Service Hinweis
Warnung
Beim Öffnen oder Schließen des Gehäuses, bei einer Instand-
setzung oder bei einem Austausch von Teilen, muß das Gerät
von allen Spannungsquellen getrennt sein. Wenn danach eine
Messung, eine Fehlersuche oder ein Abgleich am geöffneten
Gerät unter Spannung unvermeidlich ist, so darf das nur durch
eine Fachkraft geschehen, die mit den damit verbundenen
Gefahren vertraut ist. Bei Eingriffen in das Oszilloskop ist zu
beachten, daß die Betriebsspannungen der Bildröhre ca. -2kV
und die der Endstufen etwa +115V bzw. +65V betragen.
Diese Potentiale befinden sich an der Röhrenfassung, der
Netzteilleiterplatte, dem Mainboard und der Y-Endstufen-
leiterplatte. Sie sind lebensgefährlich. Daher ist größte Vor-
sicht geboten. Ferner wird darauf hingewiesen, daß Kurz-
schlüsse an verschiedenen Stellen des Bildröhren-
Hochspannungskreises den gleichzeitigen Defekt diverser
Halbleiter und des Optokopplers bewirken. Aus dem gleichen
Grund ist das Zuschalten von Kondensatoren an diesen Stellen
bei eingeschaltetem Gerät sehr gefährlich.
Achtung
Kondensatoren im Gerät können noch geladen sein,
selbst wenn das Gerät von allen Spannungsquellen
getrennt wurde.
Größte Vorsicht ist beim Umgang mit der Strahlröhre geboten.
Der Glaskolben darf unter keinen Umständen mit gehärteten
Werkzeugen berührt oder örtlich überhitzt (Lötkolben!) oder
unterkühlt (Kältespray!) werden. Wir empfehlen das Tragen
einer Schutzbrille (Implosionsgefahr).Nach jedem Eingriff ist
das komplette Gerät (mit geschlossenem Gehäuse und ge-
drückter Netztaste POWER) einer Spannungsprüfung mit
2200V Gleichspannung zu unterziehen (berührbare Metallteile
gegen beide Netzpole). Diese Prüfung ist gefährlich und
bedingt eine entsprechend ausgebildete Fachkraft. Außer-
dem ist die Impedanz zwischen dem Schutzleiteranschluß an
der Netzsteckerbuchse und jedem berührbaren Metallteil des
Oszilloskops zu prüfen. Sie darf 0,1Ω nicht überschreiten.
Betriebsspannungen
Alle Betriebsgleichspannungen im Oszilloskop werden bereits
durch das Schaltnetzteil elektronisch stabilisiert. Die nochmals
stabilisierte Spannung +12V ist einstellbar. Sie dient als
Referenzspannung für die Stabilisierung der -6V und -2000V
Gleichspannungen. Wenn eine der Gleichspannungen 5%
vom Sollwert abweicht, muß ein Fehler vorliegen. Für die
Messung der Hochspannung darf nur ein genügend
hochohmiges Voltmeter (>10MΩ) verwendet werden. Auf
dessen ausreichende Spannungsfestigkeit ist unbedingt zu
achten. In Verbindung mit einer Kontrolle der Betriebsspan-
nungen ist es empfehlenswert, auch deren Brumm- bzw.
Störspannungen zu überprüfen. Zu hohe Werte können oft-
mals die Ursache für sonst unerklärliche Fehler sein. Die
Maximalwerte sind in den Schaltbildern angegeben.
Maximale und minimale Helligkeit
Für die Einstellung befindet sich auf der CRT-Leiterplatte (Strahl-
röhrenhals) ein 100kΩ Trimm-Potentiometer. Es darf nur mit
einem gut isolierten Schraubendreher betätigt werden. Der
Abgleich muß so erfolgen, daß der unabgelenkte punktförmige
Strahl mit dem INTENS.-Einsteller im X-Y-Betrieb gerade ver-
dunkelt werden kann. Richtig eingestellt, müssen die im Test-
plan beschriebenen Forderungen erfüllt sein.
