Heizungswasser
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Heizungswasser
8.1
Wasserhärte
Zulässige Wasserhärte für das Heizungswasser
bestimmen nach ÖNORM H 5195-1
Spezifischer Wasserinhalt in
Gesamtleistung der
Wärmeerzeuger
Anleitung zur Bestimmung:
1. Wasserinhalt in Liter des Wärmeerzeugers durch
dessen Leistung in kW dividieren. Ist das Ergebnis
größer 0,3 l/kW gilt die Tabelle 1. Ist der Wert
kleiner oder gleich 0,3 l/kW, gilt die Tabelle 2.
2. Das gesamte Heizungswasservolumen (in Liter)
durch die Leistung (in kW) des kleinsten Wärmeer-
zeugers
dividieren.
spezifische Wasserinhalt und dieser bestimmt die
Spalte innerhalb der zuvor ermittelten Tabelle.
3. Anhand der Gesamtleistung des Wärmeerzeu-
gers, den Wert für die zulässige Wasserhärte aus
der jeweiligen Zeile ablesen.
Beispiel: Heizanlage mit einem 45 kW Kessel und
1500 Liter gesamtem Heizungswasservolumen
1. Das Verhältnis des Wasserinhalts zur Leistung
liegt über 0,3 l/kW (117:45=2,6) => Tabelle 1.
2. Der spezifische Wasserinhalt beträgt 33,3 l/kW
(1500:45=33,3) => mittlere Spalte in der Tabelle 1.
3. Die Gesamtleistung des Kessels liegt bei 45 kW,
deshalb sind nur die Werte aus der ersten Zeile
(≤ 50 kW) relevant.
Die zulässige Wasserhärte liegt für dieses Beispiel bei
11,2 °dH.
Enthärtung mit salzregenerierten Ionentauscher
Wir empfehlen eine Wasserenthärtung mit salzrege-
nerierten
Ionentauschern,
Trinkwasser enthärtet wird. Dieses Verfahren entfernt
kein Salz aus dem Wasser. Es tauscht das Calcium im
Kalk gegen Natrium aus dem Kochsalz. Dieses
Verfahren hat wesentliche Vorteile. Es ist kostengüns-
Wärmeerzeuger mit großem
(> 0,3 l/kW) Wasserinhalt
< 20 l/kW
Liter/kW
≤ 50 kW
16,8 °dH
> 50 kW
11,2 °dH
≤ 200 kW
> 200 kW
5,6 °dH
≤ 600 kW
> 600 kW
2,8 °dH
Das
Ergebnis
ist
genauso
wie
auch
Tabelle 1
≥ 20 /kW
≥ 50 l/kW
< 50 l/kW
11,2 °dH
5,6 °dH
5,6 °dH
2,8 °dH
2,8 °dH
0,6 °dH
0,6 °dH
0,6 °dH
tig und es ist chemisch stabil gegen Verunreinigungen.
Zu dem kommt noch eine natürliche Alkalität, die im
Regelfall einen ausreichend korrosionssicheren pH-
Wert im Bereich von 8 zur Folge hat.
pH-Wert zwischen 8 und 9 eventuell Trinatrium-
phosphat impfen
Falls sich nach einer Woche Betrieb im Heizungswas-
der
ser ein pH-Wert größer 8 nicht von selbst einstellt, ist
dieser durch Zugabe von 10 g/m³ Trinatriumphosphat
(Na
PO
) oder 25 g/m³ kristallwassergebundenen Tri-
3
4
natriumphosphat (Na
weiteren Korrekturen erst 2-4 Wochen Betrieb
abwarten! Der pH-Wert darf nicht größer 9 sein.
Keine Mischinstallationen
Von Nachteil ist beim salzregenerierten Ionentausch
der Salzgehalt mit hoher elektrischer Leitfähigkeit, der
insbesondere für Aluminium oder verzinktem Stahl
elektrolytische Korrosion zur Folge hat. Wenn in die
Heizanlage nur Stahl, Messing, Rotguss und Kupfer
eingebaut wird und der Niro-Anteil auf kleine Flächen
beschränkt bleibt, sind auch bei salzhaltigem Wasser
keine Korrosionsprobleme zu erwarten.
Einzelteile aus Aluminium und verzinkte Einzelteile
innerhalb einer Heizanlage sind immer korrosionsge-
fährdet, besonders in Kombination mit Kupferrohren.
In der Praxis heißt das, keine feuerverzinkten Fittings,
keine Mischung von verzinkten Rohren mit Kupferroh-
ren. Es gibt eine unlogische Ausnahme, das sind
galvanisch verzinkte Stahlrohre kombiniert mit Kessel
oder Pufferspeicher aus Stahl. Vermutlich wird die
Tabelle 2
Wärmeerzeuger mit kleinem
(≤ 0,3 l/kW) Wasserinhalt
≥ 20 l/kW
< 20 l/kW
< 50 l/kW
11,2 °dH
5,6 °dH
5,6 °dH
2,8 °dH
2,8 °dH
0,6 °dH
0,6 °dH
0,6 °dH
PO
.12H
O) anzuheben. Vor
3
4
2
Wasserhärte
≥ 50 l/kW
0,6 °dH
0,6 °dH
0,6 °dH
0,6 °dH
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