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05714-0389
Heinkel He 177 A-5
Die bereits 1937 begonnene Entwicklung für ein Langstreckenflugzeug – besonders für
Angriffe auf Seeziele – in Form der Heinkel He 177 zeigte deutlich, wie abhängig moderne
Entwicklungen in ihrer Realisierung von den persönlichen Vorlieben der Verantwortlichen
waren. So wurde auch die dringend benötigte He 177 sehr schnell zum Spielball im Machtpoker
der deutschen Rüstungsindustrie.
Es dauerte bis Ende 1943, ehe mit der Baureihe He 177 A-5 endlich ein zufriedenstellendes
Einsatzmuster an die Verbände ausgeliefert wurde. Gegenüber der bisher gefertigten Baureihe
A-3 sollten die A-5 ausschließlich für den Einsatz von ferngesteuerten Gleit- und
Raketenbomben dienen. Dabei war besonders die unter dem Namen „Fritz X" bekannte
Ruhrstahl/Kramer X-1 Gleitbombe für den Einsatz gegen Schiffsziele geeignet. Ihre Steuerung
erfolgte nach dem Abwurf durch den Bombenschützen mittels eines kleinen Steuerknüppels
nach Sicht. Bei den Versuchen wurden in 50% aller Fälle aus eine Höhe von über 4.000 m eine
Fläche von 5x5 m getroffen. Der Kampfkopf der Fritz X war eine Ableitung der SD 1400-
Sprengbombe mit 325 kg Sprengstoff.
Den größten Erfolg erzielte die Fritz X am 14. September 1943 mit der Versenkung des mod-
ernsten italienischen Schlachtschiffes der Roma.
Die Besonderheit der He 177 war auch gleichzeitig ihre Achillesferse – die Daimler-Benz DB
610A/B Triebwerke. Dabei handelte es sich um zwei gekoppelte Daimler-Benz DB 605, die über
eine gemeinsame Welle einen Vier-Blatt-Propeller antrieben. Dieses flüssigkeitsgekühlte 24-
Zylinder-Triebwerk erreichte eine Leistung von 2.950 PS. Die sehr dicht nebeneinander ange-
ordneten Segmente dieses Doppeltriebwerks führten jedoch immer wieder zu Überhitzungen
und zum Brand der Triebwerke, dieses brachte der He 177 sehr bald den Spitznamen
„Reichsfackel" ein.
Trotz aller Probleme war die He 177 bei den Besatzungen sehr beliebt, dies führte dazu, daß
man bei Heinkel den Befehl zu einem Baustopp weitgehend ignorierte und versuchte die
Geschwader weiter mit Einsatzmaschinen zu versorgen.
Erst im Oktober 1944 mußte die Produktion endgültig eingestellt werden, bis zu diesem
Zeitpunkt waren etwa 565 He 177 A-5 gebaut und ausgeliefert worden.
He 177 A-5
Länge:
22,00 m
Spannweite:
31,44 m
Höhe:
6,70 m
Motor:
2x Daimler-Benz DB 610 A/B mit je 2.950 PS
Fluggewicht max.:
31.000 kg
Höchstgeschwindigkeit:
512 km/h in 6100 m Höhe bei einem Fluggewicht von 27. 1 65 kg
399 km/h auf Meereshöhe mit 27. 1 65 kg
Dienstgipfelhöhe:
9.400 m
Reichweite :
3.650 km, bei Überführungsflügen ohne Bombenlast waren auch
5.600 km möglich
Bewaffnung:
max. 3 Ruhrstahl/Kramer X-1, ein MG 81 und ein MG 151/20
im Rumpfbug, zwei MG 131 im B1- und im B2-Turm auf dem
Rumpfrücken
Besatzung:
6 Mann (1 Pilot, 1 Co-Pilot/Bombenschütze, Navigator/Funker,
3 Bordschützen)
Heinkel He 177 A-5 · Focke Wulf FW 190 A-8 · Messerschmitt Bf 109G-10
© 2011 BY REVELL GmbH & Co. KG
Heinkel He 177 A-5
The development, which started in 1937, of a special long-range aircraft to attack sea targets
in the form of the Heinkel He 177, clearly shows how modern developments depended on the
personal preferences of the people in charge. Thus the urgently needed He 177 very quickly
became a pawn in the power games of the German armaments industry. This lasted until the
end of 1943, when with the He 177 A-5 series, a satisfactory sample was finall supplied to the
units.
Compared with the previous A-3 series, the A-5 was designed exclusively for use with remote
controlled glide bombs and rocket bombs. The Ruhrstahl/Kramer X-1 glide bomb known as
the „Fritz X" was particuarly suitable for use against sea targets. After it was dropped, it was
controlled visually by the bomb aimers using a small joystick. During the tests, 50% succeed-
ed in hitting a 5 x 5 m target area from a height of over 4,000 m. The warhead of the Fritz X
was a derivative of the SD 1400 high explosive bomb with 325 kg of explosive. The Fritz X
achieved its greatest success on 14 September 1943 with the sinking of the stateof-the-art
Italian battle ship the „Roma".
The special feature of the He 177 was also its Achilles heel - the Daimler-Benz DB 610-A/B
engines: twin Daimler-Benz DB 605s which were driven by a four bladed propeller on the
same shaft. This liquid cooled 24 cylinder engine developed 2,950 hp. However the segments
of this twin engine were so close together that they frequently overheated and set on fire
which quickly earned the He 177 the nickname „Reichsfackel" (torch).
Despite all its problems the He 177 was so very popular with the air crews, that Heinkel disre-
garded the order to cease building it and tried to continue supplying the squadrons with serv-
iceable machines. Production did not finally cease until October 1944, by which point about
565 He 177 A-5s had been built and delivered.
HE 177 A-5
Length
22.00 m
Wing span
31.44 m
Height
6.70 m
Engine
2 x 2,950 hp Daimler-Benz DB 610 A/Bs
Max. operational weight 31,000 kg
Max. speed
512 km/h at 6100 m with a weight of 27,165 kg
399 km/h at sea level with 27,165 kg
Service ceiling
9,400 m
Range
3,650 m, but for ferry flights without bomb load
5,600 km was possible
Armament
max. 3 Ruhrstahl/Kramer X-1s, one MG 81 and
one MG 151/20 in nose, two MG 131s in B1 and B2 dorsal turrets
Crew
6 men (1 pilot, 1 co-pilot/bomb aimer, navigator/radio operator,
3 gunners)
PRINTED IN GERMANY