Drehen zwischen Spitzen
Muß ein Werkstück über seine gesamte Länge bearbeitet oder ein langer Kegel gedreht
werden so spannt man die Werkstücke üblicherweise zwischen zwei Zentrierspitzen (Im
Spindelstock eine feste Spitze und im Reitstock eine mitlaufende Spitze). Beim Gewin-
dedrehen kann man sogar, wenn man das Drehherz entsprechend markiert, das Werk-
stück zwischenzeitlich herausnehmen, um z.B. die Gewindetiefe zu prüfen.
Zum Spannen zwischen Spitzen ist Voraussetzung das Werkstück zuerst beidseitig zen-
triert wird (siehe Kapitel Bearbeitung Zentrieren, Bohren und Reiben). Hierfür wird ein
Zentrierbohrer der Form A oder Form B benutzt.
Vor dem Einsetzen der Zentrierspitze, müssen sie das Dreibackenfutter abmontieren.
Reinigen Sie den Innenkegel, welcher der Aufnahme der festen Zentrierspitze (MK3)
dient. Der Innenkegel und der Konus der Zentrierspitze müssen fettfrei und frei von
Fremdkörpern (z.B. Späne) sein. Pressen Sie dann die Zentrierspitze von Hand so fest
in den Innenkegel, daß sie fest sitzt.
Setzen Sie eine mitlaufende Körnerspitze (nicht im Lieferumfang) in den Reitstockinnen-
kegel ein. Achten Sie auch hier darauf, daß die Zentrierspitze und der Reitstockinnenke-
gel fettfrei und frei von Fremdkörpern sind.
Da das Werkstück mit der Spitze lediglich geführt wird, muß die Drehbewegung der Ar-
beitsspindel auf das Werkstück übertragen werden. Dazu befestigen Sie einen Mitnah-
mebolzen (im Fachhandel erhältlich) in einer Bohrung des Backenfutterflansches. Das
Drehherz (ebenfalls im Fachhandel erhältlich) wird auf dem Werkstück so geklemmt, daß
der Mitnahmebolzen in das Drehherz eingreifen kann, wenn das Werkstück zwischen
den Spitzen gespannt ist. Auf blanke Teile schiebt man am besten eine Schutzhülse, um
Druckstellen auf der Werkstückoberfläche zu vermeiden.
Achten Sie darauf, daß Sie nur Mitnehmerscheiben oder Drehherz mit Schutzring ver-
wendet werden, um die Unfallgefahr des Erfassens durch drehende Teile zu vermindern.
Hinweis!
den, so kann dies mit einem Stirnseitenmitnehmer (im Fachhandel erhältlich)
gemacht werden. Beachten Sie hierbei unbedingt die Anweisungen des Her-
stellers.
Kühlung
Beim Drehen entstehen an der Drehmeißeischneide hohe Temperaturen durch die auf-
tretende Reibungswärme. Deshalb sollte beim Drehen der Drehmeißel gekühlt werden.
Durch die Kühlung mit einem geeigneten Kühl-/Schmiermittel erreichen Sie eine höhere
Oberflächengüte und eine längere Standzeit der Drehmeißel, dies ist für HSS-
Drehmeißel gedacht. Bei Hartmetall-Drehmeißel ist eine Kühlung nicht notwendig.
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Bedienungsanleitung Drehmaschine IKD-400/555
Soll das Werkstück über seine gesamte Länge bearbeitet wer-
Kapitel 4