1.2
Sicherheitshinweise
1.2.1 Allgemein
Es wird vorausgesetzt, dass die Instandhaltungsarbeiten von qualifiziertem Personal (Definition für Fachkräfte siehe
DIN VDE 0105 oder IEC 364) ausgeführt werden.
Nach Ausführung der Instandhaltungsarbeiten ist der Abschnitt „Inbetriebnahme" in der Motoren-Betriebsanleitung
zu beachten!
1.2.2 Sicherheitsmaßnahmen
Elektrische Gefährdung
Vor Beginn jeder Arbeit am Motor oder Gerät, besonders aber vor dem Öffnen von Abdeckungen aktiver Teile, muss
der Motor vorschriftsmäßig freigeschaltet sein. Neben den Hauptstromkreisen ist dabei auch auf eventuell vorhan-
dene Zusatz- oder Hilfsstromkreise zu achten!
Die üblichen „5 Sicherheitsregeln" lauten hierbei z. B. nach DIN VDE 0105:
• Freischalten
• Gegen Wiedereinschalten sichern
• Spannungsfreiheit feststellen
• Erden und Kurzschließen
• Benachbarte unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken
Diese zuvor genannten Maßnahmen dürfen erst dann zurückgenommen werden, wenn die Instandhaltungsarbeiten
abgeschlossen sind und der Motor vollständig montiert ist. Alle Arbeiten nur im spannungslosen Zustand der Anlage
vornehmen! Wegen der eingebauten Dauermagnete liegt bei rotierendem Läufer an den Motoranschlüssen Span-
nungen bis 400 V bei 1000 U/min an. Berühren Sie bei rotierenden Läufer nicht die Klemmen oder Leitungen. Be-
nutzen Sie kein elektrisch leitendes Werkzeug! Schließen Sie die Motoren nie direkt an ein Drehstromnetz an!
Es ist darauf zu achten, dass bei den Demontage- oder Montagearbeiten die Anschlussleitungen nicht beschädigt
werden, nicht unter Zug stehen und nicht von rotierenden Teilen erfasst werden können.
Vorsicht! Gebersysteme mit integrierter Elektronik (Encoder, Resolver) sind elektrostatisch gefährdete
Bauelemente und Baugruppen (EGB).
Bei Arbeiten an EGB-Bauelementen ist zu beachten, dass
• der Arbeitsplatz geerdet ist,
• ein direktes Anfassen der Steckerpins vermieden wird,
• beim Berühren keine elektrostatische Ladung übertragen wird (unmittelbar vor Berührung leitfähigen Gegen-
stand anfassen),
• beim Transport geeignete Verpackung verwendet wird (Schachtel aus Wellpappe, leitfähige Kunststoffbeutel,
keine normalen Kunststoffbeutel, kein Styropor).
Demontage
Vor der Demontage des Motors (z. B. beim Lagerwechsel) ist die ursprüngliche Lage der Lagerschilde zum Gehäu-
se zu markieren (z. B. mit Farbstift oder Reißnadel), um die spätere Montage zu vereinfachen.
Montage
Beschädigte Teile sind auszutauschen. Es dürfen nur vom Motor- oder Gerätehersteller zugelassene Ersatz- und
Anbauteile verwendet werden. Falls zur Gewährleistung der Motorschutzart Dichtungselemente eingebaut sind,
müssen diese überprüft und ggf. ausgetauscht werden. Es wird empfohlen alle Dichtungselemente zwischen de-
montierten Teilen auszutauschen. Als Werkstoff der Dichtungselemente sollte FPM (Fluor-Kautschuk) verwendet
werden. Dichtflächen ohne O-Ringe sind mit Dichtmittel (z. B. Fluid D der Firma Teroson, D- Heidelberg) zu bestrei-
chen. Schrauben oder Muttern, die zusammen mit sichernden, federnden und / oder kraftverteilenden Elementen
montiert sind (z.B. Sicherungsbleche, Federringe), müssen bei der Montage wieder mit funktionsfähigen gleichen
Elementen ausgerüstet werden. Dabei sind formschlüssige Sicherungselemente grundsätzlich zu erneuern.
Alle Schrauben ohne Sicherungselemente sind mit Loctite 243 zu sichern, mit Ausnahme der Schrauben der An-
schlussklemmen, des Klemmenkastendeckels und des Klemmenkastenoberteils.
Die Schrauben für Klemmenkastendeckel und Klemmenkastenoberteil erfüllen Schutzleiterfunktion und
dürfen weder entfernt noch mit einem Zusatz bestrichen werden, der die Schrauben gegenüber dem Gehäu-
se oder dem Klemmenkasten isoliert (z. B. Loctite).
Für Schraubverbindungen gelten die Anziehdrehmomente nach Tabelle 1:, "Anziehmomente für Schraubverbindun-
gen," auf Seite 7, sofern in den übrigen mitgelieferten Betriebs- und sonstigen Anleitungen nicht spezielle Werte
angegeben sind.
Siemens AG
610.41 304.02
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