Seite 1
Druckregler ohne Hilfsenergie Universal-Überströmventil Typ 41-73 Überströmventil Typ 41-73 Einbau- und Bedienungsanleitung EB 2517 Ausgabe Oktober 2015...
Seite 2
Hinweise und ihre Bedeutung GEFAHR! ACHTUNG! Gefährliche Situationen, die zum Tod Sachschäden und Fehlfunktionen oder zu schweren Verletzungen führen Hinweis: WARNUNG! Informative Erläuterungen Situationen, die zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen können Tipp: Praktische Empfehlungen EB 2517...
Allgemeine Sicherheitshinweise 1 Allgemeine Sicherheitshinweise − Der Regler darf nur durch fachkundiges und unterwiesenes Personal unter Beachtung anerkannter Regeln der Technik eingebaut, in Betrieb genommen und gewartet werden. Dabei sicherstellen, dass Beschäftigte oder Dritte nicht gefährdet werden. − Die in dieser Anleitung aufgeführten Warnhinweise, besonders für Einbau, Inbetriebnahme und Wartung, sind unbedingt zu beachten. − Fachpersonal im Sinne dieser Einbau- und Bedienungsanleitung sind Perso- nen, die auf Grund ihrer fachlichen Ausbildung, ihrer Kenntnisse und Erfah- rungen sowie ihrer Kenntnisse der einschlägigen Normen die ihnen übertra- genen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen können. − Der Regler erfüllt die Anforderungen der europäischen Druckgeräterichtlinie 97/23/EG. Bei einem Gerät, das mit einer CE-Kennzeichnung versehen ist, gibt die Konformitätserklärung Auskunft über das angewandte Konformitäts- bewertungsverfahren. Die entsprechende Konformitätserklärung kann bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden. − Zur sachgemäßen Verwendung sicherstellen, dass der Regler nur dort zum Einsatz kommt, wo Betriebsdruck und Temperaturen die bei der Bestellung zugrunde gelegten Auslegungskriterien nicht überschreiten. − Für Schäden, die durch äußere Kräfte oder andere äußere Einwirkungen entstehen ist der Hersteller nicht verantwortlich! − Gefährdungen, die am Regler vom Durchflussmedium, dem Betriebsdruck und von beweglichen Teilen ausgehen können, sind durch geeignete Maß- nahmen zu verhindern. − Sachgemäßer Transport und fachgerechte Lagerung des Reglers mit Monta- ge und Einbau sowie sorgfältige Bedienung und Instandhaltung werden vor- ausgesetzt. 4 EB 2517...
Regelmedium, Einsatzbereich 2 Regelmedium, Einsatzbereich Druckregler für Sollwerte von 0,05 bis 28 bar · Ventile in Nennweite DN 15 bis 100 · Nenn- druck PN 16 bis 40 · für flüssige, gas- und dampfförmige Medien bis 350 °C Das Ventil öffnet, wenn der Druck vor dem Ventil steigt. ACHTUNG! Der Regler Typ 41-73 ist kein Sicherheitsventil. Falls erforderlich muss eine geeignete Überdruckabsicherung im Anlagenteil bauseitig vorhanden sein. 2.1 Lagerung und Transport Der Regler muss sorgfältig behandelt, gelagert und transportiert werden. Bei Lagerung und Transport vor dem Einbau ist der Regler vor schädlichen Einflüssen wie Schmutz, Feuchtigkeit und Frost zu schützen. Bei einem Regler, der nicht mehr von Hand transportiert werden kann, muss das Tragege- schirr an geeigneter Stelle am Ventilgehäuse angeschlagen werden. ACHTUNG! Hebevorrichtungen, Anschlagseile, Trageelemente nicht an Anbauteilen wie z. B.
