YAMAHA RD 250 / 400 DX
während die andere, obere eine Hutmutter ist, die auf einen im Bremssattel eingedrehten Gewindebolzen aufgeschraubt ist. Nach dem
Herausschrauben der unteren Schraube und der oberen Hutmutter läßt sich der Bremssattel (ACHTUNG ! Das Bremsrohr nicht abknicken, mit der
Hand abstützen, damit keine Dichtungen überdehnt werden!) nach hinten schwenken und zum Vorderrad hin drückend den Bremssattel vom
Gewindebolzen abziehen. Den Bremssattel mit einem Draht an einem Rahmenteil festbinden, nie am Schlauch herabhängen lassen! Zur Sicherheit
vor ungewolltem Betätigen der Bremse und einem Herausfallen der Bremskolben aus der Zange ein passendes Stück Holz zwischen die beiden
Bremsbeläge einklemmen.
5.3.1.2 Modell 1978 (Schwimmsattelbremse)
Die bei den neueren Modellen verwendete Schwimmsattelbremse ist nicht mehr am Gabelrohr starr verschraubt, sondern ist über eine lange
Schraube zum Vorderrad hin schwenkbar angeordnet. Dadurch ist sie nicht mehr zur Bremszange fest fixiert, sondern kann bei Bremsbetätigung mit
der Bremsscheibe mitschwimmen. Eventueller geringer Seitenschlag und Ausdehnung bei Erhitzung der Bremsscheibe wird besser nivelliert und
Rubbeln vermieden. Für den Hersteller ist die Bremszange durch nur noch einem Bremskolben konstruktiv einfacher. Zur Demontage der
Bremszange den Verschlußstopfen aus Kunststoff am hinteren Ende der Bremszange abnehmen und die darunter befindliche lange
Befestigungsschraube herausdrehen. Zwischen Bremszange und Bremszangenhalter eingelegte Unterlegscheibe beachten! Bremszange nach hinten
abziehen und wie beschrieben am Rahmen festbinden.
Wenn erforderlich, kann jetzt das Vorderradschutzblech abgeschraubt werden. Es ist an der Innenseite eines jeden Gabelholms mit je zwei
Schrauben befestigt.
Die große Hutmutter in der Mitte der oberen Gabelbrücke abschrauben. Die Armatureneinheit nach Entfernen ihrer beiden
Befestigungsschrauben an der Gabelbrücke abnehmen. Die Klemmschraube auf der Rückseite der oberen Gabelbrücke sowie die Klemmschraube, die
jeweils das obere Ende eines jeden Gabelholmes sichert, lösen. Jetzt kann die Gabelbrücke, erforderlichenfalls mit einem Gummihammer leicht gegen
die Unterseite schlagen, abgehoben werden.
Während die Gabelrohre noch von der unteren Gabelbrücke gehalten werden, ist dies die Gelegenheit, das Gabelöl abzulassen. Und zwar
besonders dann, wenn ein Zerlegen der Gabelrohre geplant ist. Die Gabelölablaßschrauben befinden sich am unteren Ende eines jeden Gabelholms,
und zwar immer an der äusseren Seite. Zum Auffangen des Gabelöls wird unter jeden Holm ein Behälter gestellt, der um das nach dem Herausdrehen
der Ablaßschraube ausfließende Gabelöl, das nicht mehr verwendet werden darf, aufzufangen. Es empfiehlt sich, vorher die oberen
Verschlußschrauben der Holme herauszudrehen, weil sonst das innen befindliche Gabelöl unter Druck waagerecht aus den Ablaßlöchern herausspritzt
und alles versaut. Bei dem
Modell 1976
dann die beiden innenliegenden Inbus Schrauben herausdrehen. Nach dem Ablassen des Gabelöls die beiden Verschlußschrauben der Gabelrohre wieder
lose Eindrehen, um ein Eindringen von Schmutz zu vermeiden. Die unteren Klemmschrauben der Gabelrohre an der unteren Gabelbrücke lösen und
die Gabelrohre ohne Verkanten nach unten aus der Gabelbrücke vorsichtig herausziehen.
Die grosse Nutmutter am Lenkrohr mit einem passenden Hakenschlüssel abdrehen. Wenn die Mutter gelockert ist, läßt sich die unter
Gabelbrücke allmählich aus dem Lenkkopf herausziehen, wobei die Lagerkugeln offengelegt werden. Es sind Vorkehrungen zu treffen zum Auffangen
der in den Lagerschalen lose laufenden Stahlkugeln. Es werden vor allem die unteren herausfallen, während die oberen Lagerkugeln am Lenkrohr
liegen bleiben. Wenn die Nutmutter vollständig abgedreht ist, kann das Lenkrohr nach unten herausgezogen werden.
