16. NETZSCHALTER
Mit dem Netzschalter wird das Gerät eingeschaltet. Wenn
die obere Seite mit der Eins in Richtung Gerät gedrückt wird,
ist das Gerät eingeschaltet. Zur Kontrolle leuchtet dann die
blaue LED in der Pegelanzeige (#44) auf der Vorderseite
auf. Vor dem Einschalten müssen alle Ausgangsregler, also
AUX, MAIN und CTRL RM ganz herunter gedreht sein.
17. PHANTOM POWER +48V (PHANTOMSPEISUNG)
Kondensatormikrofone und aktive DI Boxen brauchen eine
Spannungsversorgung. Diese wird in der Regel über die
Phantomspeisung hergestellt. Daher gibt es einen globalen
Schalter für die Phantomspeisung, die an allen Mikrofone-
ingängen die benötigte Speisespannung von +48V zur Ver-
fügung stellt.
Beim MU200XP ist dieser Schalter direkt neben dem
Netzschalter auf der Stirnseite des Geräts: Wenn die obere
Seite in Richtung Gerät gedrückt wird, ist die Phantoms-
peisung eingeschaltet.
Zur Kontrolle leuchtet bei eingeschalteter Phantomspeisung
die blaue LED +48V (#43) in der Pegelanzeige auf.
Solange die Phantomspeisung eingeschaltet ist, sollten Sie
keine Kondensatormikrofone einstecken. D.h. erst Mikrofon
einstecken, dann Phantomspeisung einschalten...
Bevor Sie die Phantomspeisung einschalten, müssen
alle Ausgangsregler runter gedreht sein, um übermäßige
Störgeräusche und Schäden in den angeschlossenen Laut-
sprechern zu vermeiden.
Noch mal als Checkliste:
•
Regeln Sie Gain, Kanal und Master Regler ganz nach
runter.
•
Schließen Sie das Kondensatormikrofon an.
•
Schalten Sie die Phantomspeisung ein.
•
Stellen Sie Gain, Kanal und Master Regler je nach An-
forderung ein.
WARNUNG: Verwenden Sie niemals unsymmetrierte Mik-
rofone, wenn die Phantomspeisung eingeschaltet ist – sie
könnten extremen Schaden nehmen. Auch ein externes
Mischpult, dessen Ausgänge an die Mikrofoneingänge ang-
eschlossen wird, könnte Schaden nehmen, wenn die Phan-
tomspeisung aktiviert ist. Da Mischpulte und andere Geräte
in der Regel Line Pegel abgeben, sollten deren Ausgänge
immer an die Line Eingänge im MU Mixer angeschlossen
werden.
18. LINE / MIC GAIN
Dieser Drehregler kontrolliert die Eingangsempfindlichkeit
für das Signal im Kanalzug. Ist sie zu hoch, wird das Signal
verzerrt und der Kanal überfahren. Ist sie zu niedrig, tre-
ten die Nebengeräusche über Gebühr hervor und u.U. ist
die Signalstärke für die Ausgangssektion des Mixers nicht
ausreichend. Wird der Pegel korrekt eingestellt, arbeitet der
Mixer mit optimalem Betriebspegel. Einzelne Signalspit-
zen dürfen durchaus auch mal die PEAK LED (#27) zum
Leuchten bringen. Dann haben Sie den Kanal richtig einge-
pegelt.
Der Regelumfang der Eingangsempfindlichkeit erstreckt
sich über zwei verschiedene Bereiche, je nachdem,
ob es sich um Mikrofon- oder Linepegel handelt. Für
MU 200XP
Mikrofonpegel reicht der Regelbereich
des Gain Reglers von +10 bis +60 dB,
für Line Signale reicht er von -10 bis
+40 dB.
KLANGREGELUNG
Die Klangregelung ist so ausgelegt,
dass Sie verschiedene Raumakustiken,
Rückkopplungen sowie den Allgemei-
nklang der PA positiv beeinflussen
können. Bei Aufnahmen hilft Ihnen die Klangregelung,
einzelne Instrumente in der Mischung besser hörbar zu ma-
chen.
Eine Klangreglung im Kanal ist jedoch nicht in der Lage,
aus einer schlechten Lautsprecheranlage eine gute zu ma-
chen. Beginnen Sie grundsätzlich immer mit allen Reglern
in 12-Uhr-Stellung, d.h. auf der "0" Position. Vermeiden Sie
extreme Anhebungen oder Absenkungen einzelner Fre-
quenzbereiche, weil dadurch der Dynamikumfang einer
Lautsprecheranlage extrem eingeschränkt wird und leicht
die Grenzen des Systems erreicht sind.
Eine Anhebung von Frequenzbereichen, also das Bewegen
der Drehregler rechts von der Mittelposition, ist – rein tech-
nisch gesprochen – eine Pegelanhebung. Gerade extreme
Anhebungen im Bassbereich bringen ein Audiosystem sch-
nell an seine Grenzen, ohne dass Sie einen nennenswerten
Gewinn an Lautheit (subjektiv wahrgenommene Lautstärke)
erzielt hätten.
Außerdem kann es bei starken Anhebungen einzelner Fre-
quenzbereiche zu unerwünschten Rückkopplungen kom-
men (ja, es gibt auch Rückkopplungen im Bassbereich!).
Tipp: Beim sogenannten „Soundcheck", also dem Einstel-
len der Anlage vor der eigentlichen Aufführung, aber auch
beim Abhören einzelner Kanäle in der Studiosituation, ist
man geneigt, Bässe und Höhen anzuheben und die Mitten
abzusenken. Das liegt darin begründet, dass unser Ohr auf
Mittenfrequenzen am stärksten reagiert (dies hat rein biolo-
gische Gründe – unser Ohr ist optimal auf die menschliche
Stimme ausgelegt, und die spielt sich nun einmal vornehm-
lich im Mittenbereich ab). Schnell urteilt man Informationen
im Mittenbereich als „unangenehm" oder „quäkig".
Tappen Sie nicht in diese Falle. Es sind genau diese Mit-
tenfrequenzen, die Ihre Darbietung besonders „hörbar" ma-
chen.
19. HIGH 12 K (= HÖHEN)
Sie heben die hohen Frequenzen an, indem Sie diesen
Regler nach rechts drehen, um Becken, Stimmen und elek-
tronische Instrumente "silbriger" erscheinen zu lassen. Nach
links gedreht, unterdrücken Sie diesen Frequenzbereich,
mit dem Ergebnis, dass Zischlaute unterdrückt werden. Der
Regelbereich umfasst +/-15 dB bei 12 kHz mit Kuhschwanz
Charakteristik. Stellen Sie den Regler auf "0" (12 Uhr), wenn
er nicht benötigt wird.
20. MID 2,5K (= MITTEN)
Dieser Regler bietet eine Anhebung oder Absenkung von 15
dB bei 2,5 kHz mit Glockencharakteristik. Gerade der Mitten-
bereich ist derjenige, wo sich die musikalische Hauptinfor-
mation abspielt. Dieser Bereich ist optimal abgestimmt auf
die meisten Gesangs- und Sprechstimmen. Achten Sie bei
der Benutzung dieses Reglers sorgfältig darauf, wie bestim-
mte Eigenschaften von Stimmen oder anderer Instrumente
hervorgehoben oder unterdrückt werden können, so dass
sie sich in der Mischung besser durchsetzen bzw. in den
Hintergrund gedrängt werden. Stellen Sie den Regler auf "0"
(12 Uhr), wenn er nicht benötigt wird.
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