Planung der Wärmepumpenanlage
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Planung der Wärmepumpenanlage
3.1
Wärmepumpensysteme von Vaillant
Bei der grundsätzlichen Entscheidung über den Einsatz
einer Wärmepumpenanlage muss das gesamte System
betrachtet werden. Bei der Planung einer Neuanlage
sollte man das Wärmeverteilungs-System auf niedrige
Vorlauftemperaturen auslegen. Aber auch bestehende
Anlagen mit konventioneller Wärmeverteilung lassen
sich bei entsprechender Auslegung mit einer Wärme-
pumpe kombinieren. Mit einer maximalen Vorlauftem-
peratur zwischen 43 °C und 63 °C (abhängig von der
Außentemperatur) sind die Vaillant Wärmepumpen auch
für die Modernisierung einer Heizungsanlage geeignet.
Grundsätzlich können sowohl Flächenheizungen als auch
konventionelle Heizkörper (Radiatoren) versorgt werden.
Die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Fußbo-
den- und/oder Wandheizung bietet jedoch den Vorteil,
dass die Vorlauftemperatur im Heizkreis sehr niedrig ist
(35 °C) und das Wärmepumpensystem dann besonders
effizient arbeitet.
Wenn höhere Vorlauftemperaturen bei kalter Witterung
unumgänglich sind, kann die Wärmepumpe von einem
Zusatzwärmeerzeuger unterstützt werden. Dank der
Verwendung des speziell dafür entwickelten Kompakt-
Pufferspeichers kann die Wärmepumpe auch im Par-
allelbetrieb besonders effizient zur Wärmeversorgung
beitragen.
Auf der Seite der Wärmequelle sind die Bedingungen
im Umfeld des Objektes wichtig, um die grundsätzliche
Eignung für eine Wärmepumpenanlage zu prüfen. Eine
geeignete Wärmequelle muss erschließbar sein, d. h.
es muss genügend Platz zur Verfügung stehen und die
Erschließung und Nutzung der Wärmequelle genehmi-
gungsfähig sein. Für die Planung einer Wärmepumpen-
anlage bedeutet dies, dass der Planung der Wärmequelle
eine größere Bedeutung zukommt als der Planung der
Energieversorgung bei einer konventionellen Heizungs-
anlage, die z. B. mit Gas oder Öl beheizt wird.
Die folgenden Abschnitte geben einen Überblick über die
vielfältigen Möglichkeiten zur Gestaltung der optimalen
Wärmepumpenanlage. Weitere Informationen zur Ausle-
gung der einzelnen Anlagenteile finden Sie im Kapitel 8.
Planungsmodul aroTHERM - 0020159996_00
Wärmepumpenanlage (WPA)
Unter einer Wärmepumpenanlage (WPA) versteht man
ein System zur Beheizung eines Gebäudes mit Hilfe einer
Wärmepumpe.
Sie besteht im Wesentlichen aus drei Anlagenteilen:
– Die Wärmequellenanlage (WQ) nutzt die im Erdreich,
dem Grundwasser und der Umgebungsluft gespeicherte
Sonnenenergie und führt diese der Wärmepumpe zu.
– Die Wärmepumpe (WP) bringt diese Energie auf ein
für die Heizung nutzbares Temperaturniveau. Dabei
werden grundsätzlich die Wärmepumpen nach Art der
Wärmequelle und nach Art der Wärmeabgabe an den
Raum unterschieden:
Wasser/Wasser Wärmepumpe
Sole/Wasser Wärmepumpe
Luft/Wasser Wärmepumpe
Luft/Luft Wärmepumpe
– Die Wärmenutzungsanlage (WNA) gibt die Wärme-
energie an den Raum ab. Um eine gute Effizienz der
Wärmepumpe (Jahresarbeitszahl) zu erzielen, sollte
eine Flächenheizung (üblicherweise Fußbodenheizung)
genutzt werden.
Um einen wirtschaftlichen und störungsfreien Betrieb
der Anlage zu gewährleisten, müssen alle Anlagenteile
optimal aufeinander abgestimmt werden.
WQ
T
P
T
Abb 27: Komponenten einer Wärmepumpenanlage (WQA)
WNA
WP
M
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