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Kardioversionsschätzung - ZOLL E Series Handbuch

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E Series Bedienerhandbuch
Kardioversionsschätzung
Ein Defibrillatorschock ist heutzutage die beste Möglichkeit, Kammerflimmern zu unterbinden und einen
lebenserhaltenden EKG-Rhythmus herzustellen [1]. Es hat sich gezeigt, dass die Aufrechterhaltung des
Blutflusses durch das Herz über Cardio-Pulmonale Reanimation (CPR) die Chancen einer erfolgreichen
Defibrillation erhöhen [1]. Die Unterbrechung des Blutflusses durch das Herz, die auftritt, wenn die CPR
abgebrochen wird, reduziert die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Schocks im Verhältnis zum verstrichenen
Zeitraum, in dem keine CPR durchgeführt wurde [1]. Die wiederholte Einwirkung von Defibrillatorschocks
ohne Wiederherstellung eines lebenserhaltenden Rhythmus kann zusätzliche Schädigungen des Myokardiums
verursachen und die Überlebenschancen des Patienten verringern. Die Verwendung einer Funktion zur genauen
Vorhersage des Schockergebnisses kann dazu beitragen, die Unterbrechungsdauer bei der CPR sowie die Anzahl
der ineffektiven (nicht umgewandelten) Schocks zu reduzieren.
Ordnungsgemäß durchgeführte CPR erhöht nachweislich den Blutfluss zum Herzen und verbessert die
Überlebensrate von Patienten ohne bleibende neurologische Schäden [2]. Wenn ein Hilfeleistender den aktuell
gültigen Rettungsprotokollen, die abwechselnd CPR und Defibrillatorschocks vorsehen, Folge leistet, muss er die
CPR unterbrechen, wenn der Defibrillator den EKG-Rhythmus des Patienten analysiert, um festzustellen, ob dieser
schockbar ist. Wenn der Rhythmus nicht schockbar ist, setzt der Hilfeleistende die CPR umgehend fort. Wenn
der Rhythmus des Patienten jedoch schockbar ist, muss der Hilfeleistende die CPR für einen zusätzlichen Zeitraum
unterbrechen, in dem der Defibrillator lädt, Schocks abgibt und das Ergebnis bewertet wird. Erweisen sich die
Defibrillatorschocks als ineffektiv, wird die CPR umgehend fortgesetzt; allerdings werden dadurch wertvolle Sekunden
verloren, in denen keine Unterstützung des Herzblutflusses stattfindet. Wenn vor der Abgabe ineffektiver Schocks
festgestellt werden kann, dass eine Reaktion des Rhythmus auf die Schocks unwahrscheinlich ist, kann die
Zeitspanne, in der keine CPR durchgeführt wird, verringert werden und die Überlebenschancen nach der Reanimation
sowie die Anzahl der Überlebenden ohne bleibende neurologische Schäden sehr wahrscheinlich gesteigert werden.
Die Möglichkeit, vorherzusagen, dass der aktuelle EKG-Rhythmus nicht umgewandelt wird, kann auch dazu beitragen,
die Anzahl der abgegebenen, nicht umgewandelten Schocks zu verringern. Diese Verringerung der Gesamtzahl
abgegebener Schocks würde die Beeinträchtigungen, denen das Herz während der Reanimation ausgesetzt ist,
reduzieren. Die Kardioversionsschätzung (Shock Conversion Estimator, SCE) geht diese Probleme an, indem sie
einen Index zur Schockvorhersage (Shock Prediction Index, SPI) errechnet, der die Wahrscheinlichkeit misst, mit
der ein schockbarer Rhythmus durch sofortige Defibrillation erfolgreich umgewandelt wird. Der SPI-Wert steht in
direkter Verbindung mit der AMSA-Messeinheit, die vom Weil Institute of Critical Care Medicine entwickelt wurde [3].
Der Algorithmus der Kardioversionsschätzung wurde unter Verwendung von Daten entwickelt und getestet, die aus
ZOLL AED Pro® und AED Plus® Defibrillator-Feldstudien stammen. Da die AED Pro und AED Plus Defibrillatoren
Ersthelfergeräte sind, entsprechen alle Patientenaufzeichnungen Herzstillstandvorfällen mit Ersthelfern. Die
Ergebnisse dieser Defibillatorschocks wurden als „umgewandelt" bezeichnet, wenn nach dem Schock wieder
ein transienter Spontankreislauf einsetzte (tROSC). tROSC wurde als Post-Schock-EKG-Rhythmus definiert,
der die beiden folgenden Merkmale aufweist:
1. Spontaner EKG-Rhythmus mit einer Dauer von mindestens 30 Sekunden mit Beginn innerhalb
von 60 Sekunden nach Schockabgabe; und
2. Rhythmus mit einer Herzfrequenz von mindestens 40 Schlägen pro Minute.
Der Post-Schock-Rhythmus wurde als „nicht umgewandelt" bezeichnet, wenn ein anderes Konversionsergebnis
vorlag, z. B. VF, VT oder Asystolie.
Die Datenbank bestand aus 258 Patientenaufzeichnungen mit insgesamt 586 Schocks. Die ersten 109
Patientenaufzeichnungen wurden in der Validierungsdatenbank verwendet, die aus 251 abgegebenen Schocks
bestand. Die Entwicklungsdatenbank wurde aus den übrigen Patientenaufzeichnungen erstellt. Diese umfasste
149 Patienten mit 535 abgegebenen Schocks. Die Entwicklungsdatenbank wurde verwendet, um den Algorithmus
zu entwickeln und die SPI-Schwellenwerte auf 95 % Sensitivität festzulegen. Die Testdatenbank wurde verwendet,
um zukünftig die Ergebnisse des Algorithmus mit dem Standard-Schwellenwert und sonstigen vom Anwender
konfigurierbaren SPI-Schwellenwerten abgleichen zu können.
Abbildung A-21 auf Seite A-24 zeigt die Sensitivitäts- und Spezifizitätskurven für das gesamte Datenpaket. Die
vertikale Linie gibt die Position des Standard-Schwellenwertes von 7,4 mV-Hz an. 7,4 entspricht einer Sensitivität
und Spezifizität von 95 % bzw. 57 %. Tabelle A-2 „Genauigkeitstabelle von SCE-Niveaus und entsprechenden
SPI-Schwellenwerten" auf Seite A-25 listet die SCE-Niveaueinstellungen (HOCH, MITTEL und SCHWACH) und die
entsprechenden SPI-Schwellenwerte, Sensitivitäten und Spezifizitäten auf, die auf dem E Series Gerät konfiguriert
werden können. Spalte 1 stellt den SPI-Schwellenwert in mV-Hz dar. Spalten 2 und 3 stellen die Sensitivität und
Spezifizität wie unten beschrieben dar (in Prozent).
A-24
9650-1210-08 Rev. H

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