H60.0.11.6B-04
3 Allgemeines zur Präzisions-Materialfeuchtemessung
3.1 Materialfeuchte
Die Materialfeuchte gibt den Wassergehalt des Materials an:
Materialfeuchte = (Masse
3.2 Besonderheiten des Gerätes
464 Holz- und 28 Baustoffkennlinien sind direkt im Gerät abgespeichert:
Damit können weit genauere Messungen durchgeführt werden als mit herkömmlichen Geräten mit Holzgruppen-
Auswahl. Auch die Verwendung umständlicher Umrechnungstabellen für Baustoffe wird dadurch hinfällig!
Beispiel: Herkömmliche Holzfeuchte-Meßgeräte führen die Holzsorten Eiche und Fichte in der selben Gruppe,
tatsächlich beträgt die Differenz der Kennlinien bis über 3%! (Grundlage für diese Aussage sind aufwendige
statistische Erfassungen, betrachteter Meßbereich 7-25%) Dieser systematische Meßfehler entfällt bei der GMH38xx
Gerätefamilie gänzlich. Durch individuelle Materialkennlinien läßt sich die bestmögliche Genauigkeit erreichen.
extrem weiter Meßbereich: 4.0-100.0% Gewichtsfeuchte in Holz, kennlinienabhängig.
Bewertung der Feuchte: Zusätzlich zum Meßwert wird gleichzeitig eine individuelle Feuchtebewertung mit angezeigt.
3.3 Auto-Hold Funktion
Vor allem beim Messen von trockenem Holz können elektrostatische Aufladungen und ähnliche Störungen den
Meßwert schwanken lassen. Ist die Auto-Hold Funktion über das Menü aktiviert, ermittelt das Gerät vollautomatisch
einen präzisen Meßwert. Dabei kann das Gerät auch abgestellt werden, um Störungen durch Aufladungen durch
Kleidung etc. zu vermeiden. Sobald der Wert ermittelt ist wechselt die Anzeige auf ‚HLD': Der Wert wird solange
eingefroren, bis durch Drücken der Taste 6 (Store) eine neue Messung ausgelöst wird.
3.4 Automatische Temperaturkompensation ('Atc')
Bei der Holzfeuchte-Messung ist eine genaue Temperaturkompensation für die Genauigkeit der Messung sehr wichtig.
Die Geräte verfügen deshalb über einen hochwertigen Typ K-Thermoelementeingang. Damit können Sie gängige
Oberflächentemperatursensoren anschließen - Die notwendige Meßdauer im 'Feld' wird gegenüber herkömmlichen
Temperatursensoren entscheidend verringert.
Je nach ausgewähltem Material benutzt das Gerät automatisch die zugehörige Temperaturkompensation.
Die Temperatur wird kurz angezeigt, wenn die Temp-Taste gedrückt wird.
Der verwendete Temperaturwert dafür ist:
Menü Verwendeter Temperaturwert
Atc on
Temperaturfühler angesteckt
Kein Temperaturfühler angesteckt
Atc off Unabhängig vom Temperaturfühler Manuelle Temperatur: Zur Eingabe: Temp- Taste kurz
Vorsicht: Wird ein nicht potentialfreier Fühler verwendet muß darauf geachtet werden, daß er nicht in der
Nähe der ungeschirmten Elektrode das Holz oder die Elektroden berührt. Wir empfehlen den
potentalfreien GTF38 (im Standardkoffer GKK3800 KK bereits enthalten).
3.5 Messen in Holz: Messung mit zwei Meßnadeln
In der Regel wird Holz mit Meßnadeln gemessen. Verwendete Elektroden: Schlagelektrode GSE91 oder GSG91,
Hohlhammerelektrode GHE91. Zum Messen in Holz die Meßnadeln quer zur Maserung einschlagen, so daß ein guter
Kontakt zwischen den Nadeln und dem Holz entsteht (Messung längs der Maserung ist minimal unterschiedlich).
Hohlhammerelektrode GHE91
mit Temperaturfühler GTF38
Bedienungsanleitung GMH3830
- Masse
) / Masse
nass
trocken
Temperaturmessung durch angesteckten Fühler
geräteinterne Temperatur
drücken, dann mit 5 (Taste 2) oder 6 (Taste 5)
Temperatur eingeben, mit 'Store'(Taste 6) bestätigen
Tabelle 4.2: Anwendung der Temperaturkompensation
Richtige Holzsorte einstellen (siehe Anhang A: Holzsorten).
Sicherstellen, daß die richtige Temperatur gemessen wird (siehe auch Kapitel 3.4).
Tip: Der spezielle GTF38 Temperaturfühler kann direkt in ein Loch gesteckt werden,
das vorher mit der Elektrode eingeschlagen wurde. (siehe Abbildung).
Jetzt Meßwert ablesen, bzw. wenn die Auto-Hold Funktion aktiviert wurde, mit Store/↵ ↵ ↵ ↵
(Taste 6) eine neue Messung starten.
Bei trockenerem Holz (<15%) werden die gemessenen Widerstände extrem hoch,
damit braucht die Messung länger bis sie den endgültigen Wert erreicht hat. U.a.
statische Aufladungen können die Messung hier vorübergehend verfälschen.
Vermeiden Sie deshalb statische Aufladungen, und warten sie ausreichend lange, bis
ein stabiler Meßwert angezeigt wird (nicht stabil: „%" blinkt) oder verwenden Sie die
Auto-Hold Funktion (siehe Kapitel 3.3 Auto-Hold Funktion).
Genaueste Messungen können in einem Bereich von 6 bis 30% durchgeführt werden.
Außerhalb dieses Bereiches nimmt die erreichbare Meßgenauigkeit ab, das Gerät
liefert aber für den Praktiker immer noch ausreichend genaue Vergleichswerte.
*100
trocken
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