Kontraindikationen
Die Implantation eines Activa-Hirnstimulationssystems ist bei folgenden
Patienten kontraindiziert:
Patienten, die einer Diathermie-Behandlung unterzogen werden.
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Wenden Sie bei Patienten mit implantiertem
Neurostimulationssystem keine Kurzwellen-, Mikrowellen- oder
therapeutische Ultraschall-Diathermie (im Folgenden Diathermie
genannt) an. Die bei der Diathermie freigesetzte Energie kann durch
das implantierte System weitergeleitet werden und um die
Elektrodenpole zu Gewebeschäden und in der Folge zu schweren
Verletzungen oder zum Tode führen.
Eine Diathermie ist außerdem auch deshalb kontraindiziert, weil sie
Komponenten des Neurostimulationssystems beschädigen kann,
was zum Aussetzen der Therapie führt. Dadurch würde ein erneuter
Eingriff zum Entfernen und Ersetzen des Systems unumgänglich.
Während einer Diathermie-Behandlung kann es zu Verletzungen
oder Schäden kommen, unabhängig davon, ob das
Neurostimulationssystem ein- oder ausgeschaltet ist.
Weisen Sie den Patienten an, alle behandelnden Ärzte und
Therapeuten darüber zu informieren, dass er keiner Diathermie-
Behandlung ausgesetzt werden darf.
Patienten, die unter Verwendung einer Ganzkörper-Sendespule,
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einer Kopf-Empfangsspule oder einer bis zur Brust reichenden Kopf-
Sendespule einer MRT unterzogen werden. Die Durchführung einer
MRT mit den genannten Spulen kann zu einer Erwärmung der
Komponenten (speziell der Elektrodenpole) und in der Folge zu
Gewebeschäden führen, wodurch es zu schweren, irreversiblen
Verletzungen bis hin zu einem Koma oder Paralysen oder zum Tode
des Patienten kommen kann. Umfassende Sicherheitsinformationen
und -anweisungen finden Sie in den MRT-Richtlinien, die als
Broschüre diesem Produkt beiliegen.
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Patienten, bei denen die Teststimulation erfolglos verlaufen ist.
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Patienten, die nicht in der Lage sind, das System ordnungsgemäß
zu bedienen.
Warnhinweise
Antikoagulanzien – Bei Patienten mit erhöhtem Risiko einer
intrakraniellen Blutung ist bei der Elektrodenimplantation extreme Vorsicht
angebracht. Berücksichtigen Sie alle bekannten Faktoren (wie frühere
neurologische Verletzungen oder verschriebene Medikamente wie
Antikoagulanzien), die eine Prädisposition des Patienten für Blutungen
vermuten lassen.
Extreme Stimulation – Bei hoher Amplitude und langer Impulsdauer
besteht das Risiko von Gewebeschädigungen. Die zur Linderung der
Symptome verwendeten Stimulationsparameter liegen typischerweise bei
1 bis 4 V (Amplitude), 60 bis 180 s (Impulsdauer) und 130 bis 185 Hz
(Frequenz). In der klinischen Praxis werden selten Werte über 7 V oder
über 250 s verwendet. Hohe Amplitude und lange Impulsdauer können auf
ein Problem im System oder eine suboptimale Elektrodenplatzierung
hinweisen.
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Gebrauchsanweisung