Kennlinie
Art und Steilheit der Heizungskennlinie
Mit Hilfe der Kennlinie wird die Wärmeabgabe des Heizkreises in Abhängigkeit von der Außentemperatur gesteuert. Der Wär-
mebedarf ist je nach Gebäudetyp/Gebäudeisolierung/Heizungsauslegung/Außentemperatur oftmals sehr unterschiedlich. Des-
halb kann die Heizanlage mit einer geraden Kennlinie (Einstellung "Normal") oder mit einer abgeknickten Kennlinie (Einstellung
"Geteilt") betrieben werden.
Ist die Einstellung "Normal" gewählt wird die Kennlinie mittels der entsprechenden Grafik im Regler angepasst. Während der Jus-
tierung der Steilheit wird als Hilfestellung die errechnete Vorlauftemperatur bei -12 °C und oben rechts (sofern es immer oben
rechts ist) der Steilheitswert angezeigt.
Ist die Einstellung "Geteilt" gewählt, wird die Kennlinie mittels entsprechender Grafik im Regler in 3 Schritten eingestellt:
1. Außentemperatur für Steilheitswechsel
2. Steilheit über Außentemperatur für Wechsel
3. Steilheit unter Außentemperatur für Wechsel
Während der Justierung der Steilheit wird als Hilfestellung die errechnete Vorlauftemperatur bei -12 °C und oben rechts (sofern
es immer oben rechts ist) der Steilheitswert angezeigt. Bei nochmaligem Verstellen der Split-Kennlinie erfolgt die Abfrage in
umgekehrter Reihenfolge.
Tageskorrektur
Parallelverschiebung der Kennlinie
Durch die Tageskorrektur wird eine Parallelverschiebung der Heizungskennlinie während der Tagbetriebszeiten vorgenommen,
da es vorkommen kann, dass bei der eingestellten Kennlinie das Gebäude je nach Außentemperatur nicht optimal beheizt wird.
Bei einer nicht optimierten Kennlinie kommt es häufig zu folgender Situation:warmes Wetter=Raum zu kalt/kaltes Wetter=Raum
zu warm. In diesem Fall die Kennlinien-Steilheit schrittweise um 0.2 Punkte verringern und die Tageskorrektur um jeweils
2 °C ... 4 °C anheben
Nachtkorrektur
Parallelverschiebung der Kennlinie
Durch die Nachtkorrektur wird eine Parallelverschiebung der Heizungskennlinie während der Nachtbetriebszeiten vor-
genommen. Wird bei der Nachtkorrektur ein negativer Wert eingestellt, verringert sich die Sollvorlauftemperatur in den Nacht-
betriebszeiten entsprechend. Vornehmlich nachts aber auch am Tage, wenn niemand im Hause ist, wird so die Raumtemperatur
niedriger und dadurch Energie eingespart. Beispiel: Bei Tageskorrektur von +5 °C und Nachtkorrektur von -2 °C ergibt sich eine
um 7 °C reduzierte Sollvorlauftemperatur im Nachtbetrieb.
Komfortanhebung
Parallelverschiebung der Kennlinie
Die Komfortanhebung wird auf die Tageskorrektur aufaddiert und ermöglicht eine alternative Parallelverschiebung der Heiz-
kreiskennlinie um zu einer bestimmten Zeit eine Schnellaufheizung und/oder eine höhere Temperatur im Wohnraum zu errei-
chen.
Min. Vorlauf
Durch die eingestellte minimale Vorlauftemperatur wird die Heizungskennlinie und somit die Sollvorlauftemperatur des Heiz-
kreises nach unten hin begrenzt. Zusätzlich ist die minimale Vorlauftemperatur die Sollvorlauftemperatur für die Frost-
schutzfunktion.
Max. Vorlauf
Mit diesem Wert wird die Sollvorlauftemperatur des Heizkreises nach oben begrenzt. Überschreitet die Heizkreistemperatur den-
noch den eingestellten Wert, wird der Heizkreis abgeschaltet bis die Temperatur wieder unter diesen Wert fällt. Nach Ablauf von
55 Sekunden wird für 5 Sekunden gespült.
Bauseitig ist (z.B. bei Fußbodenheizung) zur Sicherheit ein zusätzlicher Begrenzungsthermostat vorzusehen, der mit
den Pumpen in Reihenschaltung verbunden wird.
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Das nebenstehende Diagramm zeigt den Einfluss der gewählten Kenn-
liniensteilheit (Normal-Kennlinie) auf die errechnete Sollvorlauf-
temperatur des Heizkreises. Die richtige Kennlinie wird bestimmt, indem
man den Schnittpunkt der berechneten maximalen Vorlauftemperatur (=
Auslegungstemperatur) bei minimaler Außentemperatur festlegt.
Beispiel: Auslegungstemperatur der Heizkörper 60 °C Vorlauf bei nied-
rigster Außentemperatur gemäß Wärmebedarfsberechnung
-12 °C. Der Schnittpunkt im Beispiel ergibt eine Steilheit von 1,2 als Ein-
stellwert.