Einbau am Ventil. Die Kegelstange ist nach außen Antrieb mit Antriebsstange (11) auf den reibungsfrei durch einen Metallbalg (5.1) Zapfen des Abdichtungsbalgs (5.1) schie- abgedichtet. Der Vordruck p wird über das ben; Stehbolzen (8.1) ausrichten und mit den Ausgleichsgefäß (18) und die Steuerleitung Muttern SW 24 (8.2) den Antrieb festschrau- (17) auf die Stellmembran (12) übertragen ben (max. 60 Nm). und in eine Stellkraft umgeformt (bei Ausfüh- Beim Metallbalgantrieb DN 65 bis 100 am rung mit Metallbalgantrieb auf den Stellbalg Ventil die Traverse (8) entfernen und die 12.1). Diese Stellkraft dient der Verstellung Stehbolzen (8.1) abschrauben. Stehbolzen des Ventilkegels in Abhängigkeit von der bis zum Anschlag in die vorgesehenen Ge- Kraft der Sollwertfedern (7). Die Federkraft windelöcher (8.3) des Antriebsflansches ist am Sollwertsteller (6) einstellbar. Die Ven- schrauben. Antrieb mit Antriebsstange (11) tile haben ab K 4 einen Entlastungsbalg auf den Zapfen des Abdichtungsbalgs (5.1) (4), dessen Außenseite vom Vordruck und schieben; Stehbolzen mit Muttern SW 24 dessen Innenseite vom Nachdruck belastet (8.2) am Ventilflansch festschrauben (max. wird. Dadurch werden die Kräfte kompen- 60 Nm). siert, die durch Vor- und Nachdruck am Ven- tilkegel auftreten. Je nach Ausführung von Ventil und Antrieb kann der Regler zu einem Sicherheitsüber- Ventilgehäuse Sitz...
Seite 7
Einbau Regler Typ 41-73 · DN 32 bis 100 · mit Entlastungsbalg Ventil Typ 2417 12.1 DN 15 bis 50 Stehbolzen 90° versetzt darge- stellt! Membranantrieb Typ 2413 Antrieb für DN 65 bis 100 Antriebe mit Metallbalg Typ 2413 für 2 bis 6, 5 bis 10, 10 bis 22 und 20 bis 28 bar Bild 1: Aufbau und Wirkungsweise, Reglerdarstellung EB 2517...
Nicht für Dampf! sorgfältig durchspülen und reinigen, damit vom Medium aufgespülte Dichtungsteile, Schweißperlen und andere Verunreinigun- Nicht zulässig! gen die einwandfreie Funktion und vor allen Dingen den dichten Abschluss nicht beein- trächtigen können. Einbau in dieser Position nur auf ACHTUNG! Anfrage. Vor dem Regler einen Schmutzfänger Bild 2: Einbaulage (z. B. SAMSON Typ 2) einbauen. Das Überströmventil ist in die waagerecht verlaufende Rohrleitung einzubauen. Beim ACHTUNG! Einbau des Ventiles muss der Pfeil auf dem Abstützungen nicht direkt am Ventil Gehäuse mit der Durchflussrichtung überein- oder Antrieb anbringen. stimmen. Bei kondensathaltigen Medien muss die Rohrleitung nach beiden Seiten hin Ist eine Umgehungsleitung (Bypass) vorgese- mit leichtem Gefälle verlegt werden, damit hen, so muss diese vor der Druckentnahme- Kondensat abfließen kann. Führt die Leitung...
Einbau 4.3 Steuerleitung, Ausgleichs- Steuerleitungsbausatz ∙ Ein Bausatz zum di- rekten Druckabgriff am Ventilgehäuse kann gefäß, Nadeldrosselventil als Zubehör direkt von SAMSON bezogen Steuerleitung ∙ Sie ist bauseitig bei Dampf werden. “ und bei Luft/Wasser mit 8x1 oder 6x1 mm Rohr beizustellen. Ausgleichsgefäß (vgl. Tabelle 1) · Ein Aus- Die Steuerleitung mindestens 1 m vom Ventil gleichsgefäß ist erforderlich bei Flüssigkeiten eintritt entfernt an die Vordruckleitung (p über 150 °C sowie bei Dampf. Die Einbau- anschließen. lage des Ausgleichsgefäßes ist durch ein Die Steuerleitung muss seitlich in der Mitte Klebeschild, mit einem Pfeil und dem auf der des Rohres eingeschweißt und mit einer Stei- Oberseite eingeschlagenen „oben“ gekenn- gung von ca. 1 : 10 zum Ausgleichsgefäß zeichnet. hin verlegt werden. Tabelle 1: Zuordnung des Ausgleichsgefäßes (4) zum Regler, mit Sach-Nr. ∙ Sach-Nr. Ausgleichsgefäß Antrieb Typ 2413 Antriebsfläche A DN 15 bis 50...
“-Rohr mit Anschlussverschraubungen. 4.5 Absperrventil Liegt der Steuerleitungsanschluss unterhalb der Mitte des Ventileintrittflansches, so ist das Vor dem Schmutzfänger und hinter dem Ausgleichsgefäß in Höhe des Flansches an- Überströmventil je ein Handabsperrventil zuordnen. Die Steuerleitung von der Entnah- einbauen. Damit kann die Anlage zu Reini- mestelle zum Ausgleichsgefäß ist in diesem gungs- und Wartungsarbeiten und bei län- Fall mit mindestens ½“-Rohr zu verlegen. geren Betriebspausen abgestellt werden. Bei einem Steuerleitungsanschluss oberhalb der Mitte des Ventileintrittes ist das Aus- gleichsgefäß in Höhe der Vordruckentnah- 4.6 Manometer mestelle einzubauen. Der zusätzliche Druck der Kondensatsäule ist durch die Einstellung Zur Beobachtung der in der Anlage herr- des Sollwertes auszugleichen. schenden Drücke vor und hinter dem Regler je ein Manometer einsetzen. Das auf der Nadeldrosselventil ∙ Neigt der Regler zum Vordruckseite angeordnete Manometer vor Schwingen, empfehlen wir, am Steuerlei- der Druckentnahmestelle, auf keinen Fall tungsanschluss (16) zusätzlich zur standard- zwischen Druckentnahmestelle und Ventil, mäßigen SAMSON-Drosselverschraubung einbauen. ein Nadeldrosselventil einzubauen. 10 EB 2517...
Bedienung 5 Bedienung Kunststofftrichter oder einer Kanne soviel Wasser auffüllen, bis das Wasser am Ein- 5.1 Inbetriebnahme füllstopfen überläuft. Einfüllstopfen ein- schrauben und festziehen. Vgl. hierzu auch Bild 1 auf Seite 7. − Alle mediumführenden Leitungen müssen Den Regler erst nach der Montage aller Bau- komplett entwässert und trocken sein. teile in Betrieb nehmen. Die Steuerleitung − Luft und Kondensat muss aus der Anlage muss offen und richtig angeschlossen sein. ungehindert entweichen können. Die Anlage langsam mit dem Medium befül- − Aufheizzeit so bemessen, dass sich Lei- len. Druckstöße vermeiden. tungen und Armaturen gleichmäßig er- Die Anlage langsam befüllen. Dabei sicher- wärmen. stellen, dass der Druck gleichzeitig vor und hinter dem Regler steigt, damit der Entlas- Regelung von Flüssigkeiten tungsbalg nicht beschädigt wird. Absperr- Überströmventil durch langsames Aufdrehen ventile zuerst von der Vordruckseite her öff- der Absperrventile in Betrieb nehmen. nen. Dann alle Ventile auf der Verbraucher- −...
Bedienung Eine Sollwertvoreinstellung kann auch über Tabelle 2: Sollwertvoreinstellung – Maß x – den Abstand x vorgenommen werden. Sollwertbe- Nennweite DN reich – zugehöriges Maß x – 8 bis 16 bar 15 bis 25 32 bis 50 65 bis 100 10 bar x = 89 mm x = 111 mm x = 153 mm 12 bar x = 97 mm x = 122 mm x = 170 mm 14 bar x =104 mm x = 133 mm x = 188 mm 4,5 bis 10 bar 5,9 bar x = 85 mm x = 105 mm x = 151 mm Sollwertsteller (6) 7,3 bar x = 93 mm x = 117 mm x = 172 mm...
Reinigung und Wartung 6 Reinigung und Wartung ACHTUNG! Bei Montage und Demontage des Vgl. hierzu auch Bild 1 auf Seite 7. Ventiles auf den Abdichtungsbalg Das Überströmventil ist wartungsfrei, es un- (5.1) keinerlei Drehmoment ausüben, terliegt aber, besonders an Sitz, Kegel und dies führt sonst zur Zerstörung des Stellmembran, natürlichem Verschleiß. Metallbalgs. Abhängig von den Einsatzbedingungen ist das Gerät in entsprechenden Intervallen zu überprüfen, um mögliche Fehlfunktionen zu erkennen und abstellen zu können. 6.1 Austausch der Stellmem- Zur Ursache und Behebung von auftretenden bran Fehlern vgl. Tabelle 3 auf Seite 14.
Seite 14
Reinigung und Wartung Tabelle 3: Fehlersuche und Fehlerbehebung Fehlfunktion mögliche Ursache Behebung Kein ausreichender Druckimpuls auf Reinigung von Steuerleitung und Drosselverschrau- der Stellmembran. bung. Verschleiß von Sitz und Kegel durch Demontage, beschädigte Teile austauschen. Ablagerungen oder Fremdkörper. Umbau der Steuerleitungen, nicht an Rohrkrüm- Druck steigt über Druckentnahme an der falschen Stelle. mungen und -verengungen anschließen. den eingestellten Sollwert. Bei Dampf: Ausgleichsgefäß falsch po- Umbau bzw. Austausch des Gefäßes (vgl. Tabel- sitioniert oder Gefäß zu klein. le 1 und Kap. 4.3). Größere Drosselverschraubung am Membranan- Zu träges Regelverhalten. trieb einbauen. Fremdkörper blockiert den Kegel. Demontage, beschädigte Teile tauschen. Ventil entgegen der Strömungsrichtung Strömungsrichtung prüfen, Ventil richtig einbauen. eingebaut; vgl. Gehäusepfeil. Druckabgriff an falscher Stelle. Umbau der Steuerleitung. Druck sinkt unter Auslegung überprüfen, evtl. größeres Ventil ein- den eingestellten Ventil bzw. K -Wert zu klein.
Abmessungen 8 Abmessungen Tabelle 4: Maße in mm und Gewichte in kg Überströmventil Typ 41-73 Nennweite DN Länge L Höhe H1 Höhe H3 Standardausführung mit Rollmembran Höhe H 0,05 bis 0,25 bar Antrieb ØD = 380 mm, A = 640 cm Höhe H 0,1 bis 0,6 bar Antrieb ØD = 380 mm, A = 640 cm Höhe H 0,2 bis 1,2 bar Antrieb ØD = 285 mm, A = 320 cm Höhe H 0,8 bis 2,5 bar Antrieb ØD = 225 mm, A = 160 cm Höhe H 2 bis 5 bar...
Service Maßbild Ventil Typ 2417 Universal-Überströmventil Typ 41-73 Metallbalgantrieb Membranantrieb Typ 2413 Typ 2413 ØD Bei Doppelmembranantrieb: H + 50 mm Bild 6: Abmessungen 9 Service Bei Auftreten von Funktionsstörungen oder einem Defekt kann der After Sales Service von SAMSON zur Unterstützung hinzugezogen werden. E-Mail Adresse: aftersalesservice@samson.de Die Adressen der SAMSON AG und deren Tochtergesellschaften sowie von Vertretungen und Servicestellen finden Sie im Internet unter u samson.de, in einem SAMSON-Produktkatalog oder auf der Rückseite dieser EB. Zur Fehlerdiagnose und bei unklaren Einbauverhältnissen sind folgende Angaben recht nütz- lich: − Typ und Nennweite des Ventils − Erzeugnisnummer mit Index − Vordruck und Nachdruck − Temperatur und Regelmedium − Min. und max. Durchfluss (Volumenstrom) − Ist ein Schmutzfänger eingebaut? − Einbauskizze mit genauer Lage des Reglers und allen zusätzlich eingebauten Komponen- ten (Absperrventile, Manometer etc.). EB 2517...
Technische Daten 10 Technische Daten Tabelle 5: Technische Daten · Alle Drücke als Überdruck in bar Ventil Typ 2417 Nenndruck PN 16, 25 oder 40 Nennweite DN 15 bis 50 DN 65 bis 80 DN 100 Max. zul. Differenzdruck ∆p 25 bar 20 bar 16 bar Max. zul. Temperatur vgl. u T 2500 ∙ “Druck-Temperatur-Diagramm“ metallisch dichtend, 350 °C ∙ weich dichtend, PTFE: 220 °C ∙ weich Ventilkegel dichtend: EPDM, FPM: 150 °C ∙ weich dichtend, NBR: max. 80 °C Leckage-Klasse nach metallisch dichtend: Leckrate I (≤0,05 % vom K -Wert) DIN EN 60534-4 weich dichtend: Leckrate IV (≤0,01 % vom K -Wert) Konformität · Membranantrieb Typ 2413 0,05 bis 0,25 bar · 0,1 bis 0,6 bar ∙ 0,2 bis 1,2 bar · 0,8 bis 2,5 bar Sollwertbereiche 2 bis 5 bar · 4,5 bis 10 bar ∙ 8 bis 16 bar Gase 350 °C, jedoch am Antrieb 80 °C · Flüssigkeiten 150 °C, mit...
Seite 19
Hinweis: Umstellung von Chromatierung auf irisierende Passivierung SAMSON stellt die Oberflächenbehandlung von passivierten Stahlbauteilen in der Produktion um. Dadurch ist es möglich, dass Sie ein Gerät erhalten, bei dem Bauteile verwendet wurden, die verschiedene Arten der Oberflächenbehandlung erfahren ha- ben.
Seite 20
SAMSON AG · MESS- UND REGELTECHNIK Weismüllerstraße 3 · 60314 Frankfurt am Main Telefon: 069 4009-0 · Telefax: 069 4009-1507 EB 2517 samson@samson.de · www.samson.de...