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Die Steigung der Kennlinie ist in verschiedenen
Teilbereichen unterschiedlich. Im Teilbereich 1
(0,0 ≤ I
/I
< 0,5) ist der zur Auslösung erforder-
b
n
liche Differenzstrom konstant. Der Wert des
Differenzstromes entspricht der Grundeinstel-
lung P/I
. Mit der Grundeinstellung wird haupt-
n
sächlich die Wirkung des Leerlaufstromes be-
achtet, jedoch kann mit ihr das Niveau der
gesamten Kennlinie beeinflußt werden. Die
Leerlaufverluste von Leistungstransformatoren
liegen bei Nennspannung in der Größenord-
nung von 2 Promille. Falls die Speisespannung
des Transformators im Fehlerfall plötzlich steigt,
steigt auch der Magnetisierungsstrom. Im allge-
meinen ist die Induktion bei Nennspannung
ziemlich hoch, so daß ein Spannungsanstieg
von einigen Prozent einen bedeutenden Anstieg
des Magnetisierungsstromes zur Folge hat. Die-
sem Umstand sollte mit der Grundeinstellung
Rechnung getragen werden.
I
d
I
n
Kurve
5.0
1
2
4.0
3.0
2.0
1.0
0.0
0.0
0.5
1.0
Abb. 2. Einstellbereich der Kennlinie der stabilisierten Differenzstromstufe der Differentialrelais-
Baugruppe SPCD 3D53.
Der Teilbereich 2 von 0,5 ≤ I
als Wirkungsbereich des Anregeverhältnisses S
bezeichnet. Die Einstellung des Anregeverhält-
nisses beeinflußt in diesem Bereich die Steigung
der Kennlinie, also die zur Auslösung erforder-
liche Änderung des Differenzstroms im Ver-
hältnis zur Änderung des Laststroms. Das Anre-
geverhältnis beachtet die Ungenauigkeiten der
Stromwandler und die wechselnden Stellungen
des Stufenschalters. Es sollte nicht zu hoch
gewählt werden, weil gerade das Anregeverhält-
nis bestimmt, wie empfindlich das Differential-
relais gegenüber Windungsschlüssen ist.
Bei großen Werten des Stabilisierungsstroms
I
/I
b
konstant (Teilbereich 3). Die Steigung beträgt
100 %, also die erforderliche Erhöhung des
Differenzstromes ist gleich der Erhöhung des
Stabilisierungsstroms.
P / I
[%]
S [%]
n
50
50
5
10
1
1.5
2.0
2.5
3.0
≥ I
/I
ist die Steigung der Kennlinie
n
2tp
n
I
/ I
n
2tp
1.0
3.0
2
3.5
4.0
4.5
5.0
/I
< I
/I
wird
b
n
2tp
n
5.5
I
b
I
n