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Mittelwertanzeige; Komponenten-Test - Hameg HM504-2 Handbuch

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zuerst ein kleinerer Zeit-Ablenkkoeffizient und danach ein größe-
rer Y-Ablenkkoeffizient gewählt werden. Dabei kann sich allerdings
die Strahlhelligkeit so stark verringern, dass der Puls nicht sicht-
bar wird.
Mittelwert-Anzeige
Bei abgeschalteten CURSOR-Linien zeigt das READOUT den
Gleichspannungsmittelwert der Messspannung an, wenn im
AUTO MEASURE-Menü die Funktion „DC" aktiviert ist und
weitere Bedingungen erfüllt sind: Das zu messende Signal (bei
Wechselspannungen >20 Hz) muss am Eingang von CH I [25]
oder CH II [28] anliegen und mit DC-Eingangskopplung [26; 29]
auf den nachfolgenden Messverstärker gelangen. Es muss Yt-
(Zeitbasis) Betrieb mit interner Triggerung vorliegen (Trigger-
quelle: CH I oder CH II; keine alternierende Triggerung). Die
Anzeige erfolgt nur wenn AC- oder DC-Triggerkopplung vorliegt.
Sind die vorgenannten Bedingungen nicht erfüllt, wird „n/a"
angezeigt.
Der Mittelwert wird mit Hilfe des bei interner Triggerung benutz-
ten Triggersignalverstärkers erfasst. Im Einkanalbetrieb (CH I
oder CH II) ergibt sich die Zuordnung der Mittelwertanzeige zum
angezeigten Kanal automatisch, da mit der Kanalumschaltung
automatisch auch die Triggerquelle (Verstärker) umgeschaltet
wird. Bei DUAL-Betrieb kann die Triggerquelle (CH I oder CH II)
gewählt werden. Die Mittelwertanzeige bezieht sich auf den
Kanal, von dem das Triggersignal stammt.
Der Gleichspannungsmittelwert wird mit Vorzeichen angezeigt
(z.B. dc: Y1 501 mV bzw. dc: Y1 – 501 mV). Messbereichsüber-
schreitungen werden durch „<" bzw. „>" Zeichen gekenn-
zeichnet (z.B. dc: Y1 <–1.80 V bzw. dc: Y1 >1.80 V). Bedingt durch
eine für die Mittelwertanzeige notwendige Zeitkonstante, aktua-
lisiert sich die Anzeige erst nach einigen Sekunden, wenn
Spannungsänderungen erfolgen.
Bei der Anzeigegenauigkeit sind die Spezifikationen des Oszil-
loskops zu beachten (maximale Toleranz der Messverstärker 3%
von 5 mV/cm bis 20 V/cm). Normalerweise liegen die Messver-
stärkertoleranzen deutlich unterhalb von 3%; es sind jedoch
weitere Abweichungen, wie z.B. unvermeidliche Offsetspannun-
gen zu berücksichtigen, die ohne angelegtes Mess-Signal eine
von 0 Volt abweichende Anzeige bewirken können.
Die Anzeige zeigt den arithmetischen (linearen) Mittelwert. Bei
Gleich- bzw. Mischspannungen (Gleichspannungen mit überla-
gerter Wechselspannung) wird die Gleichspannung bzw. der
Gleichspannungsanteil angezeigt. Im Falle von Rechteck-
spannungen geht das Tastverhältnis in die Mittelwertanzeige ein.