Astigmatismus
Auf der CRT-Leiterplatte (Strahlröhrenhals) befindet sich ein
47kΩ Trimmer, mit dem der Astigmatismus bzw. das Verhält-
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nis zwischen vertikaler und horizontaler Schärfe korrigiert
werden kann. Die richtige Einstellung ist auch abhängig von
der Y-Plattenspannung (ca. +85V). Man sollte diese daher
vorsichtshalber vorher kontrollieren. Die Astigmatismus-
korrektur erfolgt am besten mit einem hochfrequenten
Rechtecksignal (z.B. 1MHz). Dabei werden mit dem FOCUS-
Knopf zuerst die waagerechten Rechtecklinien scharf einge-
stellt. Dann wird am Astigm.-Pot. 47kΩ die Schärfe der
senkrechten Linien korrigiert. In dieser Reihenfolge wird die
Korrektur mehrmals wiederholt. Der Abgleich ist beendet,
wenn sich mit dem FOCUS-Knopf allein keine Verbesserung
der Schärfe in beiden Richtungen mehr erzielen läßt.
Triggerschwelle
Die interne Triggerschwelle sollte bei 3 bis 5mm Bildhöhe
liegen.
Fehlersuche im Gerät
Aus Gründen der Sicherheit darf das geöffnete Oszilloskop nur
über einen Schutz-Trenntransformator (Schutzklasse II) be-
trieben werden.
Für die Fehlersuche werden ein Signalgenerator, ein ausrei-
chend genaues Multimeter und, wenn möglich, ein zweites
Oszilloskop benötigt. Letzteres ist notwendig, wenn bei schwie-
rigen Fehlern eine Signalverfolgung oder eine Störspannungs-
kontrolle erforderlich wird. Wie bereits erwähnt, ist die stabili-
sierte Hochspannung (-2025V) sowie die Versorgungsspannung
für die Endstufen lebensgefährlich. Bei Eingriffen in das Gerät
ist es daher ratsam, mit längeren vollisolierten Tastspitzen zu
arbeiten. Ein zufälliges Berühren kritischer Spannungspotentiale
ist dann so gut wie ausgeschlossen. Selbstverständlich können
in dieser Anleitung nicht alle möglichen Fehler eingehend
erörtert werden. Etwas Kombinationsgabe ist bei schwierigen
Fehlern schon erforderlich. Wenn ein Fehler vermutet wird,
sollte das Gerät nach dem Öffnen des Gehäuses zuerst gründ-
lich visuell überprüft werden, insbesondere nach losen, bzw.
schlecht kontaktierten oder durch Überhitzung verfärbten Tei-
len. Ferner sollten alle Verbindungsleitungen im Gerät zwischen
den Leiterplatten, zu Frontchassisteilen, zur Röhrenfassung
und zur Trace-Rotation-Spule innerhalb der Röhrenabschirmung
inspiziert werden. Diese visuelle Inspektion kann unter Umstän-
den viel schneller zum Erfolg führen als eine systematische
Fehlersuche mit Meßgeräten.
Die erste und wichtigste Maßnahme bei einem völligen Versa-
gen des Gerätes ist, abgesehen von der Prüfung der Netz-
sicherungen, das Messen der Plattenspannungen an der Bild-
röhre. In 90% aller Fälle kann dabei festgestellt werden, wel-
ches Hauptteil fehlerhaft ist. Als Hauptteile sind anzusehen:
1. Y-Ablenkeinrichtung
3. Bildröhrenkreis
Während der Messung müssen die POS.-Einsteller der beiden
Ablenkrichtungen möglichst genau in der Mitte ihres Stell-
bereiches stehen. Bei funktionstüchtigen Ablenkeinrichtungen
sind die Einzelspannungen jedes Plattenpaares Y ca. 85V und X
ca. 144V. Sind die Einzelspannungen eines Plattenpaares stark
unterschiedlich, muß in dem zugehörigen Ablenkteil ein Fehler
vorliegen. Wird trotz richtig gemessener Plattenspannungen
kein Strahl sichtbar, sollte man den Fehler im Bildröhrenkreis
suchen. Fehlen die Ablenkplattenspannungen überhaupt, ist
dafür wahrscheinlich die Stromversorgung verantwortlich.
Austausch von Bauteilen
Beim Austausch von Bauteilen dürfen nur Teile gleichen oder
gleichwertigen Typs eingebaut werden. Widerstände ohne
2. X-Ablenkeinrichtung
4. Stromversorgung
Änderungen vorbehalten