9 Störungen
Grundsätzlich gilt:
• Bei Störungen, die eine unmittelbare Gefahr für Personen,
Sachwerte und/oder die Betriebssicherheit darstellen,
Gerät sofort mit dem Hauptschalter stoppen.
• Gerät zusätzlich von der Energieversorgung trennen und
gegen Wiedereinschalten sichern.
• Nach Behebung der Störung wie unter Kapitel 7 .8 beschrie-
ben das Gerät wieder einschalten.
9.1 Störsicherheit durch Schirmung
Störbeeinflussungen (z. B. Funkstörungen) können heut-
zutage insbesondere in der hochautomatisierten Industrie
auftreten. Sie können zu Fehlfunktionen oder auch zum
Ausfall ganzer Anlagen führen. Durch die Überlagerung
unterschiedlicher Störbeeinflussungen vergrößert sich der
Gesamtpegel der Störstrahlung, so dass ein Schutz aller
Geräte vor elektromagnetischen Störstrahlungen notwen-
dig wird. Gerade in der industriellen Prozesstechnik wird
für elektrische MSR-Einrichtungen eine hohe Störfestigkeit
gefordert. Für alle elektronischen Geräte gilt deshalb die
CE-Kennzeichnungspflicht.
CEAG Produkte entsprechen den Forderungen der EG
Direktiven 2004/108/EG (EMV Richtlinie), 2006/95/EG (Nie-
derspannungsrichtlinie) und sind berechtigt, das CE Zeichen
zu tragen. Erfüllen Leuchten mit EVG die EMV-Richtlinien,
dann liegen die durch Hochfrequenzbetrieb der EVG er-
zeugten Störungen unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte.
Trotzdem kann für elektronische Geräte im Einzelfall eine
Beeinflussung nicht ausgeschlossen werden. Generell sind
nur HF-Personenrufanlagen (im MHz-Bereich) zu verwenden.
Bei Einsatz von induktiven Personenrufanlagen (25-40kHz)
ist kein zuverlässiger Betrieb möglich.
Es gibt verschiedene Arten, Störbeeinflussungen entgegen
zu wirken.
• Stromkreise sollten so weit wie möglich voneinander
getrennt und gemeinsame Rückleiter (GND, Ground) so
kurz wie möglich gehalten werden.
• Parallele Verlegungen sollten so kurz wie möglich gehalten
bzw. weitestgehend vermieden werden.
• Durch Verwendung von verdrillten Leitungen kann sich
eine induktive Störbeeinflussung bereits um den Faktor
20 verringern.
• Die wichtigste und auch am häufigsten angewandte
Methode, Störbeeinflussungen zu unterdrücken, ist die
Schirmung.
9.1.1 Leitungsschirme
Leitungsschirme bestehen meistens aus nicht magnetischen
Materialien, wie Kupfer oder Aluminium. Die gängigsten
Schirme für Leitungen und Kabel sind geflochtene Einzel-
schirme, die aus zwei im Gegensinn laufenden, miteinander
verwobenen Sätzen von Drähten aufgebaut werden.
Die Dichte und die Stärke des Geflechts ist dabei das Qua-
litätsmerkmal des Schirms. Es kommt darauf an, dass der
Schirm eine möglichst große Fläche des zu schützenden
Leiters bedeckt und somit den Durchgriff minimiert. Die
Montage- und Betriebsanleitung CEAG Zentralbatteriesystem ZB-S 40071860178 (H) November 2017 www.ceag.de
Bedeckung sollte um 95% liegen, um eine gute Schirmung
zu erzielen. Ab 60% und weniger ist der sichere Störschutz
nicht mehr gewährleistet.
Schirmschnellanschlüsse SSA 5-10 für Kommunikationslei-
tungen mit einem Durchmesser von 5 bis 10mm.
Bestellnummer 40071347133
9.1.2 Schirmanbindung
Die Art der Schirmanbindung richtet sich in erster Linie nach
der zu erwartenden Störbeeinflussung. Zur Unterdrückung
von elektrischen Feldern ist eine einseitige Erdung (1) des
Schirms notwendig. Störungen auf Grund eines magne-
tischen Wechselfeldes können dagegen nur unterdrückt
werden, wenn der Schirm beidseitig aufgelegt wird (2).
Die Vermeidung von Erdschleifen trägt zum störungsfreien
Betrieb einer Anlage bei.
Kondensator 220nF Y3 ≥ 4 KV
Bei einer beidseitigen Schirmauflage sind Erdschleifen mit
ihren bekannten Nachteilen zu vermeiden. In große Schleifen
können hohe Spannung induziert werden, dies wiederum
führt zu Störungen. Der richtige Weg, um Erdschleifen zu
vermeiden, ist der sternförmige Aufbau der Erdung oder der
Einsatz eines Y3-Kondensators.
9 Störungen
HINWEIS!
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