Abschnitt 4
IED Anwendung
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Es kann sein, dass der Kommunikations-Link in einem selektiven (nicht strikten)
Leitungsschutzschema - wie zum Beispiel ein Kraftleitungsträger (PLC)-Link -
nicht immer verfügbar ist. Ist er verloren, kann das eine verzögerte Auslösung an
einem Ende einer Leitung zur Folge haben. In einem solchen Fall besteht die
Möglichkeit, die Wiedereinschaltungs-Pausenzeit durch das Anlegen eines
Eingangs an PLCLOST und die Einstellparameter zu verlängern. Eine typische
Einstellung hierfür ist die folgende: Extended t1 = ON und tExtended t1 = 0,8 s.
tSync, maximale Wartezeit für Synchronisations/Synchronismus-
Überprüfung
Das Zeitfenster sollte mit der Auslösezeit und anderen Einstellungen der
Synchronisations-Überprüfung koordiniert werden. Es sollte auch die Möglichkeit
einer Pendelung bei der Wiedereinschaltung nach einem Leitungsfehler
berücksichtigt werden. Ist die Zeit zu kurz, kann eine potenziell erfolgreiche
Wiedereinschaltung verhindert werden. Eine typische Einstellung wäre 2,0 s.
tTrip, langer Auslösungsimpuls
In der Regel werden der Auslösungsbefehl und das Startsignal für die
Wiedereinschaltung nach Behebung des Fehlers schnell wieder zurückgesetzt. Ein
verlängerter Auslösungsbefehl kann von einem Leistungsschalter abhängen, der
den Fehler nicht zu beheben vermag. Ein Auslösungssignal, das beim
Wiedereinschalten des Leistungsschalters präsent ist, wird eine neue Auslösung zur
Folge haben. Je nach der Einstellung Extended t1 = Aus oder Ein bewirkt ein
längerer Auslösungs/Startimpuls als set time tTrip entweder die Blockierung der
Wiedereinschaltung oder die Verlängerung der Wiedereinschaltungs-Pausenzeit.
Wenn eine etwas längere Zeit als die Wiedereinschaltungs-Pausenzeit eingestellt
wird, hat diese Fazilität keinen Einfluss auf die Wiedereinschaltung. Eine typische
Einstellung für tTrip könnte in der Nähe der Wiedereinschaltungs-Pausenzeit liegen.
tInhibit, Verzögerung beim Rücksetzen sperren
Eine typische Einstellung ist tInhibit = 5,0 s, um eine zuverlässige Unterbrechung
und zeitweilige Blockierung der Funktion zu gewährleisten. Nach Aktivierung von
"tinhibit" wird die Funktion während dieser Zeit blockiert.
tReclaim, Rücksetzzeit
Mit der Rücksetzzeit wird die Zeit für das Rücksetzen der Funktion in ihren
Originalzustand eingestellt, wonach ein Leitungsfehler und eine Auslösung als ein
eigenständiger neuer Fall mit einem neuen Wiedereinschaltungszyklus behandelt
werden. Man kann hierfür einen nominellen LS-Arbeitszyklus von beispielsweise
O-0,3 sec CO- 3 min. - CO in Betracht ziehen. Die 3 Minuten (180 s)
Erholungszeit sind in der Regel nicht kritisch, da die Fehlerwerte meist niedriger
liegen als die Nennwerte und die Gefahr eines neuen Fehlers innerhalb kurzer Zeit
vernachlässigt werden kann. Eine typische Zeit für tReclaim wären 60 oder 180 s,
je nach Fehlerwert und Arbeitstakt des Leistungsschalters.
StartByCBOpen = Aus, Ein
Die normale Einstellung ist Aus. Sie wird genutzt, wenn die Funktion durch die
Schutzauslösungssignale "Follow CB = Aus, Ein" gestartet wird. Die übliche
Einstellung ist Follow CB = Aus. Die Einstellung "EIN" kann bei verzögerter
Wiedereinschaltung mit langer Verzögerung verwendet werden, um den Fall
1MRK 505 181-UDE B
Applikationshandbuch