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Sonderinstallationen
5.2 Installation im EX-Bereich
Vor Installation ist die Anlage detailliert zu planen und zu berechnen.
Planungen und Berechnungen sind zu dokumentieren und müssen
vom EX-Schutzbeauftragten genehmigt werden. Die Berechnung-
sergebnisse dienen dem Nachweis der Einhaltung von Schnittstel-
lenbedingungen. Alle im betreffenden EX-Bereich der Anlage eing-
esetzten Geräte, Kabel, Leitungen, Verbindungselemente, Sensoren
usw. sind zu berücksichtigen und aufzulisten.
Als Hilfsmittel zu Berechnungen werden Datenblätter, Anlagen zu
Baumusterprüfbescheinigungen etc. herangezogen.
Bei Koaxialkabeln ist in Datenblättern oft der Wellenwiderstand (Im-
pedanz) und die Kapazität pro Längeneinheit angegeben, nicht aber
die Induktivität. Die Kabelinduktivität kann in diesen Fällen ersatz-
weise berechnet werden nach der Formel:
Beispiel für ein Anlagenteil mit 4 MUXen (C
Koaxialkabel RG 58 zum Anschluss der MUXe.
Technische Daten zum Koaxialkabel:
Z = 50±2 Ohm;
C' = 101 pF/m;
Berechnung der längenbezogenen Leitungsinduktivität L':
L' = Z² * C' = (52 Ohm)² * 101 pF/m = 273 nH/m
MUX 4 Stück à 18 pF = 72 nF;
Induktivität vernachlässigbar klein.
Koaxial-Leitung 4 Stück á 100 m:
Kapazität: 101 pF/m * 100 m * 4 = 40,4 nF
Induktivität: 273 nH/m * 100 m * 4 = 109,2 µH
Ergebnis:
Wirksame Kapazität im Leitungsstrang: 40,4 nF + 72 nF = 112,4 nF
Wirksame Induktivität im Leitungsstrang: 109,2 µH
Die Werte liegen im zulässigen Bereich für die Begrenzungseinrich-
tung VIB 3.550: 300 nF / 1000 µH.
Die an die MUXe angeschlossenen Sensoren, Sensorzuleitungen usw.
müssen gesondert berechnet und beachtet werden!
L = Z² * C
= 18 nF) und je 100 Meter
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