Testplan
Allgemeines
Dieser Testplan soll helfen, in gewissen Zeitabst'änden
und ohne großen Aufwand an Meßgeräten die wichtig
sten Funktionen des HM203-4 zu überprüfen. Aus dem
Test eventuell resultierende Korrekturen und Abgleich
arbeiten im Inneren des Gerätes sind in der Service-
Anleitung beschrieben. Sie sollten jedoch nur von Perso
nen mit entsprechender Fachkenntnis durchgeführt wer
den.
Wie bei den Voreinstellungen ist darauf zu achten, daß
zunächst alle drei Knöpfe mit Pfeilen in Calibrierstellung
stehen. Keine der Tasten soll gedrückt sein (insbesonde
re nicht die Tasten AT/NORM. und HÖR. EXT.). Der
TRIGGER SELECTOR-Schalter sollte in der obersten
Stellung AC stehen. Es wird empfohlen, das Oszilloskop
schon ca. 1 5 Minuten vor Testbeginn einzuschalten.
Strahlrohre: Helligkeit und Schärfe,
Linearität, Rasterverzeichnung
Die Strahlrohre im HM203 hat normalerweise eine gute
Helligkeit. Ein Nachlassen derselben kann nur visuell
beurteilt werden. Eine gewisse Randunschärfe ist jedoch
in Kauf zu nehmen. Sie ist röhrentechnisch bedingt. Zu
geringe Helligkeit kann die Folge zu kleiner Hochspan
nung sein. Dies erkennt man leicht an der dann stark ver
größerten Empfindlichkeit des Vertikalverstärkers. Der
Einstellbereich für maximale und minimale Helligkeit muß
so liegen, daß kurz vor Linksanschlag des INTENS.-
Einstellers der Strahl gerade verlöscht und bei Rechtsan
schlag die Schärfe und Strahlbreite noch akzeptabel sind.
A uf keinen Fall darf bei maximaler Intensität mit Zeit
ablenkung der Rücklauf sichtbar sein. Auch bei ge
drückter Taste HÖR. EXT. muß sich der Strahl völlig
verdunkeln lassen. Dabei ist zu beachten, daß bei star
ken Helligkeitsänderungen immer neu fokussiert werden
muß. Außerdem soll bei max. Helligkeit kein „Pum pen"
des Bildes auftreten. Letzteres bedeutet, daß die Stabili
sation der Hochspannungsversorgung nicht in Ordnung
ist. Die Potentiometer für Hochspannung, minimale und
maximale Helligkeit sind nur innen zugänglich (siehe
Abgleichplan und Service-Anleitung).
Ebenfalls röhrentechnisch bedingt sind gewisse Toleran
zen der Linearität und Rasterverzeichnung. Sie sind in
Kauf zu nehmen, wenn die vom Röhrenhersteller ange
gebenen Grenzwerte nicht überschritten werden. Auch
hierbei sind speziell die Randzonen des Schirms betrof
fen. Ebenso gibt es Toleranzen der Achsen- und Mitten
abweichung. Alle diese Grenzwerte werden von HAMEG
überwacht. Das Aussuchen einer toleranzfreien Röhre ist
praktisch unmöglich (zu viele Parameter).
Astigmatismuskontrolle
Es ist zu prüfen, ob sich die maximale Schärfe waage
rechter und senkrechter Linien bei der selben FOCUS-
Knopfeinstellung ergibt. Man erkennt dies am besten bei
der Abbildung eines Rechtecksignals höherer Frequenz
(ca. 1 MHz). Eine andere Methode ist die Kontrolle der
Leuchtfleckform. Bei abgeschaltetem Y-Eingang (Stel
lung GD) und gedrückter Taste HÖR. EXT. wird mit dem
FOCUS-Einsteller mehrmals über den Fokussierpunkt
gedreht. Die Form (nicht die Größe) des Leuchtflecks,
gleichgültig ob rund, oval oder eckig, muß dabei rechts
und links vom Fokussierpunkt gleich bleiben. Für die
Astigmatismus-Korrektur (senkrechte Schärfe) befindet
sich im Gerät ein Potentiometer von 50 kQ (siehe
Abgleichplan und Service-Anleitung).
Symmetrie und Drift des Vertikalverstärkers
Beide Eigenschaften werden im wesentlichen von den
Eingangsstufen bestimmt. Die Prüfung und Korrektur
der DC-Balance erfolgt wie in der Bedienungsanleitung
beschrieben.
Einen gewissen Aufschluß über die Symmetrie von Kanal
I und des Y-Endverstärkers erhält man beim Invertieren
(Taste INVERT I drücken). Bei guter Symmetrie darf sich
die Strahllage um etwa 5mm ändern. Gerade noch zuläs
sig wäre 1 cm. Größere Abweichungen weisen auf eine
Veränderung im Vertikalverstärker hin.
Eine weitere Kontrolle der Y-Symmetrie ist über den Stell
bereich der Y-POS.-Einstellung möglich. Man gibt auf
den Y-Eingang ein Sinussignal von etwa 10-IOOkHz.
Wenn dann bei einer Bildhöhe von ca. 8cm der Y-POS. I-
Knopf nach beiden Seiten bis zum Anschlag gedreht
wird, muß der oben und unten noch sichtbare Teil unge
fähr gleich groß sein. Unterschiede bis 1cm sind noch
zulässig (Signalankopplung dabei auf AC).
Die Kontrolle der Drift ist relativ einfach. Nach etwa 10
Minuten Einschaltzeit wird der Strahl exakt auf Mitte
Bildschirm gestellt. In der folgenden Stunde darf sich die
Strahllage um nicht mehr als 5mm verändern. Größere
Abweichungen werden oft durch unterschiedliche Einzel
daten des Doppel-FET's im Eingang des Y-Vorverstärkers
verursacht. Teilweise werden Driftschwankungen auch
von dem am Gate vorhandenen Offsetstrom beeinflußt.
Dieser ist zu hoch, wenn sich beim Durchdrehen des be
treffenden Teilerschalters über alle Stellungen ohne Sig
nal die vertikale Strahllage insgesamt mehr als 0,5mm
verändert. Manchmal treten solche Effekte erst nach län
gerer Betriebszeit des Gerätes auf.
TI 203-4