Komponenten-Test

Gerätebezogene Informationen, welche die Bedienung und die
Messanschlüsse betreffen, sind dem Absatz CT [37] unter
„Bedienelemente und Readout" zu entnehmen.
Das Oszilloskop verfügt über einen eingebauten Komponenten-
Tester. Der zweipolige Anschluss des zu prüfenden Bauelemen-
tes erfolgt über die dafür vorgesehenen Buchsen. Im
Änderungen vorbehalten
Komponententest-Betrieb sind sowohl die Y-Vorverstärker wie
auch der Zeitbasisgenerator abgeschaltet. Jedoch dürfen Signals-
pannungen an den auf der Frontplatte befindlichen BNC-Buchsen
weiter anliegen, wenn einzelne nicht in Schaltungen befindliche
Bauteile (Einzelbauteile) getestet werden. Nur in diesem Fall
müssen die Zuleitungen zu den BNC-Buchsen nicht gelöst
werden (siehe „Tests direkt in der Schaltung"). Außer den
INTENS. / FOCUS- und dem X-POS.-Einstellern haben die
übrigen Oszilloskop-Einstellungen keinen Einfluß auf diesen Test-
betrieb. Für die Verbindung des Testobjekts mit dem Oszilloskop
sind zwei einfache Mess-Schnüre mit 4 mm-Bananensteckern
erforderlich.
Wie im Abschnitt SICHERHEIT beschrieben, sind alle Messan-
schlüsse (bei einwandfreiem Betrieb) mit dem Netzschutzleiter
verbunden, also auch die Buchsen für den Komponententester.
Für den Test von Einzelbauteilen (nicht in Geräten bzw. Schaltun-
gen befindlich) ist dies ohne Belang, da diese Bauteile nicht mit
dem Netzschutzleiter verbunden sein können.
Sollen Bauteile getestet werden, die sich in Testschaltungen
bzw. Geräten befinden, müssen die Schaltungen bzw. Geräte
unter allen Umständen vorher stromlos gemacht werden. Soweit
Netzbetrieb vorliegt, ist auch der Netzstecker des Testobjektes
zu ziehen. Damit wird sichergestellt, dass eine Verbindung zwi-
schen Oszilloskop und Testobjekt über den Schutzleiter vermie-
den wird. Sie hätte falsche Testergebnisse zur Folge.
Nur entladene Kondensatoren dürfen getestet werden!
Das Testprinzip ist von bestechender Einfachheit. Ein im Oszillo-
skop befindlicher Sinusgenerator erzeugt eine Sinusspannung,
deren Frequenz 50 Hz (±10%) beträgt. Sie speist eine Reihen-
schaltung aus Prüfobjekt und eingebautem Widerstand. Die
Sinusspannung wird zur Horizontalablenkung und der Spannungs-
abfall am Widerstand zur Vertikalablenkung benutzt.
Ist das Prüfobjekt eine reelle Größe (z.B. ein Widerstand), sind
beide Ablenkspannungen phasengleich. Auf dem Bildschirm
wird ein mehr oder weniger schräger Strich dargestellt. Ist das
Prüfobjekt kurzgeschlossen, steht der Strich senkrecht. Bei Un-
terbrechung oder ohne Prüfobjekt zeigt sich eine waagerechte
Linie. Die Schrägstellung des Striches ist ein Maß für den
Widerstandswert. Damit lassen sich ohmische Widerstände
zwischen 20 und 4,7 kΩ testen.
Kondensatoren und Induktivitäten (Spulen, Drosseln, Trafo-
wicklungen) bewirken eine Phasendifferenz zwischen Strom und
Spannung, also auch zwischen den Ablenkspannungen. Das
ergibt ellipsenförmige Bilder. Lage und Öffnungsweite der Ellip-
se sind kennzeichnend für den Scheinwiderstandswert bei einer
Frequenz von 50 Hz. Kondensatoren werden im Bereich 0,1 µF
bis 1000 µF angezeigt.
Eine Ellipse mit horizontaler Längsachse bedeutet eine hohe
Impedanz (kleine Kapazität oder große Induktivität).
Eine Ellipse mit vertikaler Längsachse bedeutet niedrige Impe-
danz (große Kapazität oder kleine Induktivität).
Eine Ellipse in Schräglage bedeutet einen relativ großen Verlust-
widerstand in Reihe mit dem Blindwiderstand.
Bei Halbleitern erkennt man die spannungsabhängigen Kennlinien-
knicke beim Übergang vom leitenden in den nichtleitenden
Zustand. Soweit das spannungsmäßig möglich ist, werden
Vorwärts- und Rückwärts-Charakteristik dargestellt (z.B. bei ei-
Komponenten-Test
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