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Conrad 19 29 10 Bedienungsanleitung Seite 5

Parabol-mikrofon

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Schaltungsbeschreibung
Wer zu den unentwegten Nachtschwärmern beim Teleshopping
gehört (Einkaufen per Telefon und Kabelfernsehen), der kennt
dieses Gerät eines Lauschverstärkers bereits; dort wurde ein sol-
ches Gerät als ,,Alleshörer" angeboten, bezeichnenderweise mit
zwei tuschelnden Nachbarinnen im Hintergrund. Natürlich eig-
net sich auch unsere Schaltung für derartige ,,Informationsversu-
che", aber der brave Bürger wird doch niemals seine gute Erzie-
hung vergessen. Schwarzhören und Schwarzsehen sind verpönt,
nicht nur beim Rundfunk und Fernsehen.
So ein hochempfindliches Mikrofon mit Vorverstärker soll uns
Geräusche einfangen, an die wir normalerweise nicht herankom-
men. Das sind beispielsweise Vogelstimmen seltener Exemplare
oder das Belauschen von Tieren in freier Wildbahn, die wir nur
aus großer Entfernung beobachten können. Beim gezielten He-
rausfiltern des gewünschten Signals hilft uns mit ein Hohlspiegel.
Die elektrische Verstärkung der vom Mikrofon eingefangenen
Strahlenbündel übernimmt eine Schaltung, die Sie in wesentli-
chen Bestandteilen bereits kennen. Der nachfolgende NF-Lei-
stungsverstärker ist das praktische Anwendungsbeispiel für
einen speziellen Operationsverstärker.
Die Schaltung ist speziell ausgelegt für den Anschluß kleiner
Kondensator-Mikrofone (Elektret-Kapseln); die sind sehr emp-
findlich und außerdem recht preiswert, benötigen aber einen
entsprechend hohen Eingangswiderstand des nachfolgenden
Verstärkers. Zur gleichspannungsmäßgen Vorspannung der Mi-
krofonkapsel dient der Vorwiderstand R1, und der parallel zum
Eingang liegende Kondensator C1 schließt hochfrequente An-
teile kurz, die nur zum Rauschen beitragen würden.
In der Eingangsstufe finden Sie eine mehrfache Gegenkopplung
(GK): Erstens haben beide Transistoren im Emitterkreis einen Wi-
derstand (R3 bzw. R6), der zur thermischen Stabilität beiträgt
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(Gleichstrom-GK). Und zweitens bekommt T1 seine Vorspannung
und den Basisstrom vom T2-Emitter; dort liegt aber ein zum Ein-
gang gegenphasiges Signal an, das die Verstärkung begrenzt
und dadurch stabil hält (Wechselspannungs-GK). In dieser ersten
Stufe erfolgt eine Wechselspannungsverstärkung von ca. 200,
wobei Elko C3 maßgeblichen Anteil an diesem relativ hohen
Wert hat; er überbrückt nämlich den Widerstand R6 für die NF-
Signale ziemlich niederohmig. Das Verstärker-IC selbst trägt mit
dem Faktor 100 zur Gesamtverstärkung von ca. 20000 bei (= 86 dB).
Nach der Signalauskopplung über C6 sorgt der keramische Kon-
densator C4 dafür, daß die verbliebenen Rauschanteile nach
Masse abgeführt werden. Vorwiderstand R7 bildet eine gewisse
Reserve: Sollte die Gesamtverstärkung wider Erwarten nicht aus-
reichen, kann man ihn verringern, so daß sich im Extremfall (R7
= 0) am Poti ein dreimal so großer Signalpegel abnehmen läßt
(weitere +3 dB).
Obwohl das Verstärker-IC ohne weiteres auch einen Lautsprecher
ansteuern könnte, wird man ausgangsseitig normalerweise
einen Kopfhörer anschließen; sonst kann man sich wieder nicht
ausschließlich auf diejenigen Geräusche konzentrieren, die man
eigentlich hervorheben möchte. Die Impedanz dieses Hörers
spielt keine Rolle, d. h. Sie können hier alle gängigen Typen an-
schließen (über die 3,5-mm-Klinkenbuchse).
Sorgen Sie beim Bestücken dafür, daß die Elkos richtig gepolt
(und mit dem richtigen Wert!) eingelötet werden. Dasselbe gilt
für das IC, das mit der Markierungskerbe zu R8 zeigt; bei Ver-
wendung einer Fassung sollte auch die entsprechend ausgerich-
tet sein, um bei einem eventuellen IC-Tausch keine Unklarheiten
aufkommen zu lassen.
Sollten Sie den Einbau in das passende Gehäuse (Best.-Nr. 10 50 74)
vorhaben, so dürfen auch die stehenden Bauteile ca. 12 mm
nicht überschreiten. Zum Verstellen des Potis eignet sich eine
passende Kunststoff-Steckachse.
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