5.6.1 Vermeidung von Schäden durch
Steinbildung
Ursachen der Steinbildung
Kalk (CaCO
) ist im Wasser in Form von Calcium-Hydrogen-
3
carbonat (Ca(HCO
)
) enthalten und wird bei Umgebungs-
3
2
temperatur durch die im Wasser gelöste „freie Kohlen-
säure" in Lösung gehalten (Kalk-Kohlensäure-Gleichge-
wicht).
Die Löslichkeit dieser Kohlensäure im Wasser ist tempera-
turabhängig und sinkt mit steigender Temperatur. Dann
entweicht die freie Kohlensäure und Kalk fällt aus. Der Kalk
bildet dann feste Abscheidungen – den so genannten Kes-
selstein.
Wichtig für das Ausmaß der Steinbildung sind vor allem die
Wasserbeschaffenheit und die Füll- / Ergänzungswasser-
menge. Steinbildung in Warmwasserheizungsanlagen er-
folgt hauptsächlich auf den Wärmeübertragungsflächen.
Schäden durch Steinbildung
Kesselstein (Kalkablagerung) lagert sich vor allem an den
heißen Wärmeübertragungsflächen der Wärmeerzeuger
(Kessel, Solar-Wärmeübertrager) ab und vermindert
dadurch den Wärmeübergang und damit die Wärmeleis-
tung.
Für einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlage sollte daher
die Ausbildung dieser Schichten so gering wie möglich ge-
halten werden.
Erforderliche Wasserqualität
Zur Vermeidung von Schäden gilt grundsätzlich die VDI-
Richtlinie 2035 - Blatt 1. Zudem gibt es von Solvis einen
Leitfaden zur Wasserqualität.
5.6.2 Vermeidung von Schäden durch
Korrosion
Ursachen wasserseitiger Korrosion
Chemisch ist Korrosion eine Reaktion, bestehend aus einer
anodischen Reaktion der Metallauflösung und einer (davon
räumlich getrennten) kathodischen Reduktion des Sauer-
stoffes. Dazwischen fließt ein Strom von Ionen durch das
Wasser.
Folgende Eigenschaften begünstigen diesen Korrosionspro-
zess:
• Anwesenheit von Sauerstoff
• elektrisch leitende Deckschicht (blankes Metall, keine
Kalk-Rost-Schutzschicht, vor allem bei enthärtetem /
entsalztem Wasser)
• genügend Ionen für hinreichende elektrische Leitfähig-
keit
• genügend Anionen (Chlorid-, Sulfat,- und Nitrat-Ionen)
• wenig puffernde Hydrogencarbonat-Ionen (nur bei wei-
chem oder enthärtetem Wasser).
Schäden durch wasserseitige Korrosion (Durchrostungen)
entstehen bei Sauerstoffzufuhr, daraus folgen z. B.: Flä-
chen-, Mulden-, Loch- oder Schweißnahtkorrosion.
SOLVIS · PUL-MIA · Technische Änderungen vorbehalten · 33029-2b
Eisencarbonat-Beläge auf Wärmeübertragerflächen
• mindern den Wärmeübergang und können Rissbildungen
und thermische Überlastung zur Folge haben.
• entstehen in ähnlicher Weise wie Kesselstein (s. o.);
Stahl bzw. Eisen reagiert hier mit Kohlensäure.
5.6.3 Wasserbehandlung
Die Wasserbehandlung muss wie im Leitfaden zur Wasser-
qualität beschrieben erfolgen. Zusätzlich gilt für Wärme-
pumpen, dass die Wasserhärte nicht mehr als 3 °dH betra-
gen darf.
5.6.4 Schlammabscheider
Um die Wärmepumpe zusätzlich zu schützen, ist in den
Rücklauf zur Wärmepumpe ein Schlammabscheider einzu-
bauen. Dieser ist beim SolvisBen WP bereits intern ver-
baut. Bei allen anderen Systemen ist dieser beigelegt und
muss in die Verrohrung integriert werden. Ggf. ist ein wei-
terer Schlammabscheider in den Rücklauf der Heizkreise
einzubauen.
Die im Schlammabscheider gesammelten Schmutzpartikel
müssen regelmäßig über den Ablasshahn entfernt werden.
5.6.5 Luftabscheider
Grundsätzlich wird ein Luftabscheider bei Einsatz einer
Wärmepumpe empfohlen, um Störungen durch Luftan-
sammlungen im Verflüssiger zu vermeiden.
Der Einbauort ist dabei systemabhängig, siehe dazu
lagenschema SolvisBen oder SolvisMax 7 (ALS-BEN oder
ALS-MAX-7).
5.7 Trinkwassererwärmung bei
fehlender Unterstützung durch
Solar oder Brenner
WW-Nachheizung
Da die Wärmepumpe ggf. eine begrenzte Heizleistung auf-
weist, benötigt sie eine gewisse Zeit, um den WW-Puffer
bei Bedarf nachzuheizen. Dies ist abhängig von der Leis-
tung der Wärmepumpe, Speichergröße und der Speicher-
temperatur. Im Normalbetrieb beträgt die Nachheizzeit je
nach Heizungspuffertemperatur ca. 10 bis 20 Minuten.
Warmwasserkomfort erhöhen
Wenn ein erhöhter Warmwasserbedarf besteht (z. B. Du-
schen von mehreren Personen gleichzeitig oder Füllen ei-
nes Whirlpools), müssen je nach System ggf. die Einstellun-
gen angepasst werden. Außerdem können die Funktionen
„Komfortnachheizen" oder „Nachheizen" verwendet wer-
den.
Beim SolvisMax Hybrid oder SolvisBen Hybrid ist es mög-
lich, die Warmwasserbereitung nur durch den Brenner aus-
führen zu lassen. Bei hoher eingestellter Warmwassertem-
peratur (über 50 °C) muss die Warmwasserbereitung aus-
schließlich über den Brenner erfolgen.
5 Anlagenplanung
An-
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