Glossar
Optical Switch Module
Ein Optical Switch Module (OSM) ist ein Verfahren zur Umschaltung von Switches in Ethernet-Netzwerken, die
ringförmig aufgebaut sind. OSM ist ein proprietäres Verfahren von Siemens, das später unter dem Begriff MRP
zum Standard wurde. OSM ist in das optische Ethernet-Modul EN100-O integriert. OSM wird kaum in
IEC 61850-Netzwerken verwendet. Dort wird RSTP eingesetzt, das sich als internationaler Standard durchge-
setzt hat.
Ordner
Dieser Objekttyp hilft beim hierarchischen Strukturieren eines Projektes.
OSM
Optical Switch Module
Parallel Redundancy Protocol
Das Parallel Redundancy Protocol (PRP) ist ein Redundanzprotokoll für Ethernet-Netzwerke, das in IEC 62439-3
spezifiziert ist. Gegenüber herkömmlichen Redundanzverfahren wie RSTP (Rapid Spanning Tree Protocol, IEEE
802.1D-2004) bietet PRP eine unterbrechungsfreie Umschaltung, die jede Ausfallzeit im Falle eines Fehlers
vermeidet und somit höchste Verfügbarkeit bietet.
PRP verfolgt folgenden Ansatz: Das Redundanzverfahren wird im Endgerät selbst generiert. Das Prinzip ist
einfach: Das redundante Endgerät hat 2 Ethernet-Schnittstellen mit gleicher Adresse (DAN, Double Attached
Node). Man sendet nun die gleiche Nachricht doppelt, bei PRP (parallel) auf 2 getrennte Netzwerke, und
kennzeichnet beide eindeutig mit einer Sequenznummer. Der Empfänger nimmt die Information, die er als
erstes erhält, speichert deren ID an Hand der Quelladresse und der Sequenznummer in einem Duplikatefilter
und erkennt dadurch die 2., redundante Information. Diese redundante Information wird dann verworfen.
Wenn die 1. Nachricht ausbleibt, dann kommt die 2. Nachricht mit gleichem Inhalt über das andere Netzwerk.
Diese Redundanz vermeidet einen Umschaltvorgang des Netzwerkes und ist deswegen unterbrechungsfrei.
Das Endgerät leitet keine Nachrichten an das andere Netzwerk weiter. Da das Verfahren in der Ethernet-
Schicht realisiert ist (gleiche MAC-Adresse), ist es für alle Ethernet-Nutzdatenprotokolle (IEC 61850, DNP,
andere TCP/IP-basierte Protokolle) transparent und nutzbar. Darüber hinaus ist es möglich, eines der 2 Netz-
werke für die Übertragung von nicht redundanten Nachrichten zu nutzen.
Es gibt 2 Versionen von PRP: PRP-0 und dessen Nachfolger PRP-1. Siemens implementiert PRP-1.
Parametersatz
Der Parametersatz ist die Gesamtheit aller Parameter, die für ein SIPROTEC-Gerät einstellbar sind.
Parametrierung
Umfassender Begriff für alle Einstellarbeiten am Gerät. Sie können die Schutzfunktionen mit DIGSI 5 oder teil-
weise auch direkt am Gerät parametrieren.
PB Client
Prozessbus-Client. Der Subscriber von Sampled Measured Values wird als Prozessbus-Client bezeichnet.
PICS
Protocol Implementation Conformance Statement
Precision Time Protocol
Das Precision Time Protocol (PTP) bewirkt die Synchronität der Uhrzeiteinstellungen mehrerer Geräte in einem
Netzwerk. PTP ist definiert in IEEE 1588. Der Fokus von PTP liegt auf höherer Genauigkeit und lokal begrenzten
Netzwerken. PTP kann in Hardware-Ausführung eine Genauigkeit im Bereich von Nanosekunden und in Soft-
ware-Ausführung im Bereich weniger Mikrosekunden erzielen.
1116
SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch
C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021