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Grundlagen der Auslegung von Anlagen mit Wohnungsstationen
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Grundlagen der Auslegung von Anlagen mit Wohnungsstationen
4.1
Gleichzeitigkeitsfaktor Warmwasser
Der Gleichzeitigkeitsfaktor GF bezeichnet die Anzahl der
Wohnungsstationen, die laut statistischer Erfahrung in
Abhängigkeit der Wohnungsanzahl Warmwasser im Vor-
rangbetrieb zapfen. Dazu gibt es Erfahrungswerte in An-
lehnung an die DIN 4708 und die Daten der TU Dresden,
die auf Messdaten aus Wohngebäuden beruhen.
GF
8
7
6
5
4
3
2
1
0
0
5
10
Bild 8
Vergleich der Gleichzeitigkeitsfaktoren in Anlehnung an die DIN 4708 und nach den Messwerten der TU Dresden
[1]
Gleichzeitigkeitsfaktor DIN 4708
[2]
Gleichzeitigkeitsfaktor TU Dresden
GF
Gleichzeitigkeitsfaktor
n
Anzahl der Wohnungen
W
Bedeutung des Gleichzeitigkeitsfaktors bei der Rohrnetzauslegung
Auslegung der zentralen Anlagenpumpe
Wichtig für die Auslegung des Rohrnetzes ist der Einfluss
des Gleichzeitigkeitsfaktors an jedem Knotenpunkt der
Anlage. Dies ist vor allem bei den heutigen Wohnungs-
stationen wichtig, da aufgrund der niedrigen Ausle-
gungstemperatur der Unterschied zwischen dem
benötigten Volumenstrom für die Heizung und dem be-
nötigten Volumenstrom für die Warmwasserbereitung
besonders groß ist.
Beispiel
• Benötigter Volumenstrom für Heizung 3 kW bei
T = 20 K = 130 l/h
• Maximal benötigter Volumenstrom
für Warmwasser für die Wohnungsstation
35 kW = 1265 l/h
• Maximal benötigter Volumenstrom
für Warmwasser für die Wohnungsstation
50 kW = 1300 l/h
16
1
15
20
25
Logamax kompakt – 6 720 820 515 (2017/12)
Für kleinere Anlagen bis 20 Wohnungen empfehlen wir
die Auslegung nach DIN 4708.
Für Anlagen mit mehr als 20 Wohnungsstationen kann
der Gleichzeitigkeitsfaktor der TU Dresden herangezo-
gen werden.
2
30
35
40
45
50
n
W
6 720 820 515-24.1T