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Frostschutz Heizkreise Und Kessel; Gedämpfte Außentemperatur; Automatische Sommer-Winter-Umschaltung; Raumtemperaturgeführte Regelung - Buderus Logamatic EMS plus Planungsunterlage

Modulares regelsystem
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Inhaltsverzeichnis

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2.5.2

Frostschutz Heizkreise und Kessel

Außerhalb der Heizzeiten der Heizkreise (auch im Som-
merbetrieb) sorgt die Funktion Frostschutz dafür, dass die
Heizungspumpe ab einer einstellbaren Außentemperatur-
schwelle eingeschaltet und der Mischer geöffnet wird.
Wenn kein Außentemperaturfühler installiert ist, wird der
Frostschutz bei einer Raumtemperatur < 5 °C aktiviert
(„Raumfrostschutz"). Durch das Einschalten der Hei-
zungspumpe und das gleichzeitige Öffnen des Mischers
gelangt kaltes Wasser aus den Heizkreisen in den Kessel.
Unterschreitet hierdurch die Temperatur des Kesselwas-
sers einen Schwellenwert, wird auch der Brenner einge-
schaltet und läuft bis zur Mindestausschalttemperatur
bzw. minimalen Brennerlaufzeit des Kessels.
HINWEIS: Frostschäden bei Anlagen ohne
Außentemperaturfühler. Es ist nur „Raum-
frostschutz" möglich, z. B. mit Absenkart
Raumhaltbetrieb.
B Ggf. auch bei reiner Raumregelung einen
Außentemperaturfühler installieren.
Damit ist Anlagenfrostschutz gewährleis-
tet und z. B. exponierte und besonders
frostgefährdete Anlagenteile sind frost-
geschützt.
2.5.3
Gedämpfte Außentemperatur
Eine außentemperaturgeführte Regelung passt die Wär-
meerzeugung dem Bedarf an. Je kälter die Außentempe-
ratur ist, umso höher muss die Vorlauftemperatur der
Heizung sein. Der Außentemperaturfühler ist so zu instal-
lieren, dass er die Außentemperatur unbeeinflusst mes-
sen kann (
Seite 53).
Ein Gebäude verzögert mit seinem Wärmespeicherver-
mögen und seinem charakteristischen Wärmeübergangs-
widerstand die Wirkung einer schwankenden
Außentemperatur auf die Innenräume. Für den Wärmebe-
darf in den Räumen ist deshalb nicht die momentane, son-
dern die sogenannte „gedämpfte" Außentemperatur
entscheidend. Mit dem Parameter „Gebäudeart" lässt
sich die Dämpfung einstellen, mit der Schwankungen der
Außentemperatur erfasst werden. Damit kann man das
Regelsystem Logamatic EMS auf das charakteristische
Verhalten des Gebäudes abstimmen. Auf Wunsch kann
die Dämpfung der Außentemperatur jedoch auch ausge-
schaltet werden.
2.5.4
Automatische Sommer-Winter-Umschal-
tung
Die automatische Sommer-Winter-Umschaltung erfolgt
nach zwei Umschaltkriterien:
• gedämpfte Außentemperatur < eingestellter Grenz-
wert
Die Umschaltschwelle von Sommer- in den Winterbe-
trieb liegt dabei 1 K unter der eingestellten Umschalt-
schwelle vom Winter- in den Sommerbetrieb
Logamatic EMS plus – 6 720 801 111 (2012/08)
Systembeschreibung allgemein
(Hysterese). Dieser Grenzwert ist für jeden Heizkreis
separat einstellbar
• gedämpfte Außentemperatur < Raumsolltemperatur
Für die Umschaltung „Sommer auf Winter" müssen beide
genannten Umschaltkriterien erfüllt sein (UND-Verknüp-
fung), für die Umschaltung „Winter auf Sommer" muss
eines der Umschaltkriterien erfüllt sein (ODER-Verknüp-
fung).
Im Sommerbetrieb findet kein Heizbetrieb statt, d. h. die
Regelung schaltet für den zugeordneten Heizkreis die
Heizungspumpe ab und fährt das Heizkreis-Stellglied zu.
Die Sommer-Winter-Umschaltung ist immer nur dann
aktiv, wenn sich der gewählte Heizkreis im Automatik-
betrieb befindet. Bei manuell aktiviertem Heiz- oder
Absenkbetrieb, der Aktivierung des temporären Raumsoll-
werts oder einer externen Wärmeanforderung über einen
potenzialfreien Eingang wird der Heizkreis bzw. der Kes-
sel auf seine eingestellte Solltemperatur geregelt. Die
automatische Sommer-Winter-Umschaltung kann auch
deaktiviert werden.
2.5.5
Raumtemperaturgeführte Regelung
Über die im „Führungsraum" montierte Bedieneinheit
RC ... mit integriertem Raumtemperaturfühler erfolgt eine
kontinuierliche Temperaturerfassung. Der Regler erfasst
die Abweichung zwischen eingestellter Raumsolltempe-
ratur und der aktuellen Isttemperatur und errechnet dar-
aus eine Sollwertvorgabe für den Wärmeerzeuger.
Bei der raumtemperaturgeführten Regelung wird die
Heizungspumpe nach Erreichen des Raumsollwerts mit
einer zeitlichen Verzögerung ausgeschaltet. Dies gilt als
wesentlichstes Unterscheidungsmerkmal zwischen raum-
temperatur- und außentemperaturgeführter Regelung.
Die Sollwertvorgabe an den Wärmeerzeuger kann in °C
(Regelungsart „Raumtemperaturgeführt") oder in %
(„Raumtemperatur Leistung") erfolgen.
Die Einstellung "Raumtemperaturgeführt" reagiert auf
eine Abweichung zwischen aktueller und gewünschter
Raumtemperatur mit einer entsprechenden Vorlauftempe-
raturänderung. Die Pumpe wird nur ausgeschaltet, wenn
keine Wärmeanforderung mehr ansteht (z. B. der Raum
eine ausreichend lange Zeit warm genug war oder bei
Absenkbetrieb). Geht der Brenner während einer Wärme-
anforderung aus, weil er die Solltemperatur erreicht hat,
bleibt die Pumpe an, unabhängig davon, wie lange der
Brenner ausbleibt. Daraus resultieren längere Pumpen-
laufzeiten.
Das Reglerverhalten ist unempfindlich gegenüber dem
Einfluss von weiteren Räumen. Wird dort z. B. ein Heiz-
körper zu - oder aufgedreht, hat dies kaum Einfluss auf
den Führungsraum..
Die Einstellung „Raumtemperatur Leistung" ist nur mög-
lich bei einem einzelnen Heizkreis, der ohne Weiche
direkt am Wärmeerzeuger hängt. Abhängig von der Diffe-
renz zwischen Raumsoll- und Raumistemperatur wird von
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