5.3.2 Vordergabel, zerlegen
Die Gabelholme können einzeln ausgebaut und zerlegt werden, ohne daß die Gabelbrücken aus dem Lenkkopflager ausgebaut werden müssen.
Die Gabelholme können einzeln nach lösen der Klemmschrauben der Gabelbrücken nach unten herausgezogen werden. Wenn beide Gabelrohre
zerlegt werden müssen, sollte man dies nacheinander machen, damit keine Teile untereinander vertauscht werden.
Zuerst, wie im
Kapitel 5.3.1
losdrehen und nachher wieder einsetzen, dabei aber nur von Hand festziehen. Wichtig ist, daß die Gabelfedern in den Holmen verbleiben, um den zur
Demontage wichtigen Gegendruck zu erhalten. Am anderen, unteren Ende des Holmes befindet sich, normal verdeckt durch die Vorderradachse, eine
Innensechskant (Inbus) Schraube, diese herauszudrehen ist. Es ist dabei wie erwähnt wichtig, daß der Federdruck in dem Holm erhalten bleibt, um zu
verhindern, daß sich das Dämpferinnenrohr beim Herausdrehen der Inbusschraube mitdreht. Sollte sie sich trotzdem mitdrehen, muß man sich ein
spezielles Haltewerkzeug herstellen, um das Dämpferrohr festzuhalten. Das Werkzeug kann man aus einem weichen Vierkant oder Rundeisenstab
herstellen, dessen Ende in Form einer Schraubendreherklinge geschliffen ist. Die Spitze dieses Werkzeugs greift in eine der beiden, ins Innere des
Dämpferrohr Kopfteils eingefräßte Aussparungen ein.
Die obere Verschlußschraube herausdrehen, und die Dämpferfeder herausziehen. Danach Den Gabelholm wieder herumdrehen und die
Staubschutzmanschette an der Stelle abhebeln, an der die Gleitbewegung des Gabelholmes auftritt. Den Staubschutz und danach den Sicherungsring im
oberen Ende des unteren Gabelholmes, der den Wellendichtring ( Simmerring ) und den Stützring zum Simmerring hält, abheben. Jetzt kann das
Gabelstandrohr aus dem unteren Gabelholm ( Gabelgleitrohr ) herausgezogen und zerlegt werden.
Zum Ausbau des Dämpfers wird der Gabelholm herumgedreht und der im konischen Unterteil befindliche Federring abgenommen. Jetzt kann
der Kolben als eine Einheit herausgezogen werden. Eine weitere Zerlegung ist nicht möglich.
5.3.3 Lenkkopflager, kontrollieren und erneuern
Vor Beginn des Zusammenbau der Vorderradgabel sind die Lenkkopflagerschalen zu untersuchen. Die Kugellaufbahnen der Aussen und
Innenschalen müssen glänzen und riefenfrei sein. Hierzu sind sie gg. zu reinigen. Zeigt sich Verschleiß oder Beschädigungen, muß das Lenkkopflager
inklusive seiner Kugeln als ganzes erneuert werden. Lenkkopflager sind ein Sicherheitsteil und sollten bei Verschleiß unbedingt erneuert werden.
Hierbei ist zu überlegen, ob statt des originalen Lager nicht doch ein teureres, aber laufruhigeres und verschleißarmeres Schrägrollenlager aus dem
Zubehörhandel einzusetzen ist.
Die Lagerschalen des Lenkkopflagers haben einen festen Preßsitz und müssen bei Erneuerung mit einem passenden Treibdorn aus ihrer
Einbaulage getrieben werden. Einmal ausgebaute Lagerschalen dürfen nicht mehr eingebaut werden! Durch geringfügige Unrundheiten im Paßsitz
werden die Lagerschalen im Betrieb "eingelaufen" und in geänderter Einbaulage addieren sich die Toleranzen der Teile und ein korrektes
Funktionieren ist nicht mehr gegeben.
H.Novak * V4.2 12.09.2004
www.RD400.de
sind es Sechskantschrauben, bei dem
beschrieben, das Gabelöl ablassen. Die oberen Verschlußmuttern mit einem passenden Schraubenschlüssel
Modell ab 1978
sind vorher die beiden Gummikappen abzunehmen und
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Reparaturanleitung