Beispiel:
Eingest. Ablenkkoeffizient A = 50mV/cm (0,05V/cm)
abgelesene Bildhöhe H = 4,6cm,
gesuchte Spannung U = 0,05x4,6 = 0,23V
Eingangsspannung U = 5V
eingestellter Ablenkkoeffizient A = 1V/cm,
gesuchte Bildhöhe H = 5:1 = 5cm
Signalspannung U = 230V
(Spannung >160V
, mit Tastteiler 10:1 U = 65,1V
ss
gewünschte Bildhöhe H = mind. 3,2cm, max. 8cm,
maximaler Ablenkkoeffizient A = 65,1:3,2 = 20,3V/cm,
minimaler Ablenkkoeffizient A = 65,1:8 = 8,1V/cm,
einzustellender Ablenkkoeffizient A = 10V/cm
Die vorherigen Beispiele beziehen sich auf die Ablesung mit-
tels des Innenrasters der Strahlröhre, können aber wesent-
lich einfacher mit den auf ∆V -Messung geschalteten Cursoren
ermittelt werden (siehe "Bedienelemente und Readout").
Die Spannung am Y-Eingang darf 400V (unabhängig von
der Polarität) nicht überschreiten.
Ist das zu messende Signal eine Wechselspannung, die einer
Gleichspannung überlagert ist (Mischspannung), beträgt der
höchstzulässige Gesamtwert beider Spannungen (Gleich-
spannung und einfacher Spitzenwert der Wechselspannung)
ebenfalls + bzw. -400V (siehe Abbildung). Wechselspannun-
gen, deren Mittelwert Null ist, dürfen maximal 800V
gen.
Beim Messen mit Tastteilern sind deren höhere Grenz-
werte nur dann maßgebend, wenn DC-Eingangskopp-
lung am Oszilloskop vorliegt.
Liegt eine Gleichspannung am Eingang an und ist die Eingangs-
kopplung auf AC geschaltet, gilt der niedrigere Grenzwert des
Oszilloskopeingangs (400V). Der aus dem Widerstand im
Tastkopf und dem 1MΩ Eingangswiderstand des Oszilloskops
bestehende Spannungsteiler ist, durch den bei AC-Kopplung
dazwischen geschalteten Eingangs-Kopplungskondensator, für
Gleichspannungen unwirksam. Gleichzeitig wird dann der Kon-
densator mit der ungeteilten Gleichspannung belastet. Bei
Mischspannungen ist zu berücksichtigen, daß bei AC-Kopp-
lung deren Gleichspannungsanteil ebenfalls nicht geteilt wird,
während der Wechselspannungsanteil einer frequenz-
abhängigen Teilung unterliegt, die durch den kapazitiven Wi-
derstand des Koppelkondensators bedingt ist. Bei Frequen-
zen ≥40Hz kann vom Teilungsverhältnis des Tastteilers ausge-
gangen werden.
Unter Berücksichtigung der zuvor erläuterten Bedingungen,
können mit HAMEG 10:1 Tastteilern Gleichspannungen bis
600V bzw. Wechselspannungen (mit Mittelwert Null) bis
1200V
gemessen werden. Mit Spezialtastteilern 100:1 (z.B.
ss
HZ53) lassen sich Gleichspannungen bis 1200V bzw. Wechsels-
pannungen (mit Mittelwert Null) bis 2400V
dings verringert sich dieser Wert bei höheren Frequenzen (sie-
he technische Daten HZ53). Mit einem normalen Tastteiler
10:1 riskiert man bei so hohen Spannungen, daß der den Teiler-
Längswiderstand überbrückende C-Trimmer durchschlägt,
wodurch der Y-Eingang des Oszilloskops beschädigt werden
kann.
Soll jedoch z.B. nur die Restwelligkeit einer Hochspannung
oszilloskopiert werden, genügt auch der 10:1-Tastteiler. Die-
sem ist dann noch ein entsprechend hochspannungsfester
Kondensator (etwa 22-68 nF) vorzuschalten.
Mit der auf GD geschalteten Eingangskopplung und dem Y-
POS.-Einsteller kann vor der Messung eine horizontale Raster-
Änderungen vorbehalten
ss
,
ss
x 2x √ 2 = 651V
eff
ss
),
ss
ss
messen. Aller-
ss
Die Grundlagen der Signalaufzeichnung
linie als Referenzlinie für Massepotential eingestellt werden.
Sie kann beliebig zur horizontalen Mittellinie eingestellt wer-
den, je nachdem, ob positive und/oder negative Abweichun-
gen vom Massepotential zahlenmäßig erfaßt werden sollen.
Gesamtwert der Eingangsspannung
Die gestrichelte Kurve zeigt eine Wechselspannung, die um 0
Volt schwankt. Ist diese Spannung einer Gleichspannung über-
lagert (DC), so ergibt die Addition der positiven Spitze zur
Gleichspannung die maximal auftretende Spannung (DC + AC
Spitze).
Zeitwerte der Signalspannung
betra-
In der Regel handelt es sich in der Oszilloskopie um zeitlich
wiederkehrende Spannungsverläufe, im folgenden Perioden
genannt. Die Zahl der Perioden pro Sekunde ist die Folge-
frequenz. Abhängig von der Zeitbasis-Einstellung (TIME/DIV.)
können eine oder mehrere Signalperioden oder auch nur ein
Teil einer Periode dargestellt werden. Die Zeitkoeffizienten
werden mit dem READOUT (Schirmbild) angezeigt und in ms/
cm, µs/cm und ns/cm angegeben.
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf die Ablesung mit-
tels des Innenrasters der Strahlröhre, können aber wesent-
lich einfacher mit den auf ∆T- bzw. 1/∆T- (Frequenz) Messung
geschalteten
"Bedienelemente und Readout").
Die Dauer einer Signalperiode, bzw. eines Teils davon, ermit-
telt man durch Multiplikation des betreffenden Zeitabschnitts
(Horizontalabstand in cm) mit dem eingestellten Zeit-
koeffizienten. Dabei muß die Zeit-Feineinstellung kalibriert sein.
Unkalibriert kann die Zeitablenkgeschwindigkeit mindestens
um den Faktor 2,5:1 verringert werden. So kann jeder
Zwischenwert innerhalb der 1-2-5 Abstufung der Zeit-Ablenk-
koeffizienten eingestellt werden.
Mit den Bezeichnungen:
L = Länge in cm einer Periode (Welle) auf dem Schirmbild,
T = Zeit in s für eine Periode,
F = Folgefrequenz in Hz,
Z = Zeitkoeffizient in s/cm (TIME / DIV.-Anzeige)
und der Beziehung F = 1/T lassen sich folgende Gleichungen
aufstellen:
Alle vier Werte sind jedoch nicht frei wählbar. Sie sollten in-
nerhalb folgender Grenzen liegen:
L zwischen 0,2 und 10cm, möglichst 4 bis 10cm,
T zwischen 10ns und 5s,
Cursoren
ermittelt
werden
(siehe
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