzlich verfügen die meisten außen aufgestellten Wärme-
pumpen ebenfalls über eine schwingungsentkoppelte Verdich-
tergrundplatte. Bei der Außenaufstellung von Wärmepumpen
ist die Schallausbreitung zu berücksichtigen. Dabei sollte es
vermieden werden, die Luft unmittelbar auf Terrassen, Balkone
u. ä. auszublasen. Auch das direkte Anblasen von Hauswänden
usw. ist zu vermeiden, da es hier zu einer Erhöhung des Schall-
druckpegels kommen kann. Durch bauliche Hindernisse kann
die Schallausbreitung verringert werden. Die Ausrichtung der
Ausblasseite sollte nach Möglichkeit Richtung Straße erfolgen.
Hinweis
Der Luftstrom von außen aufgestellten
ACHTUNG
Luft / Wasser-Wärmepumpen darf auf keiner Seite
behindert werden.
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