Reflexionen sind auf Veränderungen der charakteristischen Kabelimpedanz zurückzuführen, zum Beispiel fehlerhafte
Kabelverbindungen oder Trennflächen. Fehler mit einer Impedanz, die jene der normalen Kabelimpedanz überschreitet, erzeugen
eine Reflexion der gleichen Polarität, d. h., positiv, wogegen Fehler mit einer Impedanz, die jene der normalen Kabelimpedanz
unterschreitet, eine negative Reflexion verursachen. Aufeinander abgestimmte Kabelendverschlüsse absorbieren das gesamte
Echo und daher tritt keine Reflexion am "Kabelende" auf, weil das Kabel endlos erscheint. Offene oder kurze Stromkreise
reflektieren den gesamten Impuls und es wird eine große Reflexion angezeigt. In einem offenen oder kurzgeschlossenen
Stromkreis wird die gesamte übertragene Energie reflektiert und das TDR "sieht" das Kabel hinter dem Fehler nicht.
Während sich der Impuls durch das Kabel bewegt, dämpft das Kabel die Größe und die Form des Impulses nach und nach. Der
Impuls reduziert die Amplitude und wird länger und gestreckter. Die Dämpfung (oder der Verlust) ist auf den Kabeltyp, den
Zustand des Kabels und Anschlüsse im Kabelverlauf zurückzuführen. Wie weit Sie sehen können, wird anhand des Punktes
ermittelt über den hinaus Sie eine Reflexion nicht mehr sehen oder unterscheiden können. Um kleine Reflexionen, insbesondere
in größerer Distanz, besser sehen zu können, ist das Instrument mit einer justierbaren Verstärkungseinstellung ausgestattet. Bei
einer höheren Verstärkereinstellung (Gain) werden auch kleine Reflexionen sichtbar.
Der TDR-Verzögerungsfaktor muss an jenen des zu prüfenden Kabels angepasst werden, damit eine exakte Distanzmessung
direkt am Instrument abgelesen werden kann. Wenn der VF eines Kabels nicht bekannt ist, Sie jedoch dessen Länge kennen,
kann der Cursor am Ende des Kabels platziert werden und der VF wird am TDR verändert, bis die richtige Kabellänge angezeigt
wird.
Das Instrument kann für alle Kabel mit mindestens zwei separat leitenden Elementen benutzt werden, wobei eines oder
Abschirmung des Kabels sein kann. Die intern abgestimmten Netze erlauben die Prüfung von 25-Ω-, 50-Ω-, 75-Ω- und 100-Ω-
Kabeln. (Diese entsprechen typischerweise Netz-, Koaxialdaten- und Daten-/Telekommunikationskabeln). Durch die Auswahl
der TDR-Impedanz, die jener des zu prüfenden Kabels am nächsten kommt, kann die maximale Leistung in das Kabel übertragen
werden, wodurch auch lange Kabel geprüft werden können. Wenn die Impedanz des zu testenden Kabels nicht bekannt ist, kann
die Kabelimpedanz mit den automatischen Impedanzfunktionen ermittelt und das TDR automatisch eingerichtet werden.
Die Distanzeinheiten können zwischen Meter und Fuß umgeschaltet werden. Der Display-Kontrast wird automatisch an die
Temperatur angepasst, kann jedoch für die optimale Anzeige weiter justiert werden. Die Hintergrundbeleuchtung ist eine Hilfe
bei schlechten Lichtverhältnissen.
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