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Der Start
Man hält die A-Gurte und die Handgriffe der Steuerleinen in den Händen,
nachdem man den obligaten Vorflugcheck ausgeführt hat. Man hält die Leinen
gestreckt, die Arme in Verlängerung der A-Leinen, geht eventuell einen Schritt
zurück und läuft zügig an, um die Kalotte gleichmässig und mit der Energie des
eigenen Körpergewichtes aufzuziehen.
Die Kalotte des PARATECH P70 füllt sich zuverlässig und die Kappe steigt
über den Piloten. Die Arme hält man dabei gestreckt, in Verlängerung der A-
Leinen. Sobald der Zug beim Aufziehen nachlässt, - die Kappe befindet sich zu
diesem Zeitpunkt schon über dem Piloten -, bremst man etwas an. Man blickt
nach oben und vergewissert sich, dass die Kappe vollständig geöffnet über ei-
nem steht. Die endgültige Entscheidung zu starten fällt erst jetzt, wobei der P70
bereitwillig auf den deutlichen Beschleunigungskick des Piloten wartet.
Nach einigen entschlossen beschleunigenden Schritten mit Vorlage bei gleich-
zeitig dosiertem Lösen der Bremsen hebt man ab. Anschliessend bremst man
wieder etwas an, um mit der Geschwindigkeit des geringsten Sinkens zu flie-
gen. Dies ist auch die Steuerleinenstellung mit der der PARATECH P70 in tur-
bulenter Luft am stabilsten fliegt.
Kurvenflug und Fliegen bei Thermik und turbulenten Verhältnissen
Der PARATECH P70 ist wendig und reagiert auf Steuerimpulse direkt und ver-
zögerungsfrei.
Es lassen sich auch sehr gut flache Kurven mit minimalem Höhenverlust flie-
gen. Eine kombinierte Steuertechnik - Gewichtsverlagerung und Zug der kur-
veninneren Bremsleine - eignet sich in jeder Situation bestens, um Kurven zu
fliegen, wobei der Kurvenradius durch dosierten Steuerleinenzug bestimmt
wird.
Es empfiehlt sich beim Thermikfliegen den vorgebremsten Gleitschirm durch
Ziehen der kurveninneren Steuerleine und Lösen der kurvenäusseren Steuer-
leine um etwa die Hälfte des Weges, um den man die kurveninnere Bremsleine
gezogen hat, zu steuern (gegenläufige Bewegung mit den Steuerleinen).
Bei stärkerem, einseitigem Steuerleinenzug nimmt der P70 eine deutliche Sei-
tenneigung ein und fliegt eine schnelle und steile Kurve, die zur Steilspirale
verlängert werden kann. Eine Steilspirale wird am einfachsten eingeleitet, in-
dem auf der Kurveninnenseite zügig 50% Bremsausschlag gegeben wird und
der Bremsausschlag anschliessend dosiert weiter vergrössert wird. Die Schräg-
lage kontrolliert man durch dosiertes Ziehen bzw. Nachlassen der kurveninne-
ren Steuerleine. Es ist darauf zu achten, die Steilspirale mit genügend Boden-
abstand zu beenden. Ausgeleitet wird langsam.
Vorsicht: Zieht man eine Steuerleine zu abrupt und zu weit durch, dann kann
die Kappe trudeln (negativ drehen). Beim Einleiten einer steilen Kurve ist die
kurvenäussere Bremsleine immer ganz zu lösen.