Der Spring Drive-Mechanismus ③
Hier finden Sie eine leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Über-
sicht des Spring Drive-Mechanismus.
So funktioniert Spring Drive :
Antriebsfeder
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Die Antriebsfeder wird durch die Drehbewegungen des
oszillierenden Gewichts (oder durch Drehen der Krone)
aufgezogen. Die Kraft, die beim Entspannen der Feder
freigesetzt wird, ist die einzige Energiequelle.
Räderwerk und Zeiger
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Die beim Entspannen der Antriebsfeder freigesetzte Kraft
wird vom Räderwerk übertragen, um die Zeiger zu be-
wegen.
Weder ein Motor noch eine Batterie sind notwendig.
Tri-Synchro-Regulationssystem
Die Kraft der Aufzugsfeder bewegt auch den Rotor. Da-
mit wird eine geringe Menge von Elektrizität erzeugt, die
ausreicht, um den integrierten Schaltkreis und den Kris-
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talloszillator zu betreiben. Gleichzeitig wird am Rotor ein
elektromagnetisches Feld erzeugt.
Der integrierte Schaltkreis vergleicht die Drehgeschwin-
digkeit des Rotors mit den exakten Schwingungen des
Kristalloszillators und reguliert die Drehgeschwindigkeit
des Rotors, indem er einen elektromagnetischen Kraftim-
puls im Spulensystem verstärkt oder verringert.
Aufzugsfeder
Spule
Tri-Synchro-Regulationssystem
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Rotor
integrierter Schaltkreis
Kristalloszillator
Unterschiede zwischen dem Spring Drive-
Mechanismus und einer mechanischen Uhr
Beim Spring Drive-Mechanismus wird die Aufzugsfeder gespannt
und die Kraft, die die Feder beim Entspannen abgibt, treibt die
Zeiger auf dieselbe Weise an, wie bei einer mechanischen Uhr.
Der Unterschied zu einer mechanischen Uhr liegt lediglich in der
Baugruppe , die die Geschwindigkeit reguliert (Mechanismus zur
Steuerung der Ganggenauigkeit).
◎ Temperaturänderungen
Die Ganggenauigkeit mechanischer Uhren hängt von der Unruhfeder ab, einem
Teil der sogenannten Unruh. Dieses Teil hat die Eigenschaft, sich bei Tempera-
turänderungen auszudehnen oder zusammenzuziehen, und beeinflusst damit die
Genauigkeit der Uhr. Die Ganggenauigkeit einer Spring Drive wird hingegen von
einem Kristalloszillator gesteuert und deshalb niemals so stark von Temperatur-
schwankungen beeinflusst, wie es bei einer mechanischen Uhr der Fall ist.
Hinweis: Ganggenauigkeit der Spring Drive
Die durchschnittliche monatliche Genauigkeitsrate von ±15 Sekunden (entspricht ei-
ner täglichen Rate von ±1 Sekunde)
※
Handgelenk bei Temperaturen zwischen 5°C und 35°C getragen wird.
※ Für Kal. 9R96, 9R16 und 9R15 beträgt die durchschnittliche monatliche Rate ±
10 Sekunden (das entspricht einer täglichen Rate von ± 0,5 Sekunden).
◎ Unterschiedliche Lagen
Bei mechanischen Uhren wird die Ganggenauigkeit auch von Unterschieden in der
Lage bzw. Ausrichtung der Uhr beeinflusst. Auch hierfür ist der Grund die Unruh, die
die Ganggenauigkeit einer mechanischen Uhr steuert. Aufgrund von Unterschieden
in der räumlichen Lage der Uhr ändert sich der Bereich, in dem die Welle der Unruh
die anderen Teile berührt, was die Ganggenauigkeit beeinflusst. Da bei der Spring
Drive keine Unruh, sondern ein Kristalloszillator vorhanden ist, wird die Ganggenau-
igkeit nicht von Unterschieden der räumlichen Lage beeinflusst.
◎ Stöße
Mechanische Uhren sind empfindlich gegen Stöße. Wenn eine mechanische Uhr Stö-
ßen ausgesetzt wird, ändert sich die Amplitude, mit der die Unruh vibriert (der Winkel,
in dem die Unruh nach links und rechts schwingt ), und auch die Form der Unruhfeder
kann sich ändern. Auch in dieser Hinsicht ist Spring Drive mechanischen Uhren überle-
gen, weil sie einen Kristalloszillator und keine Unruh besitzt.
◎ Überholung
Bauteile, die sich abnutzen oder beschädigt werden können, sind Unruh, Anker, An-
kerrad und Ankertrieb, die zusammen Gangregler bzw. Hemmung genannt werden.
Diese Teile berühren einander und regulieren das Entspannen der Aufzugsfeder.
Beim Spring Drive-Mechanismus gibt es weniger Abnutzung und Schäden als bei
mechanischen Uhren, weil die Drehgeschwindigkeit des Rotors von einer kontaktfrei-
en elektromagnetischen Bremse gesteuert wird. Da der Aufbau des Räderwerks je-
doch derselbe wie bei mechanischen Uhren ist, entsteht durch den Kontakt der Rä-
der und Triebe auch Abriebstaub.
Wir empfehlen deshalb eine Überholung der Uhr in Intervallen von drei bis vier Jahren.
ist die Ganggenauigkeit der Uhr, wenn sie am
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