Zusammenfassung: „Aktiv Fliegen"
Der Pilot sitzt aufrecht in seinem Gurtzeug, sein Blick geht in Flugrichtung.
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Er reagiert ständig auf nachlassende und steigende Steuerdrücke mit dem Ziel, stets
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gleichbleibenden Druck auf den Steuerleinen zu haben.
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Bei nachlassendem Steuerdruck wird entschlossen angebremst, bei steigendem
Steuerdruck wird die Bremse frei gegeben.
Quelle: DHV-Info 140
WARNUNG: Wenn der Schirm hinter Ihnen ist, dabei aber nach vorne beschleunigt, lösen
Sie auf keinen Fall die Bremsen.
Abstiegshilfen
In manchen Flugsituationen ist ein sehr schneller Abstieg notwendig, um drohenden
Gefahren zu entgehen. Diese sind z. B. der Aufwind einer Cumuluswolke, eine herannahende
Kaltfront oder aufziehende Gewitter.
Alle Abstiegshilfen sollten in ruhiger Luft und mit ausreichender Höhe geübt werden, um
sie dann in extremen Verhältnissen effektiv einsetzen zu können. Die Abstiegshilfen werden
in drei verschiedene Manöver unterteilt, die die Sinkgeschwindigkeit sicher und beherrschbar
erhöhen.
Alle diese Möglichkeiten belasten Ihren Gleitschirm zusätzlich und sollten deshalb
möglichst vermieden werden, wenn Sie Ihren Gleitschirm schonen wollen. Wir empfehlen, die
Schnellabstiegsmöglichkeiten unter professioneller Anleitung bei einem Sicherheitstraining
zu üben.
Steilspirale
Die Steilspirale ist die effektivste Abstiegshilfe, mit deren Hilfe Sinkgeschwindigkeiten bis
über 20 m/s erzielt werden können. Sie eignet sich bei hohen Steigwerten und wenig Wind.
Die Steilspirale ist ein extremes Manöver mit hohen G-Lasten. Üben Sie daher die
Steilspiralen mit Vorsicht und am Anfang nur mit geringer Sinkgeschwindigkeit, um mit dem
Manöver vertraut zu werden.
Die Test៹üge für die Zulassung werden mit einem deퟷnierten Karabinerabstand (siehe
„ Z ugelassene Gurtzeuge " ) durchgeführt. Abweichungen von dieser Einstellung und nicht
zugelassene Gurtzeuge können das Manöver erheblich verändern. Bei sehr hohen
Sinkwerten kann ein Anbremsen der äußeren Flügelhälfte und/oder Gewichtsverlagerung
nach außen zur Ausleitung der Spirale erforderlich sein.
Eingeleitet wird die Steilspirale aus voller Fahrt durch eine immer enger ge៹ogene Kurve
mit deutlicher Gewichtsverlagerung des Piloten auf die Kurveninnenseite (siehe hierzu auch
„ K urven៹ug " ) .
Die Schräglage und Sinkgeschwindigkeit kontrolliert man durch Gewichtsverlagerung und
dosiertes Ziehen bzw. Nachlassen der kurveninneren Bremsleine.
Bolero 6 Betriebsanweisung
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