8.2
Isolationswiderstand R
Definition
Schutzklasse I
Der Isolationswiderstand
wird zwischen den kurz-
geschlossenen Netzan-
schlüssen und dem
Schutzleiter gemessen.
Schutzklasse II und III
Der Isolationswiderstand
wird zwischen den kurz-
geschlossenen Netzan-
schlüssen und den von außen mit der Sonde berührbaren leitfähi-
gen Teilen gemessen.
Ablauf
Hinweis
Bei der Isolationswiderstandsmessung müssen alle
Schalter am Gerät auf „Ein" stehen, das gilt auch für tem-
peraturgesteuerte Schalter oder Temperaturregler.
Bei Betriebsmitteln mit Programmschaltwerk muss in
allen Programmstufen gemessen werden.
R
ISO
Messung auslösen
Die Nennspannung beträgt hierbei
500 V DC.
Sie können die Nennspannung im
Bereich von 50 V bis 550 V DC ein-
stellen.
Hinweis
Bei Neustart der Isolationsmessung aus dem Menü ist
immer 500 V als Nennspannung eingestellt. Die Leerlauf-
spannung ist stets höher als die Nennspannung.
Minimal zulässige Grenzwerte des Isolationswiderstands
Prüfspan-
Prüfnorm
nung
SK I
VDE 0701-
500 V
1 MΩ
0702
* für Geräte der SKI mit eingeschalteten Heizelementen (wenn Heizleis-
tung > 3 kW und R
< 0,3 MΩ: Ableitstrommessung erforderlich)
ISO
Hinweise zur Prüfnorm VDE 0701-0702
Wird bei Geräten der Schutzklasse I, die Heizkörper enthalten, der
Wert 0,3 MΩ unterschritten, so müssen Sie eine
Ableitstrommessung gemäß Kap. 8.4 auf Seite 17 durchführen,
die dann bestanden werden muss. Genauso ist zu verfahren,
wenn bei netzbetriebenen elektronischen Geräten der
Schutzklasse II der geforderte Wert von 2 MΩ nicht eingehalten
wird.
Bei Geräten der Schutzklassen II und III und bei batteriegespeis-
ten Geräten müssen Sie mit der Sonde jedes berührbare leitfähige
Teil abtasten und den Isolationswiderstand und/oder den Ableit-
strom messen.
Bei batteriegespeisten Geräten ist die Batterie während der Mes-
sung abzuklemmen.
16
.
ISO
Ω
R
ISO
SK II
SK III
Heizung
2 MΩ
0,25 MΩ
0,3 MΩ *
8.3
Ableitstrommessungen unter Netzspannung
Bei der Ableitstrom-
messung wird der Fre-
quenzgang entspre-
chend dem nebenste-
henden Bild
berücksichtigt.
8.3.1 Differenzstrom I
DIFF
Summe der Momentanwerte der Ströme, die am netzseitigen An-
schluss eines Gerätes durch die Leiter L und N fließen (wird auch
Reststrom genannt). Der Differenzstrom ist im Fehlerfall mit dem
Fehlerstrom praktisch identisch. Fehlerstrom: Strom, der durch
einen Isolationsfehler verursacht wird und über die Fehlerstelle
fließt.
I
DIFF
Messung auslösen
Achtung:
Der Differenzstrom enthält auch
den Berührstrom.
Durch Drücken der Taste
ungünstigste Messwert (worst case) gelöscht werden.
8.3.2 Berührstrom I
(Sondenstrom, Gehäuseableitstrom)
Berühr
Strom, der von Gehäusetei-
len, die nicht mit dem Schutz-
leiter verbunden sind, durch
eine von außen anliegende
leitfähige Verbindung, zur
Erde oder einem anderen Teil
des Gehäuses fließt. Der
Stromfluss über den Schutz-
leiter ist in diesem Fall ausge-
nommen.
I
Berühr
Messung auslösen
Gemessen wird der Effektivwert.
Über die Taste
werden AC- und
DC-Anteile des Stroms angezeigt.
Die SFC*-Bedingungen können zwischen „normal condition" und
„Schutzleiter unterbrochen" umgeschaltet werden.
* SFC = Single fault condition (Einzelfehlerbedingung)
+20
0
–20
–40
–60
2
3
4
10
10
10
10
10
Frequenz (f) in Hz
bzw. ∆I
kann der durch Umpolen ermittelte
L
µΑ
1
N
2
1 Prüfsteckdose 4 oder 5
(ohne Schutzleiterkontakt)
2 Gerätegehäuse
GMC-I Messtechnik GmbH
5
6
10