7.3
Prüfen spezieller RCD-Schutzschalter
7.3.1
Anlagen mit selektiven RCD-Schutzschaltern vom Typ
RCD-S
In Anlagen in denen zwei in Serie geschaltete RCD-Schutzschal-
ter eingesetzt werden, die im Fehlerfall nicht gleichzeitig auslösen
sollen, verwendet man selektive RCD-Schutzschalter. Diese
haben ein verzögertes Ansprechverhalten und werden mit dem
Symbol
gekennzeichnet.
S
Messverfahren
Das Messverfahren entspricht dem für normale RCD-Schutz-
schalter (siehe Kapitel 7.1 auf Seite 18 und 7.2.1 auf Seite 20).
Werden selektive RCD-Schutzschalter verwendet, dann darf der
Erdungswiderstand nur halb so groß sein wie der beim Einsatz
von normalen RCD-Schutzschaltern.
Das Gerät zeigt aus diesem Grunde den doppelten Wert der
gemessenen Berührungsspannung an.
Messfunktion wählen
I
N
oder
Parameter einstellen – selektiv
Typ 1:
Messung starten
22
I
F
Auslöseprüfung
➭ Drücken Sie die Taste I
N
gelöst. Im Anzeigefeld werden blinkende Balken und danach
die Auslösezeit t
und der Erdungswiderstand R
A
Die Auslöseprüfung ist
für jeden RCD-Schutz-
schalter nur an einer
Messstelle erforderlich.
Hinweis
Selektive RCD-Schutzschalter haben ein verzögertes
Abschaltverhalten. Durch die Vorbelastung bei der Mes-
sung der Berührungsspannung wird das Abschaltverhal-
ten kurzzeitig (bis zu 30 s) beeinflusst. Um die Vorbelas-
tung, durch die Messung der Berührungsspannung zu
eliminieren, ist vor der Auslöseprüfung eine Wartezeit not-
wendig. Nach dem Starten des Messablaufes (Auslöse-
prüfung) werden für ca. 30 s blinkende Balken darge-
stellt. Auslösezeiten bis 1000 ms sind zulässig. Durch
nochmaliges Drücken der Taste I
fung sofort durchgeführt.
7.3.2
PRCDs mit nichtlinearen Elementen vom Typ PRCD-K
Der PRCD-K ist eine, als Schnurzwischengerät allpolig (L/N/PE)
schaltende, ortsveränderliche Differenzstromeinrichtung mit elekt-
ronischer Fehlerstromauswertung. Zusätzlich ist im PRCD-K eine
Unterspannungsauslösung und Schutzleiterüberwachung integ-
riert.
Der PRCD-K hat eine Unterspannungsauslösung und muss des-
halb an Netzspannung betrieben werden, die Messungen sind
nur im eingeschalteten Zustand (PRCD-K schaltet allpolig) durch-
zuführen.
Begriffe (aus DIN VDE 0661)
Ortsveränderliche Schutzeinrichtungen sind Schutzschalter, die
über genormte Steckvorrichtungen zwischen Verbrauchergeräte
und eine fest installierte Steckdose geschaltet werden können.
Eine wiederanschließbare, ortsveränderliche Schutzeinrichtung ist
eine Schutzeinrichtung, die so gebaut ist, dass sie den Anschluss
an bewegliche Leitungen erlaubt.
Bitte beachten Sie, dass bei ortsveränderlichen RCDs in der
Regel ein nichtlineares Element im Schutzleiter eingebaut ist, das
bei einer U
-Messung sofort zu einer Überschreitung der höchst-
I
zulässigen Berührungsspannung führt (U
Ortsveränderliche RCDs, die kein nichtlineares Element im
Schutzleiter besitzen, müssen gemäß Kap. 7.3.3 auf Seite 23
geprüft werden.
Zweck (aus DIN VDE 0661)
Die ortsveränderlichen Schutzeinrichtungen (PRCDs) dienen dem
Schutz von Personen und Sachen. Durch sie kann eine Schutz-
pegelerhöhung der in elektrischen Anlagen angewendeten
Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag im Sinne von
DIN VDE 0100-410 erreicht werden. Sie sind so zu gestalten,
dass sie durch einen unmittelbar angebauten Stecker an der
Schutzvorrichtung bzw. über einen Stecker mit kurzer Zuleitung
betrieben werden.
. Der RCD-Schutzschalter wird aus-
angezeigt.
E
wird die Auslöseprü-
N
größer 50 V).
I
GMC-I Messtechnik GmbH