4 . B E R E I F U N G (Abb. 19)
Die Lebensdauer des Reifens hängt davon ab, wie der Luftdruck im Luftschlauch
der Belastung angepasst ist, der die Bereifung ausgesetzt ist. Die Fahrt auf unzu-
länglich aufgepumpten Reifen verursacht Bruch der Kordfasern an den Flanken
des Reifens. Der Luftdruck soll im Vorderreifen 1,1 Atü, im Hinterreifen 1,4 Atü
betragen (bei Fahrt mit Sozius wird der Hinterradreifen auf 1,7 Atü aufgepumpt).
Wir empfehlen den Reifen-Luftdruck mit einem Manometer zu prüfen. Es ist be-
kannt, dass der Druck in der Bereifung bei langer Fahrt im Sommer (an heissen
Tagen) steigt. Im Winter kann man bei Schnee und Glatteis mit nur teilweiser auf-
gepumpter Bereifung fahren (dadurch wird die Führung der Maschine erleichtert).
Wir machen noch darauf aufmerksam, dass Öl, Benzin und heftige Sonnenbestrah-
lung für die Bereifung schädlich sind. Von Zeit zu Zeit untersuche man die Berei-
fung und beseitige gegebenenfalls Gegenstände, die im Reifenmuster verspreizt
sind (scharfe Steine, Glasscherben und dgl.).
Ein undichtes Luftventil wird in der Weise festgestellt, dass man die Ventilkappe
abschraubt und das Ventil anfeuchtet. Bilden sich am Ventil Luftblasen, entweicht
Luft durch das Ventil. In diesem Falle wird der Ventilkegel festgezogen (dazu
dient die mit einem Einschnitt versehene zweite Seite der Ventilkappe). Bringt
diese Massnahme keinen Erfolg, dann schraubt man das Ventil heraus und ersetzt
es durch ein neues. Es empfielt sich, ein oder zwei Reserve-Ventilkegel mitzu-
führen. Einen beschädigten Luftschlauch setzt man durch Verkleben in Stand. Zu
diesem Zweck wird der Reifen folgendermassen von der Felge abgenommen:
Man baut das Vorderrad aus, schraubt die 6 Muttern (# 17) aus, die die Felge an
die Radspeichen befestigen und nimmt die Felge ab.
Die Hinterradfelge wird auf ähnlicher Weise wie beim Vorderrad erst nach Her-
ausnahme des Hinterrades abgenommen, da das Hinterrad in der beiderseitigen
Schwinge aufgelagert ist.
Der Schlauch wird an der Schadenstelle mit einem Stück Glaspapier aufgerauht,
die aufgerauhte Stelle mit Gummiklebstoff bestrichen und erst nach dem Trocknen
des Klebstoffes das Pflaster aufgeklebt, das zuvor von seinem Schutzbelag befreit
wird. Das Pflaster muss besonders an den Rändern gut angedrückt werden. Die
ganze Klebstelle wird sodann mit Talkum eingestreut, damit der Schlauch an den
Stellen, die mit Klebstoff bestrichen wurden, nicht an der Reifen-Innenwand fest-
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