Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Die Winkel Am Drehmeißel; Hss, Hartmetall Oder Wendeschneidplatten - Sieg C2 Bedienungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

Werbung

HSS Drehmeißel
D i e W i n k e l a m D r e h m e i ß e l
Die richtigen Winkel des Drehmeißels sind ein weiterer, wichtiger Faktor, um das Drehen sicher
und richtig durchzuführen. Die Winkel sind je nach zu bearbeitendem Werkstoff auszuwählen.
Am Drehmeißel unterscheidet man die folgenden Winkel:
-
Freiwinkel α (Alpha),
-
Keilwinkel β (Beta),
-
Spanwinkel γ (Gamma),
-
Neigungswinkel λ (Lambda)
-
Eckenwinkel (Schneidenwinkel) ε (Epsilon).
Die Größe dieser Winkel ist für die Spanleistung, die Standzeit und für die Oberflächengüte von
ausschlaggebender Bedeutung. Die Winkel müssen genau eingehalten werden, um das Werk-
stück richtig bearbeiten zu können. Die Tabelle im Anhang zeigt die Winkel für die wichtigsten
Werkstoffe.
Einer der wichtigsten Winkel ist der Freiwinkel α. Der Freiwinkel ist stark Werkstoffabhängig.
als Faustformel gilt:
-
weiche Werkstoffe z.B. Aluminium = großer Freiwinkel (größer 7°)
-
harte, zähe Werkstoffe z.B. Automatenstahl = mittlerer bis kleiner Freiwinkel (3°bis 7°)
-
harte, spröde Werkstoffe z.B. Messing = kleiner bis negativer Freiwinkel (+2° bis -2°)
Ein zu großer Freiwinkel führt bei vielen Werkstoffen zum Einziehen der Schneide in das Werk-
stück. Dadurch wird die Werkstückoberfläche sehr rau. Zudem führt ein großer Freiwinkel zu
einem verstärkten Schneidenverschleiß, sprich die Standzeit der Werkzeugschneide nimmt
deutlich ab.
Bei der Aluminiumbearbeitung jedoch führt ein zu kleiner Freiwinkel zu einer verstärkten Auf-
bauschneidenbildung. Eine Aufbauschneide ist eine Verschleißform der Werkzeugschneide.
Dabei setzen sich Werkstoffpartikel auf der Schneidenoberfläche ab und verschweißen. Die
Schneidengeometrie wird dadurch stark beeinträchtigt. Die Folge ist ein schlechtes Arbeitser-
gebnis (rauhe Oberläche, Geometrien können nicht eingehalten werden).
Achtung beim Schleifen der Drehmeißel! Beachten Sie die Sicherheitshinweise und
die Gebrauchsanleitung der Schleifmaschine!
H S S , H a r t m e t a l l o d e r W e n d e s c h n e i d p l a t t e n
Es gibt unterschiedliche Schneidstoffe für die Bearbeitung der Werkstoffe. Im privaten Einsatz-
bereich sowie in der Werkstadt oder in der Kleinserienfertigung werden überwiegend Werk-
zeuge mit HSS-Schneiden oder mit Schneiden aus Hartmetall eingesetzt.
Schneidstoffe wie z.B. Keramik, CBN oder Diamant werden meist nur auf sehr leistungsfähigen,
steifen Bearbeitungsmaschinen eingesetzt. Diese Schneidstoffe sind verhältnismäßig teuer,
zudem darf die Bearbeitungsmaschine bestimmte Leistungsmerkmale nicht unterschreiten
(hohes Drehmomen, hohen Drehzahlen, sehr steifes Maschinengestell).
HSS-Drehmeißel
Drehmeißel, welche in HSS – (Hochlegierter Schnellarbeitsstahl) ausgeführt sind, haben im
Vergleich zum Hartmetall eine etwas geringere Standzeit, lassen sich jedoch leichter nach-
schleifen. Sie eignen sich besonders für Drehmeißel, welche durch den Anwender in eine be-
stimmte Form gebracht werden müssen (z.B. Formdrehmeißel, Ab- oder Einstechdrehmeißel).
Diese Drehmeißel können für jedes Material schnell mit den richtigen Winkel versehen wer-
den, so dass das Schnittergebnis optimal ist.
Gerne werden diese Drehmeißel als HSS-Rohlinge mit quadratischem Schaft (z.B. 8x8 mm,
100 mm lang) angeboten.
HSS-Stahl lässt sich mit Edelkorundschleifscheiben oder besser noch mit Bornitrid- oder Dia-
mantschleifscheiben bearbeiten.
HSSE-Stahl ist HSS mit meist 5% bis 8% Cobaldlegierung. Dieser Stahl ist etwas hochwertiger
als HSS, das heißt man erreicht eine höhere Standzeit des Drehmeißels. Mit HSSE- Schneid-
stoffen lassen sich auch höherfeste Werkstoffe wie z.B. Edelstahl bearbeiten.
Ein großer Vorteil von HSS-Drehmeißeln ist, dass die Schneidkante sehr scharf geschliffen
werden kann. Dies ist vor allem bei der Bearbeitung von Aluminium von Vorteil, da dadurch die
Bildung einer Aufbauschneide reduziert wird.
17

Quicklinks ausblenden:

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis