Funktionen
6.8 Aufzeichnung von Daten
6.8.4
Rohdatenaufzeichnung
Zur erweiterten Analyse, z. B. mit SIPLUS CMS X-Tools, können die Signale der
Sensoreingänge als Rohdatendatei auf Anforderung aufgezeichnet und im internen Speicher
des Gerätes als WAV-Datei gespeichert werden (siehe Kapitel 12.3.6.2 (Seite 183)).
Die Aufzeichnung enthält die Daten der letzten Sekunden vor dem auslösenden Ereignis.
Die Aufzeichnungsdauer ist einstellbar
Die aufgezeichnete WAV-Datei enthält neben den Rohdaten der Schwingungssensoren
auch die Drehzahl.
Die Rohdatenaufzeichnung kann durch folgende Ereignisse ausgelöst werden:
● Einer Grenzwertverletzung
● Über das S7-Anwenderprogramm
● Benutzerkommando
In Abhängigkeit des Eingangs OpClass RawData des Funktionsbausteins SM1281_Module
(siehe Kapitel Bausteine (Seite 94)) erfolgt die Aufzeichnung in zwei Varianten:
Variante 1: Ohne Betriebsklasse
Die Rohdaten werden Aufzeichnung für Aufzeichnung im Rohdatenverzeichnis des SM 1281
gespeichert. Der Dateiname besteht aus Datum, Uhrzeit und Kanalkurznamen. Es können
mehrere Aufzeichnungen pro Tag erfolgen. Die Anzahl der Aufnahmen ist durch den intern
verfügbaren Speicher begrenzt. Ist der interne Speicher erschöpft und eine weitere
Rohdatenaufzeichnung wird gestartet, so wird die älteste Aufzeichnung gelöscht.
Variante 2: Betriebsklassenbezogen
Diese Variante bietet dem Anwender die Möglichkeit, Rohdaten in Abhängigkeit
unterschiedlicher Maschinenzustände, genannt Betriebsklassen, in entsprechende
Verzeichnisse zu speichern. Die Betriebsklassen werden nicht vom SM 1281 verwaltet und
es ist Aufgabe des S7-Anwenderprogrammes die korrekte Betriebsklasse für eine
Aufzeichnung einzustellen.
Es können max. fünf Betriebsklassen unterschieden werden. Betriebsklassen sind nur für die
Rohdatenaufzeichnung wirksam.
Die Rohdaten können täglich bezogen auf die fünf Betriebsklassen aufgezeichnet werden.
Nach dem Auslösen einer Aufzeichnung wird die Rohdatendatei in einem Unterverzeichnis
„/op_class_n" (n = Betriebsklasse) abgelegt. Ist schon eine Rohdatendatei für diesen Tag
vorhanden, so wird diese gelöscht. Es werden Rohdatendateien für bis zu drei Tagen
vorgehalten. Sind bei einer neuen Speicherung schon drei Rohdatendateien vorhanden, so
wird die älteste gelöscht. Der Dateiname einer betriebsklassenzugehörigen Speicherung
besteht aus Datum, Uhrzeit, Kanalkurznamen und dem Betriebsklassenkürzel („_OCn"). Für
Schwingungskanäle ist die Dauer der Rohdatenaufzeichnung im Bereich 1 bis 90 Sekunden
parametrierbar. Die Einstellung gilt für alle projektierten Kanäle. Die Dauer der Aufzeichnung
parametrieren Sie auf der Webseite "Allgemein" (Seite 180).
Hinweis
Verzögerte Rohdatenaufzeichnung
Wenn ein Impulsgeber an den Digitaleingang des SM 1281 angeschlossen wird, dann wird
die fallende Flanke des Drehzahlsignals in der Rohdatenaufzeichnung ca. 420 µs verzögert
dargestellt.
Das Konzept von Betriebsklassen des SM 1281 ist nicht vergleichbar mit dem Konzept der
Betriebsklassen des CMS2000.
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SM 1281 Condition Monitoring
Betriebsanleitung, 09/2018, A5E36912747-AF