Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
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4.1.1 Typ AC
FI-Schutzschalter Typ AC sind lediglich zur Erfassung von sinusförmigen Wechsel-
fehlerströmen (s. Stromkreise 1 bis 3 aus Tabelle 1) geeignet. Dieser Gerätetyp
ist in Deutschland entsprechend DIN VDE 0100-530 nicht zur Realisierung der
Schutzmaßnahme mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen zugelassen und kann
kein VDE-Zeichen erhalten.
4.1.2 Typ A
FI-Schutzschalter Typ A erfassen neben sinusförmigen Wechselfehlerströmen
auch pulsierende Gleichfehlerströme. Dieser Gerätetyp ist in Deutschland die
üblicherweise eingesetzte pulsstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtung.
Damit werden auch die bei einphasigen Verbrauchern mit elektronischen Bau-
teilen im Netzteil (z. B. EVG, Dimmer) möglichen Fehlerstromformen beherrscht.
Glatte Gleichfehlerströme bis 6 mA beeinflussen die Auslöseeigenschaften
nicht unzulässig. Dieser Typ von FI-Schutzschaltern ist geeignet für elektronische
Betriebsmittel mit Eingangsstromkreisen Nr. 1 bis 6 aus Tabelle 2.
4.1.3 Typ F
FI-Schutzschalter Typ F erfassen alle Fehlerstromarten wie Typ A. Darüber hinaus
sind sie zur Erfassung von Fehlerströmen, die aus einem Frequenzgemisch von
Frequenzen bis 1 kHz bestehen geeignet. Damit werden auch die möglichen
Fehlerstromformen auf der Ausgangsseite von einphasig angeschlossenen
Frequenzumrichtern (z. B. in Waschmaschinen, Pumpen) beherrscht. Glatte Gleich-
fehlerströme bis 10 mA beeinflussen die Auslöseeigenschaften nicht unzulässig.
FI-Schutzschalter, Typ F besitzen zusätzlich eine kurzzeitverzögerte Auslösung
und erhöhte Stoßstromfestigkeit. Sie sind geeignet für elektronische Betriebs-
mittel mit Eingangsstromkreisen Nr. 1 bis 7 aus Tabelle 2.
4.1.4 Typ B
FI-Schutzschalter Typ B dienen, neben der Erfassung der Fehlerstromformen
des Typs F, auch zur Erfassung von glatten Gleichfehlerströmen. Die Fehler-
strom-Schutzeinrichtungen dieses Typs sind für den Einsatz im Drehstromsystem
mit 50/60 Hz, aber nicht in Gleichspannungssystemen oder bei von 50/60 Hz
abweichenden Frequenzen, wie auf der Ausgangsseite von Frequenzumrichtern,
geeignet. Sie können für alle in Tabelle 1 aufgeführten Eingangsstromkreise,
also auch für die mit den Nummern 8 bis 13 bezeichneten, verwendet werden.
Auslösewerte sind bis 2 kHz definiert.
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