Diagnose
Beispiel 1
Es wird ein SSI-Geber ohne Inkrementalspuren verwendet. Der Geber hat eine
Singleturnauflösung von 16 Bit und eine Multiturnauflösung von 14 Bit. Die Feinauflösung
p0418[x] und p0419[x] ist auf den Wert 2 eingestellt. Im Parameter r0482[x] (X_IST1) wird
das Produkt aus "Striche pro Umdrehung" und Feinauflösung p0418[x] abgebildet. Bei SSI-
Gebern ohne Inkrementalspuren ist die Strichzahl und Singleturnauflösung identisch. Im
Beispiel muss sich also der Lageistwert X_IST1 (r0482[x]) nach einer Geberumdrehung um
folgenden Wert verändert haben:
Singleturnauflösung * Feinauflösung = 2
Beispiel 2
Es wird ein SSI-Geber mit Inkrementalspuren verwendet. Hier machen sich falsche
Einstellungen des SSI-Protokolls z. B. dadurch bemerkbar, dass nach dem Einschalten der
Anlage eine andere Absolutposition angezeigt wird, als vor dem letzten Ausschalten.
Zur Überprüfung muss die Absolutlage X_IST2 (r0483[x]) betrachtet werden. Nach
PROFIdrive wird in diesem Parameter aber nur ein Wert angezeigt, wenn im
Gebersteuerwort p0480[x] das Bit 13 (Absolutwert zyklisch anfordern) auf den Wert 1
gesetzt wird.
Dieses Bit kann z. B. mit Hilfe des Binektor-Konnektor-Wandlers gesetzt werden.
Nach dem Einschalten wird nun der SSI-Geber um einige Umdrehungen gedreht. Nach Aus-
/Einschalten muss die Absolutlage des X_IST2 (r0483[x]) einen unveränderten Wert
anzeigen. Es dürfen nur kleinere Abweichungen im Bereich der Feinauflösung auftreten.
3.19.2
Geberidentifikation bei SSI-Gebern ohne Inkrementalspuren
Die SSI-Schnittstelle (Synchronous Serial Interface) dient dazu, den Absolutwert von
Absolutwertgebern zu übertragen. Das Übertragungsformat der Daten ist bei SSI nicht
standardisiert, d. h. jeder Hersteller von Gebersystemen kann es selbst festlegen. Beim
Antriebssystem SINAMICS wurde daher eine universelle Parametrierung für SSI-Geber
eingeführt, um möglichst viele verschiedene Geber und Hersteller zu unterstützen. Die
Geber-Identifikation für SSI-Geber erleichtert die Geber-Konfiguration. Für die Geber-
Identifikation stehen 2 verschiedene Verfahren zur Verfügung.
Manuelles Bewegen der Achse
Das manuelle Verfahren ist besonders geeignet für kleinere, leicht zugängliche Achsen,
sowie rotatorische Achsen ohne Haltebremse.
Bei diesem Verfahren muss die Achse um eine definierte Bewegung gedreht bzw.
verschoben werden. Bei einem rotatorischen Geber entspricht diese Bewegung einer
Geberumdrehung. Bei einem Lineargeber sind das 25 mm.
Voraussetzung
Der Geber/Motor muss gut erreichbar sein und die Achse gedreht werden können (Bremse
offen).
Inbetriebnahmehandbuch STARTER
Inbetriebnahmehandbuch, (IH1), 07/2016, 6SL3097-4AF00-0AP5
3.19 Inbetriebnahme von SSI-Gebern
16
2
* 2
= 262144
Inbetriebnahme
283